Samstag, 31. Januar 2015

Vorfreude, Wehmut und Erschöpfung in Singapur

Rücksicht, wunderbar
Respect, great
Es dauert etwas länger bis wir in den letzten Tag in Malaysia starten, wir schlafen unerwartet lang. Im großen Einkaufzentrum versuchen wir bei Subway zu Frühstücken, nur leider sind die Frühstücksangebote schon beendet :-(
In der Wäscherei, in der wir gestern unsere Kleider abgegeben haben, die nächste traurige Überraschung: Uns wird klar gemacht, dass unsere Wäsche erst heute Abend um 22 Uhr fertig ist. Da haben wir uns gestern wohl mißverstanden, obwohl wir doch klar gesagt hatten, dass wir heute weiter wollen.
Wir überlegen kurz, packen dann aber doch die Taschen und radeln in Richtung Grenze. 
Riesenrad mit Marina Bay Sands Hotel
Ferris wheel and Marina Bay Sands hotel



Über die Motorradspur reisen wir unkompliziert nach Singapur ein und beziehen unser sehr sehr einfaches, aber mit 45 Singapur$ günstiges Zimmer im 5. Stock des Hawaii Hostels. Außer uns scheinen dort keine Touristen, sondern vielmehr Arbeitsmigranten zu wohnen. Wir gehen noch schnell was essen und ruhen uns anschließend im Zimmer aus - draußen nieselt es sowieso. Am Abend stärken wir uns bei Naan und Daal und radeln zur Südostküste, wo das heute stattfindende "Singapore Nightcycling" startet, auf welches wir über Couchsurfing aufmerksam geworden sind. Dort treffen wir mehrere Couchsurfer, die uns leider nicht beherbergen konnten, aber sehr an unserer Tour interessiert sind. So plaudern wir viel, während wir am Ufer entlang zum Marine Park radeln, die beleuchtete Stadtsilouette mit Riesenrad, "Gewächshaus" und "Avatar"bäumen bewundern. 

Silhouette
Schlauch wechseln
Changing the tube
Die glitzernde Silhouette ist mit der nächtlichen Illumination ein ganz besonderer Anblick, der uns beeindruckt und begeistert. Mit vielen Stopps geht es zum Sentosa Vergnügungspark an der Südspitze der Stadt. Reich an Eindrücken verlassen wir dort, ganz in der Nähe des südlichsten Punkts des asiatischen Kontinents, die Gruppe und fahren zurück ins Hostel. Dort fallen wir um 4:15 Uhr todmüde ins Bett.



Happy Night Cyclers

Wir können es kaum glauben - haben es doch tatsächlich bis nach Singapur geschafft und die Räder sind immer noch mit uns!!! Und das gestrige Night-Cycling-Event war noch einmal ein krönender Abschluß für unsere 10-monatige Radtour.






Nachdem wir schön ausgeschlafen und so langsam in die Gänge gekommen sind, zieht es uns zu Fuß in die Innenstadt von Singapur. Zunächst fahren wir mit der U-Bahn zum Maxwell Markt (Maxwell Food Centre), wo wir umherschlendern. 
Buddha Tooth Relic Temple


Von dort geht es weiter zum Buddha Tooth Relic Temple, in dem sich nicht nur ein Zahn Buddhas befindet, sondern auf dem Dachgarten eine riesige Gebetstrommel steht und das Museum in einer interessanten Ausstellung auf Schautafeln Informationen über den Buddhismus gibt. 












Ais Kacang







Danach erfrischen wir uns bei einem traditionellen Ais Kacang und Zuckerrohrsaft auf dem Food Court.


Auf dem Weg zum Sri Mariamman Tempel
Ont the way to the Sri Mariamman temple
Sri Mariamman temple
 












Mit einem Abstecher zum Sri Mariamman (Hindu) Tempel laufen wir ans Wasser zur Marina Bay.
Am westlichen Ufer spazieren wir am Theater und der Konzerthalle vorbei. An den Quais, wo früher Schiffe anlegten, sehen die alten chinesischen Handelshäuser im Kontrast zu den Hochhäusern im Hintergrund extrem klein aus. 


 



Natürlich besuchen wir dort auch den Merlion, die Wasser speiende Löwenfigur, die als eines der Wahrzeichen Singapurs gilt.





"Papier Roti" beim Ausflug nach Johor Bahru
"Paper Roti" back in Johor Bahru

Den nächsten Tag starten wir wieder ganz gemütlich und überlegen uns, was wir so tun könnten. Little India mit seinen hinduistischen und chinesischen Tempeln anzuschauen verwerfen wir dann doch wieder, irgendwie haben wir schon zu viele Heiligtümer gesehen. Wir werden in den letzten Tagen dann doch noch reisemüde! Auch fällt es uns schwer, uns an die stark gestiegenenen Preise in Singapur zu gewöhnen - doppelt so hoch wie in Malaysia, sind sie ziemlich nah am Preisniveau Deutschlands. Wir nähern uns also auch hier allmählich mit Schrecken wieder der Heimat an. Die Vorstellung für einen Cappuccino in einem modernenen Restaurant soviel Geld zu bezahlen, für das wir vor einigen Tagen in einer Straßenküche noch zwei komplette Mahlzeiten erhalten haben, ist uns zu Wider. Statt teures Sightseeing zu unternehmen, entscheiden wir uns noch einmal zurück nach Johor Bahru (Malaysia) zu fahren um unsere Wäsche abzuholen. Dort nutzen wir auch die Möglichkeit günstig essen zu gehen, zum Nachtisch gibt es noch ein letztes Mal dünne Paper Roti mit süßer Kondensmilch. Für den Rückflug recherchieren wir nach einem Fahrradladen, der uns freundlicherweise Fahrradkartons zur Verfügung stellt - morgen werden wir sie brauchen.
Am Abend geht noch einmal das große Aussortieren und Packen los. Damit wir kein Übergepäck auf dem Flug zurück bezahlen müssen, wird verschließene und abgenutzte Bekleidung weggeschmissen. Nach einigen Optimierungen sind die meisten Taschen fertig gepackt, wir gehen noch etwas essen und lassen den Tag ruhig ausklingen.

Etwas Sonne für zu Hause einpacken
Wrapping some sun for taking back home

Guten Morgen - heute ist der letzte Tag in Singapur!!! Etwas Müde von den Eindrücken der vergangenen 324 Tage lassen wir es ruhig angehen, checken erst kurz vor 12 Uhr aus, um dann wenig später den Weg zum Flughafen anzutreten. Zunächst radeln wir zum East Coast Park, um uns dort noch einmal am Meer auszuruhen und Sonne für zu Hause einzupacken. 

East coast park

Auf der Autobahn zum Flughafen mit extrabreiten Gepäck
On the highway to the airport with excess width load
Dann holen wir die Fahrradkartons in einem nahe gelegenen Radladen ab und befestigen Sie gefaltet auf unseren Packtaschen. Besonders die gefalteten Radkartons machen uns jetzt zu überbreiten Fahrzeugen auf dem Weg zum Flughafen. Da dorthin nur eine Schnellstraße oder eine U-Bahn führt, versuchen wir zunächst auf dem Schienenweg zum Flughafen zu kommen. Leider Fehlanzeige - wir werden freundlich, aber bestimmt an den Drehschranken darauf hingewiesen, dass in diesem Zug keine Fahrräder erlaubt sind. So versuchen wir zunächst eine kleinere Straße zum Changi Airport zu finden, leider erfolglos. So bleibt uns dann doch nichts weiter übrig als die letzten 2,5 km über die Schnellstraße zu fahren. Zum Glück ist gerade Stau und so radeln wir gemütlich auf der linken Seite an den Autos vorbei und werden zum Glück auch nicht von der Polizei angehalten. Dies könnte in Singapur vielleicht eine empfindliche Geldstrafe bedeuten. 
 
fertig verpacktes Fahrrad :)
Ready packed bike :)

Es sind noch 3 Stunden bis zum Abflug und so haben wir mehr als genug Zeit um unsere treuen Fahrräder in Ruhe zu zerlegen und in die Kartons zu verpacken. Die Radtaschen kommen in die großen Markttaschen - auch die sind uns seit Moskau immer wieder eine große Hilfe gewesen. 2 schwere Taschen bleiben als Handgepäck übrig und so gehen wir zum Schalter des Quantas Fluges nach Frankfurt.
Natürlich sind wir ein bisschen aufgeregt, ob das Freigepäck von 2 mal 30 kg ausreichen wird oder nicht. Zum Glück gibt es in unserem Tarif keine Gepäckstückbegrenzung und so geben wir die 2 Kartons mit den Rädern und 2 Markttaschen (gefüllt mit den Radtaschen) auf und schauen gespannt auf die Waage: 63 kg. Ich entschließe mich kurzerhand meine (sowieso leicht defekte) Isomatte hier zu lassen und werfe Sie weg. Die Angestellte hinter dem Schalter wirft uns zwar einen vorwurfsvollen Blick zu, hat schließlich doch ein Einsehen und nimmt das Gepäck ohne Aufpreis an. Mit unseren Bordkarten in der Hand löst sich jetzt die Anspannung der letzten Tage. Wir sind glücklich und freuen uns riesig auf ein Wiedersehen mit unseren Familien in Deutschland.

Fertig zum einchecken - Ready to check in!

Tag 321 (06.04.13): Johor Bahru - Singapur, Nightcycling (5:16h, 71 km)
Tag 322 (07.04.13): Singapur: Towntown sightseiing
Tag 323 (08.04.13): Singapur - Johor Bahru - Singapur
Tag 324 (09.04.13): Abflug Singapur - Frankfurt



Pleasant anticipation, melancholy and exhaustion in Singapore


It takes more time than usual to start in our last day in Malaysia – we're getting up very late. Thus, the breakfast offers in the Subway restaurant we visit are already over :-(. The next dissapointing message we get in the laundry service, where we want to pick up our clothes: With some language barriers the staff tells us that our laundry is not ready until 10 in the evening. It seems that some misunderstanding happened yesterday when we told them that we want to travel further today in the morning.
However, we decide to leave Johor Bahru now and cycle towards the border to Singapore. By taking the motorcycle lane, we cross the boarder to Singapore easy and uncomplicated. In the Hawaii Hostel, we take a little room in the 5th floor, not much comfort but with 45 Singapore $ reasonably priced. This little hotel seems to be a good accomodation for workers from abroad.
Around the corner we find a place to eat and go back to our room to have a nap afterwards – a good idea as there is gentle rain outside. The evening is dry again so we get Naan and Daal for dinner and are cycling to the south-east-coast, where the “Singapore Nightcycling” is starting this evening. While searching for a place to stay at couchsurfing in the last days we got to know this event. Thus it's not surprising to meet some cyclists that couldn't provide us a place to sleep but are intersted in this tour. We're talking a lot while cycling along the shore to the Marine Park and enjoy the view of the illuminated city, ferris wheel, “greenhouse” and the “Avatar”trees.
The twinkling skyline with it's illuminations is amazing. With a lot of stops our group makes their way to the Sentosa amusement-parc at the southern point of the city. Full of impressions and very close to the most southern point of the Asian continent we leave the group and cycle back to our hostel. It is already 4.15 a.m. as we fall asleep.

We can't believe it – it is true, we made our way to Singapore! And the bicycles are still with us!!! Last night's cycling event has been a great completion of our 10-month cycling tour.

After we rested well and long it's time to start into a new day in Singapore. By subway we go downtown to the Maxwell marked where we start our walking tour. First sight for us is the Buddha Tooth RelicTemple. Not only a tooth of Buddha is shown there, at the rooftop a huge prayer wheel can be seen and the exhibition gives an interesting insight of Buddhism. Later on we have a refreshing “Ais Kacang” and sugar cane juice. Via the Sri Mariamman (Hindu) temple we walk to the shore to Marina Bay. At the western bank we stroll to the theatre and the concert hall. At the docks, where ships landed in the past, the line of Chinese shop houses look pretty small in contrast to the skyscrapers in their background. At the last we visit Merlion, a water spitting lion that is one of the most famous sights of Singapore.


Relaxed and slow we start into a new day, thinking about what to do today. First we have the idea to visit Little India with its Hindu and Chinese temples, but on the other hand, we feel like we've seen too many sacred sites already. Somehow we're getting tired on the last days of our trip. Moreover it is hard to accept the prices in Singapore – more than twice as much as in Malaysia, they are almost on the level of Germany. So we're getting an idea of living costs once we are back home. Imagine to pay for a Cappuccino in a modern restaurant as much as we payed some days ago for 2 hot meals is crazy.
Instead of doing expensive sightseeing we decide to go back to Johor Bahru (Malaysia) once more to pick up our laundry. We take the chance to have a inexpensive lunch and a paper roti with sweet condensed milk for the dessert a last time. :)
On the internet we find a bicycle shop that gives us 2 paper-boxes for our bikes – we'll need them tomorrow. In the evening we start pack our belongings a last time. There are a couple of very used things that we sort out to avoid paying overweight on our flight. After some optimizations we have closed most of our bags, go out for dinner and have a chilled last evening.


Good Morning – today is the last day in Singapore!!! A little bit tired of the last 324 days we are lazy and check out as late as noon. On the way to the airport we stop at the East Coast park to relax at the ocean for some time and try to take some sun into our bags. We get the bicycle boxes in the bicycle-shop close by and fix them (folded) on our bike bags. Now we have definitely excess width with our load on the way to the airport. As the airport can be reached by subway or highway only, we try to take the rail. Bad luck - friendly but definitely the staff tells us at the access gates that bicycles are not allowed in the subway. Consequently we try to find a way to Changi Airport by small roads. Unfortunately unsuccessful. There is no other way then to ride the last 2.5 km on the highway to the airport. Lucky we are, there is a traffic jam right now, so it's easy for us to cycle on the very left (emergency) lane without any danger, the police is not interested in us. Fined by the police can be very expensive in Singapore.
At the airport we still have 3 hours time, enough to disassemble our bikes and pack them carefully in the paper-boxes. Most of the bicycle bags we put in to the big marked bags, they have been a big help for us since Moscow. 2 heavy bicycle bags are left over as hand luggage – prepared like this we are queueing in the check-in line of our Quantas flight to Frankfurt.
Of course we're a little bit nervous if our included luggage of 2 times 30 kg is sufficient or not. Fortunately our ticket has a weight limit for the luggage but no limit for the number of pieces, so we check in 2 bike-boxes and 2 big marked bags. The scale shows 63 kg. I decide to take out my camping matress (that is leaking anyway). Although the weight is still above 60 kg, the lady understands our situation and accepts the bags without extra charge. With our boarding passes in the hands, some of the stress of the last days is gone now. We are happy and looking forward to the reunion with our families back in Germany.

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