Dienstag, 17. Juli 2012

Unterwegs in Lettland


Leuchtturm bei Pape
Lighthouse near Pape

Wohnhaus nahe der Küste auf dem Weg nach Bernoti
Dwelling house near the the coast on the way to Bernoti


Lettland begrüßt uns mit sonnigem Wetter und so radeln wir zum Leuchtturm nach Pape und die A11 entlang bis nach Nica. Dort holen wir unser erstes lettisches Geld und Bier. Die Sonne strahlt und so legen wir am Strand von Bernoti am Nachmittag eine lange mehrstündige Pause ein. Wir sind fast alleine am breiten weißen Sandstrand und trauen uns sogar ins kühle Ostseewasser. Zum Abschluß des Tages finden wir einen entspannten Campingplatz, wir liegen dort in den breiten Hängematten, duschen und nutzen das Internet, während das deutsche Fußballteam aus der EM fliegt.








Eine lange und entspannende Pause am Ostseestrand
A relaxing and long break at the beach
Hafenrundfahrt in Ventspils
Harbour tour in Ventspils
Am nächsten Tag radeln wir weiter nach Liepaja, wo wir bis kurz vor der Abfahrt nach Ventspils darauf hoffen, dass der Busfahrer unsere Räder auch mitnehmen wird. Dies wird in Lettland und Estland auch so bleiben, da wir erst dann einsteigen können, wenn nach dem Einladen des "normalen Gepäcks" unten in den Gepäckfächern noch genügend freier Stauraum für die Räder ist. Da war das Reisen mit den Zügen bisher schon angenehmer- aber bisher sind wir überall mitgenommen worden (aber nicht immer gerne).
Nach 3 Stunden Fahrt kommen wir in Ventspils an und genießen in der Abendsonne eine Hafenrundfahrt- Ventspils hat den größten Hafen Lettlands. Wir zelten wieder auf einem Campingplatz, freuen uns auf echten Herdplatten in der Küche kochen zu können und endlich wieder einmal Wäsche zu waschen.

Die Cowparade (Kuhparade) ist eine regelmäßige europäische Ausstellung
 – hier auf Station in Ventspils
The Cowparade is a repetetive European exhibition
 – this time in Ventspils



Der nächste Morgen ist sehr grau und regnerisch- nur in einem überdachten Essbereich können wir unsere Wäsche trocknen. Außerdem findet heute in Ventspils (einer wirklich hübschen, freundlichen Stadt) die "Cowparade" statt. (http://cowparade.ventspils.lv/en/) Dies ist ein Stadtfest mit Trubel, Livemusik, Verkaufs- und Imbissständen und als Hauptattraktion mit einer Ausstellung von Kuhskulpturen am Hafen. Die Straßen sind voller Menschen und es ist schwierig mit unseren beladenen Rädern durch die Menge zu laufen. 

Auf dem Weg nach Kuldiga
On the way to Kuldiga

Am frühen Abend schwingen wir uns auf die Sättel und radeln direkt auf der P 108 nach Kuldiga. Im Reiseführer hört sich diese Stadt wenig spektakulär an, aber nachdem unser zukünftiger Gastgeber aus Riga uns diese Stadt so empfohlen hat, legen wir dort nun doch einen kurzen Zwischenstopp ein. Wir übernachten in einem schönen Hostel in einem alten Holzhaus (www.ventasrumba.lv), direkt neben dem breitesten Wasserfall Europas. Da dort jedoch eine private Feier/Party mit lauter Musik stattfindet, laufen wir in das Städtchen Kuldiga. Auch ohne eine Vielzahl an hervorzuhebenden Sehenswürdigkeiten punktet die Stadt mit dem Charme der vielen Holzhäuser. Als wir dann auch noch ein hervorragendes Restaurant finden und uns dort kulinarisch auf der Sommerterrasse verwöhnen lassen, ist der Abend perfekt.
Nach einer langen Radtour richtig gut essen!
After a long cycle day some great food!

In Kuldiga angekommen am breitesten Wasserfall Europas
Arrived in Kuldiga at the wides waterfall in Europe














 
Über den breiten Wasserfall kann man laufen!
It is possible to walk over the wide waterfall!
Der nächste Morgen beginnt dann leider mit einer Art "Lagerkoller", wir reiben uns nach fast 6 Wochen ständigem Beisammensein auf, ähnlich wie beim Sketch von Loriot geht es um das (Frühstücksei). Wir raufen uns zusammen und gehen zum Ventas Rumbas. Dort wagen wir es trotz einiger Strömung einmal quer über den 275 m breiten Wasserfall und bummeln anschließend durch die Stadt. Als es zu tröpfeln anfängt flüchten wir uns in das leckere Restaurant Pagrabins vom Vorabend. Dieses befindet sich im Kellergeschoß des ehemaligen Stadtgefängnises. Die Fenster sind wirklich winzig und so bemerken wir leider erst zu spät, dass wieder die Sonne scheint. Nun haben wir keine Zeit mehr im Fluß zu baden, da wir heute mit dem letzten Bus weiter nach Riga fahren wollen. In Riga checken wir (ganz unpassend ausgerechnet zu Zeiten des EM-Endspiels) im Hostel Barons/Funky Hostel (baronshostel.com) ein, dass wir zuvor im Internet gebucht hatten. Leider befindet sich as Hostel im 5. Stock eines Altbaus- natürlich ohne Lift! Aber der freundliche australische Besitzer hilft uns die Räder und das Gepäck hochzutragen. Wir genießen bei dem schwülen Wetter die Dusche und schlafen in unserem tollen Doppelbett ein.
Die Burg in Turaida, östlich von Riga
The castle in Turaida, east of Riga
Am Morgen regnet es wie in Strömen, so nutzen wir die Zeit und genießen das kostenlose Frühstück in der Hostelküche. Noch immer ist es grau und voller Wolken, doch als wir ausgecheckt haben und mit unseren Rädern auf der Straße stehen, lockert sich der Himmel auf. Wir schließen unser Gepäck im Bahnhof ein und fahren mit dem Zug nach Sigulda, in den Gauja-Nationalpark. Dort angekommen radeln wir mit den leichten unbepackten Rädern bis nach Turaida, wo wir die Burg  und das umliegende Freiluftmuseum besichtigen.

Am späten Nachmittag radeln wir an der Gauja entlang auf einem Radweg, der uns von der Touri-Info empfohlen wurde. Dieser Radweg stellt sich als Mountain-Bike Treck heraus, mit vielen Schlammpfützen, zerbrochenen Holzplanken an den Brücken, Treppen, Hängebrücken, Wurzeln, schmalen Pfaden. Zum Wandern ist dieser Weg wunderschön, für uns mit Rädern ohne Stollenreifen jedoch eine Herausforderung und natürlich stürzt Steffi kurz vor dem Ende doch noch einmal in den Matsch. 


Unterwegs auf Mountainbike-Strecken am Gauja Fluss
Cycling on mountainbike trails at the Gauja river

In Krimulda verpassen wir leider knapp die Gondelbahn über das Gaujatal und so düsen wir mit den Rädern zum Bahnhof um gegen 21 Uhr wieder in Riga anzukommen. Dort treffen wir unsere CS-Hosts Karlis und Sanita, auf deren kleinem blumenbehangenen Balkon wir zu Abend essen. Es gibt ein traditionelles lettisches Essen: marinierter Hering mit Kartoffeln und Kräuterquark- sehr lecker! Während Sanita Erdbeeren einmacht (und wir sie naschen) unterhält uns Karlis bis spät in die Nacht. 

Unser heutiges Nachtquartier in Karlis 1 ZKB ist der Flur. Zwischen Eingangstür, Bad und Karlis Zimmer nutzen wir fast sämtliche Fläche des kleinen Flurs aus um dort unser Isomatten und Schlafsäcke auszubreiten.
In der Altstadt von Riga
In the old town of Riga
Am nächsten Morgen muss uns Sanita wecken um aus der Wohnung zu kommen. Bisher haben wir noch nie so beengt geschlafen, aber durch Sanitas und Karlis Gastfreundschaft fühlen wir uns trotzdem sehr wohl.
Elfen kommen doch aus einer Fabrik
 – alle meine Träume platzen!
Elves are made in a factory 
– all my dreams are destroyed now!
Die Bremer Stadtmusikanten stehen auch in ... RIGA!
The Town Musicians of Bremen exist also in ... RIGA!














  Nun geht es los um Riga zu entdecken. Wir radeln in die Innenstadt, wo wir unsere Räder sicher in Karlis Büro abstellen können. Schon geht es in die Altstadt, wir bummeln durch die vielen schönen Gassen, laufen an den Kirchen vorbei, lassen uns in der Stadt und über ihre Plätze treiben. Es gab so viele schöne Plätze, Straßen und Gebäude- es ist schwierig einzelne Highlights zu benennen. Nach der Altstadt sind wir durch das Jugendstilviertel geschlendert- den Blick immer nach oben zu den reichverzierten Häusern gerichtet. 

Spaziergang durch das Jugendstilviertel in Riga
A walk around the "Art Nouveau"quartier in Riga

Ein Päckchen aus der Heimat
A delievery from home

Am frühen Abend treffen wir uns mit Solvita, die so nett war für uns ein Paket aus Deutschland anzunehmen. Obwohl wir uns vorher noch nicht kannten, verstehen wir uns auf Anhieb gut und verbringen den Abend miteinander. Wir freuen uns über unsere Reisepässe mit den russischen Visa und gehen zusammen in ein Knoblauchrestaurant. 

Zum krönenden Abschluss des Abend fahren wir mit ihr zusammen in die 26te Etage des Hotel Latvia und genießen aus der Skyline Bar den nächtlichen Blick auf die Stadt.
 
Schwarzhäupterhaus in Riga
House of Blackbeards in Riga
Stadtpanorama von der Skylinebar in Riga
panoramicview from the skylinebar in Riga
Auf dem Zentralmarkt
At the Central market
Mit bepackten Fahrrädern geht es am nächsten Morgen weiter. Doch bevor wir die Stadt mit dem Bus verlassen schauen wir noch einmal in die nahe gelegenen Markthallen. Dort wird von Schuh bis Fisch alles verkauft, von exotisch bis vertraut. Jetzt soll es mit dem Bus nach Estland gehen. Doch wieder stellt sich die Frage ob wir mit den Rädern mitgenommen werden. Doch alles klappt und so sitzen wir am Nachmittag für 4 Stunden im Bus der uns nach Pärnu dem bekanntesten estnischen Badeort bringt.



Latvia welcomes us with sunny weather. We ride our bicycles to the lighthouse in Pape and further to Nica where we get our first lithuanian money to buy some beer and go to the beach near Bernoti. The wide white beach is almost only for us – great to spend some hours here and go for a swim in the cold baltic sea. At the end of the day we we find a nice campground where we can relax in a hammok. At the same time the German soccer team looses their game and are out of the European championship.
On the next day we cycle to Liepaja to take a long distance bus to Ventspils. Being there we decide spontaneous to make a harbour tour at the biggest Latvian harbour during the sunset.
This week-end a funny festival the Cowparade takes place in Ventspils. In this event funny cow sculptures are shown in the center. (http://cowparade.ventspils.lv/en/) In the late afternoon we hop on the bicycles and bike the P 108 straight to Kuldiga. Although this city is not especially highlighted in our guide book it has been recommended by our future couchsurfing host in Riga. After 75 km we arrive in the town and check in the hostel Ventasrumba which is directly next to the widest waterfall in Europe (www.ventasrumba.lv). We walk into the beautiful town (with many wooden houses) and dine in an excellent restaurant – the evening has been perfect!
The next morning starts with some anger among us. After 6 weeks of being permanent together some conflict breaks out like in Loriots „The breakfast egg“ We find again together and take a walk to the waterfall ventas rumbas. Even if there is some drift we walk one time through the shallow water from one side to the other of the 275m wide waterfall. Afterwards we take a walk through the beautiful city and end up in the same delicious restaurant like yesterday. A bus brings us from Kuldiga to the capital Riga on that evening. We check into the hostel Barons / Funky Hostel (which is in the 5th floor, but thanks to the helpful staff our luggage went upstairs very quick!) and enjoy the atmosphere and the queen size bed :) (baronshostel.com)
On the next morning we got waken up by hard rain - time to enjoy the included breakfast. The clouds starts to disappear once we had our bike on the road. We lock most of our luggage at the train station and go (with bicycles) by train to Sigulda. Around the Gauja river valley there are a lot of castles, all protected by the Gauja national parc. We visit the castle and the open air museum in Turaida. On a signed cycle path we continue our cycle tour in the area. Unfortunately the path is more a mountainbike trail than a cycle path for us and our bikes. Stairs, mud, stones and roots makes it inpossible to cycle. Out of breath we finally arrive back at the train station to get our ride back to Riga. There we meet our new couchsurfing hosts Karlis and Sanita. On their small but beautiful balcony we are invited for a typical Latvian dinner: Pickled herring with curd and potatoes – just great! Chatting with Karlis and Sanita until the late night and eating fresh strawberries, thank you!
On the next morning we have to make way for Sanita as she has to go to work but we're sleeping in the corridor of this small flat – but no worries, the hospitality of this couple has been awesome! 
Today we want to discover Riga. We cycle to the city center where we can park our bikes in Karlis office to walk through the city. We loaf around in town, drift from lane to lane, being impressed by the numerous churches, places and the art nouveau quarter. In the evening we meet a friend of Steffi that lives in Riga and received a parcel for us. Although we have never met Solvita in person we immidiately get along with her and spend a great evening. We are happy to hold our passports with the Russian visa in the hand and some more items that Steffis mother had sent. After a delicious dinner in a garlic restaurant (on every dish there is garlic) we went to the 26th floor of the hotel Latvia. The skyline bar up there provides a great view over the illuminated city.
We pack again everything in our 10 bags and hock them on the bikes, today we go on. Before we leave the town with the bus in the afternoon we visit the central marked hall of Riga where everything from shoes to fish get's sold. Sometimes exotic, sometimes well known. In the afternoon we sit in the bus that brings us to Estonia. A relaxing 4 hours ride makes excited about the next adventures that we will start in Pärnu, the most known Estonian seaside resort.

Etappe "Lettland"
39. Tag (28.06.): Küste vor Pape- Pape- Rucava- Nica- Perkove (3:31h, 56 km)
40. Tag (29.06.): Perkove- Liepaja- Busfahrt nach Ventspils (1:26h, 22km)
41. Tag (30.06.): Ventspils- direkt über die P108- Kuldiga (4:38h, 75km)
42.Tag (01.07.): Kuldiga- Busfahrt nach Riga (0:20h, 3km)
43. Tag (02.07.): Riga- Zugfahrt nach Sigulda- Turaida-Zugfahrt nach Riga (2:47h, 32km)
44. Tag (03.07.): Riga (0:35h, 7km)
45. Tag (04.07.): Riga- Busfahrt nach Pärnu- Pärnu (1:15h, 13km)

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