Donnerstag, 25. Oktober 2012

Ausruhen in UB

Bald sind wir 4 Monate unterwegs – das ist ein ungewohnt lange Reise. Wie wir es gewollt haben, planen wir meistens alles selbst von der Übernachtung bis zur Zugfahrkarte, in Ländern deren Sprache wir schon seit einer Weile nicht mehr verstehen. Darüber hinaus ständig neue Eindrücke und unbekannte Orte die noch vor uns liegen. Klar, das man sich davon auch mal erholen muss und einfach mal nichts tun!
Dafür nehmen wir uns in der Hauptstadt der Mongolei jetzt Zeit. Die nächsten 5 Tage heißt es lange schlafen, gut und gemütlich essen und (wir kommen nicht drum herum) unsere Weiterreise zu planen.

Parlament in UB
Am heutige Sonntag schläft Steffi schön lange aus, da sie sich sehr schlapp fühlt. Gegen 11 Uhr ziehen wir vom Mehrbettzimmer in ein Doppelzimmer (im gleichen Hostel). Leider fühlt sich Steffi wirklich krank und ich nutze die Zeit um die Wäsche zum Waschen abzugeben und im Café Amsterdam ein spätes Frühstück einzukaufen – wir frühstücken im Bett. Das Wetter draußen ist grau und regnerisch und wir bleiben erst einmal drin. Erst am Abend gehen wir in eine Pizzeria zum Abendessen. Bei Planet Pizza (in der Straße gegenüber dem State Departement Store) finden wir das erste Mal bezahlbare Pizzen, auch wenn es amerikanische Pan-Pizza ist. Auf dem Rückweg noch ein kurzer Einkaufsstopp im eben erwähnten großen Einkaufstempel, bevor wir mit leckeren Müsli in der Tasche unseren Weg zurück ins Doppelzimmer gehen. Noch schnell einen Obstsalat geschnitten, damit wir wieder zu Kräften kommen, ein Heute Journal und dann fallen uns die Augen zu.


Dirk und die große Dschingis Khan-Statue
Dirk and the huge Chinggis Khan-Statue
Zuerst: Wieder schön lange ausschlafen! Steffi ist noch nicht wieder gesund, so kümmere ich mich um den "Patienten", mit Marmeladenbrot und Tee am Bett. Wir bekommen noch eine Ladung saubere Wäsche zurück und Steffi färbt sich die Haare bevor wir in ein anderes Doppelzimmer (ohne Bad, das spart 5 USD pro Nacht) umziehen müssen, da alles ausgebucht ist. Nach dem Umzug kümmere ich mich um Möglichkeiten das mongolische Visum zu verlängern (wo, wann, Preis, wie lang dauerts) und lasse mir an einem Fotoladen neue Abzüge von unseren Passbildern ausdrucken. Am Abend koche ich Nudeln mit Pilzen und Letscho (zufällig im Supermarkt gefunden). Dazu gibt es einen Obstsalat zum gesund werden und einen Tatort (heruntergeladen aus der ARD Mediathek) als Inspiration für die Träume :)

Am heutigen Morgen treffen wir uns mit einem Mann, der für Gäste des Golden Gobi-Hostels die mongolischen Visaverlängerung organisiert. Da wir unseren Reisepass jedoch gleich heute wiederhaben möchten, fahren wir persönlich mit ihm zum Immigration Office, welches 18 km außerhalb der Stadt, in der Nähe des Flughafens, ist. Dort füllen wir alle Formulare aus, bezahlen 115.000 MNT (ca. 67 EUR), warten noch 30 Minuten und unsere Visa sind um 2 Wochen verlängert (Gesamtgültigkeit jetzt 6 Wochen). Wir verlängern, da wir noch mit den Rädern an den Khövsgöl Nuur, einem kleinen Bruder-See des Baikalsees im Norden des Landes möchten und auf dem Rückweg nach UB auch den weißen See besuchen werden. Wir freuen uns so über diesen bürokratischen Erfolg und stoßen gleich mit einem Milchkaffee in der Boulangerie Francaise darauf an.Wir besuchen noch das Hostel in dem wir ab Morgen übernachten wollen, da das Golden Gobi ausgebucht ist und gehen anschließend in unser Zimmer zurück. Steffi ruht sich aus und ich gehe in die Stadt und kaufe für die anstehende Radtour ein. Zurück im Guesthouse drucke ich noch die Formulare für die Beantragung des chinesischen Visums aus, ich repariere meine Isomatte, wir schreiben Blog, kochen zum Abend und relaxen.

Wir sind aufgeregt und stehen zeitig auf – heute ist der Tag an dem wir das chinesische Visum hier in Ulaan Baatar beantragen wollen. Aufgeregt? Naja, wir haben schon gehört wie schwierig es ist dieses Visum zu bekommen. Mit allen Dokumenten stellen wir uns in die Schlange der Einreisewilligen und ziehen nach 1 Stunde traurig und wütend wieder ab, da ein Stempel unter einem Dokument gefehlt hat. Zum 2. Frühstück gehts wieder in die Boulangerie Francaise bevor wir unsere Taschen aus dem Golden Gobi holen. Mit Sack und Pack ziehen wir ins Mongolian Steppe Guesthouse um. Eiggy, die Besitzerin, erwartet uns bereits am Haupthaus und zusammen laufen wir in das 500 m entfernte Apartment und beziehen unser Zimmer. Während ich noch einmal zurückgehe, die restlichen Taschen holen, richtet es uns Steffi in der Wohnung mit 3 Doppelzimmern, Küche und Bad ein. Danach gehen wir in ein leckeres, kleines vegetarisches Restaurant gegenüber essen. Für nur 12000 MNT essen wir Borschtsch, Salat, 2 Hauptgerichte und trinken Tee. Nachmittags suchen wir eine neue Kartusche Campinggas und Ersatz für unsere verloren geganges Campingbesteck und werden fündig! Zurück im Zimmer unterhalten wir uns mit unseren "Mitbewohnern" Annalisa und Sven – ja, die Wohnung lässt WG-Feeling aufkommen, wir fühlen uns wohl!
Auf dem Suchbaatar-Platz
At the Sukhbatar-Square
Den nächsten Tag verbringen wir am Vormittag in der "WG", bevor wir später durch die Stadt laufen, vorbei am Kloster und der Nationaloper. Am Abend berichten uns Annalisa und Sven von ihrem heutigen Abenteuer: Eiggy hatte sie um einen Gefallen für einen ihrer Bekannten gebeten, der eine Metgerei hat, die Wurst nach deutschen Rezepten herstellt. Die Beiden haben heute in der Metzgerei einen Werbespot für "leckere deutsche Salami" gedreht und als Dank dafür haben sie ein riesiges Wurstpaket mit nach Hause gebracht.

Am nächsten Tag stehen wir wieder einmal früh auf und schon bald wieder in der Schlange vor der chinesischen Botschaft. Tatsächlich klappt es heute, wir können unserenVisumsantrag abgeben. Allerdings stellen wir jedoch auch fest, dass das chin. Konsulat vom 1.-4. Oktober wegen dem Nationalfeiertag geschlossen hat. Genau dann wollten wir das Visum nach unserer großen 3-wöchigen Radtour wieder abholen, da am 5.Oktober der Zug nach Peking abfährt. Mist! Wie in Irkutsk müssen wir unsere Radtour wegen der Abholung des Visum ändern. In der Boulangerie Francaise, wo der Kellner mittlerweile schon unser Bestellung auswendig weiß, gehen wir nun noch einmal unterschiedliche Reisevarianten durch. Wir beschließen unser Visum so bald als möglich abzuholen, und erst danach wollen wir zu einer Tour zum weißen See aufbrechen (den Khövsgöl Nuur müssen wir aus Zeit- und Witterungsgründen leider ausfallen lassen). So ganz trauen wir der chinesischen Bürokratie noch immer nicht über den Weg und nun haben wir genau eine Woche Zeit, bevor wir unsere Reisepässe mit hoffentlich gültigen Visa zurückbekommen können. Diese Woche wollen wir jedoch nicht mehr in UB verbringen, sondern auf jedenfall im Land umherradeln. Schnell beschließen wir eine Radtour ohne weite Anreise im nahegelegenen Terelj-Nationalpark zu unternehmen. Dirk putzt und wartet im Sonnenschein unsere Räder, während ich Streckenvorschläge für die Tour erarbeite und Proviant für die nächste Woche besorge. Dirk radelt noch zum Radladen um mir eine neu Klingel zu besorgen, denn am nächsten Tag soll es quer durch die Stadt hinaus in den Nationalpark gehen und wenn man in der Mongolei radelt, muss man sich (akustisch) durchsetzen. :)
Wir radeln weiter...
We cycle on...

Ulaan Baatar:
112.Tag (09.09.): UB
113.Tag (10.09.): UB
114.Tag (11.09.): UB, Visaverlängerung
115.Tag (12.09.): UB, 1.Versuch chin. Visa, Umzug
116.Tag (13.09.): UB
117.Tag (14.09.): UB, 2. Versuch chin. Visa


Relaxing in UB

We're almost 4 month on the road, on the bikes I mean – this is an exceptional long travel! Like we wished to travel we plan almost everything by ourselves, from the next overnight place until the train tickets in countries where we do not understand the common language. On top of that everyday new impressions and new, unknown places in front of us. It's time to slow down a bit and relax – just doing nothing!
To realize that, we're staying the next 5 days in the capital Ulaan Baatar, sleeping long, enjoying a relaxed meal and (we don't get around it) plan our further travel.

On this sunday Steffi sleeps long, since she feels tired. Around 11 a.m. we change rooms from our dorm to a doubleroom in the same hostel. Unfortunately Steffi feels really sick so I use the time to get the laundry done, buying a (late) breakfast in the Café Amsterdam – we have breakfast in the bed. Since the weather outside is grey and rainy, we just stay in. Early evening we go out for dinner into a pizza place, although it is american pan-pizza. On the way back we drop into the State Department Store and head back with some western products, like muesli in our pockets. Having a fruit salad as desert and watching the news on the internet we fall asleep.

At first: Getting up late! Steffi has still some health problems so I take care about her. I bring the breakfast to the bed. We get our clean laundry back and Steffi colours her hair before we have to move from our doubleroom into another doubleroom (without private bathroom) since the current one is booked. After the move I make some research how we can extend our Mongolian visa and get some more passport pictures printed out. In the evening I prepare dinner, fruit salad and we're watching a Tatort (German criminal series), to get some inspiration for our dreams.

Together with the visa service guy of our hostel we drive to the immigration office (18 km outside of UB center) to extend our Mongolian visa. We plan to do a 3 weeks bicycle trip and therefore we need to stay 6 weeks in total in the country. With some help it is relatively easy to get the paperwork done, we pay 115.000 MNT (together, around 67 EUR) and we have to wait for another 30 minutes. Then we are happy to hold our passports with an extended visa again in our hands. Back in the city center we “celebrate” this with a nice breakfast in the french café and we're looking forward for our bicycle trip to the Khövgöl- and the White lake. We visit the new hostel, where we will move tomorrow, since the Golden Gobi is completely booked. Back in our present room we relax a bit and Dirk goes to buys some items for the upcoming cycle tour. In preparation of tomorrow we fill out the application forms for the Chinese visa, Dirk repairs his camping matress, we're writing Blog and preparing dinner.

We're excited this morning and get up early. Today is the day where we want to apply for the Chinese visa here in Ulaan Baatar. Excited? Yes, since we've heard some not so nice stories how hard it is to get a visa for China. With all necessary documents we queue up in the line of the applicants. Sad and angry we're leaving the embassy 1 hour later. Our application has been refused due to a missing stamp on our documents. Again we make a breakfast break in the french café on our way back to the hostel. Back in the Golden Gobi we take our bags and bicycles and move to the Mongolian Steppe Guesthouse. Eiggy, the owner, already expects us at the entrance and together we walk another 500m to an apartment, where we will have our doubleroom. I go back to the Golden Gobi once more to pick up the remaining bags whereas Steffi set up our belongings in the flat with 3 doublerooms, a kitchen and a bathroom. Afterwards we go into a small, delicious vegetarian restaurant close by. We get borscht, salad, 2 main courses and tea for only 12000 MNT – what a great deal. In the afternoon we look for a gas cartridge and new camping cutlery, since we lost our set recently. Although with some compromises, we find everything. Back in our room we chat with our “flatmates” Annalisa and Sven, yes – it almost feels like a flat share, it's great!

The next day we spend the morning in our flat sharing community and go out in the city later the day. We make a walk to the monastry and the opera. In the evening Annalisa and Sven tell us about their adventure today: Eiggy asked them to do a favour for a friend of her that owns a butcher shop that produces sausages after german recipe. They have played in the advertisement for “leckere deutsche Salami” and got a big package of sausages as thanks for it.

On the next day we get up early – again it is time to line up in front of the Chinese embassy. It works today – without any arguments they take our visa application. Certainly we find out that the embassy is closed from October 1st to 4th due to the Chinese national holiday. That is exactly the time where we planned to pick up our passports after the 3 week bicycle trip, since our train to Beijing leaves on October 5th. Damn! Like already in Irkutsk, we have to re-organize our bicycle tour due to a visa issue. Again we sit down in the french café, where the waiter already knows beforehand what we want to have, discussing the remaining travel options. We decide to pick up our passport asap (that means in exactly one week) and afterwards we want to make a trip to the White lake (we have to skip Khövsgöl lake now). Since we do not want to spend 1 more week in UB, we decide to cycle to the (close by) Terelj national parc. In the afternoon I do some preventive maintenance and cleaning on the bikes and Steffi plans the cycle route for the next days and buys food. Later I cycle to the bicycle shop to get a new bike bell for Steffi since tomorrow we want to cycle through the city into the national-parc. If you want to cycle in Mongolia you need (acoustically) fight for your acceptance on the road. :)

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