Freitag, 15. März 2013

Im Mekong Delta

In den nächsten Tage wollen wir, hier im dicht bevölkerten Mekong-Delta, von Vinh Long nach Norden bis an die kambodschanische Grenze radeln. Insgesamt ist diese Flussmündung aber noch viel größer als das, was wir sehen werden und erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 39.000 km². (http://de.wikipedia.org/wiki/Mekong-Delta)

Am Morgen dieses Tages schläft sich Steffi erst einmal richtig aus, während ich mal wieder einen Blogeintrag ins Englische übersetze. Wir frühstücken, räumen alles zusammen doch bevor wir losradeln, baumeln wir noch ein wenig in den Hängematten des „Homestays“, schreiben Blog, Tagebuch und spielen mit den Kindern des Hauses die auf unseren Packtaschen rumtoben.

Die Kinder haben unsere Ausrüstung für sich entdeckt :-)
Children playing with our equipment :-)

Der Berg des Tages ist eine Brücke
The mountain of the day is a bridge
Unterwegs im Mekongdelta
On the road through the Mekong-Delta
Es ist kurz nach 12 als wir per Rad erst einmal zum örtlichen Coop Supermarkt fahren. Die Sonne setzt sich so langsam gegen die Wolken durch während wir auf der 4spurigen Straße QL1 in Richtung Can Tho unterwegs sind. Wie wir vorher schon gelesen haben, ist das Mekong-Delta „Flat like a pancake“ - tatsächlich liegt der höchste Punkt der heutige Etappe auf der großen Hängebrücke, die uns über einen sehr breiten Flussarm führt. In Can Tho finden wir das Viva Hotel mit modernen Zimmern und ziehen dort ein. Am frühen Abend schlendern wir an der schönen Uferpromenade entlang, probieren Waffeln, Rührei auf Reispapier, Grillspieße und leckere frittierte Shrimps. Während wir das gekaufte auf der Bank am Fluss essen, lassen wir uns für morgen eine Bootsfahrt zu den schwimmenden Märkten für 15 USD p.P. verkaufen. Um dann ausgeschlafen zu sein, geht es heute zeitig ins Bett.

Ho Chi Minh und/and Dirk

Leckereien in den Garküchen - Snacks in the street kitchens
 
Bereits um 5 Uhr am Morgen klingelt der Wecker, da wir schon 5.30 Uhr von unserer Bootsfahrerin am Hotel abgeholt werden. (Uff! Viel zu zeitig – wer hat das geplant, eingewilligt und bezahlt?)

Zu dritt steigen wir also in das kleine Boot, in dem auch der kleine Hund der Eignerin mitfährt und dann geht es mit Motorkraft einmal quer über den breiten Mekong-Flussarm, vorbei an großen Frachtschiffen und kleinen Booten in immer kleinere Kanäle zum schwimmenden Markt in Cai Rang. Während wir uns mit Kaffee und Baguette stärken, sehen wir zu, wie viele „Großhändler“ ihr Obst in kleinere Boote verladen und es so an die Einzelhändler verkaufen. 


Am senkrechten Stab hängt immer die Ware die zum Verkauf steht
The goods that are sold today are attached to the vertikal stick

Reispapier und Reisnudeln
Rice paper and rice noodles
Dampf / Steam !


Der nächste Stopp ist in einer Manufaktur für Reispapier und -nudeln. Die Herstellung ist sehr interessant und arbeitsintensiv – viele fleißige Hände sind daran beteiligt.






Nur noch trocknen und dann sind sie fertig!
Only drying and than it's ready!

Weiter geht es dann zum (etwas ruhigeren) schwimmenden Markt Phong Dien - hier sind nur kleine Ruderboote, unter die wir uns mischen um das geschäftige Treiben zu beobachten. Wir befahren einen weiteren kleinen Kanal, der von Bananensträuchern und Papayabäumen gesäumt ist. Es ist zwar erst 10 Uhr, aber wir sind froh an einem Restaurant anzuhalten, wo wir ausgiebig essen können.

Phong Dien Markt/Market
Der Markt ist vorbei - Zeit zum entspannen
The market is over - time to relax
Groß genug um Bananen zu ernten
Tall engough to pick bananas






 

Eine Rose für die Dame...
A rose for the lady...
...ein Armreifen für den Herrn
...a bracelet for the mister
 
Kleiner Dorfspaziergang / A walk through the village


Zurück nach Can Tho / Back to Can Tho



Ich drehe am Morgen die „Brötchenrunde“, kaufe Baguette und Kaffee für unser Frühstück auf dem Zimmer. Steffi hat leider ein wenig Bauchweh und muss sich noch ein wenig ausruhen, bevor wir am späten Vormittag starten. Ich binde mir die Schilf-Krone von gestern stilvoll an den Radhelm – Steffi findet das eher albern ;-) und los geht’s! Erst nach einigen Kilometern nimmt der Verkehr ab und so macht es mehr Spaß die glatte, asphaltierte Straße in Richtung Norden zu radeln. An einem chilligen Straßenkaffee hängen wir gegen Mittag für 1 Stunde in den Hängematten, trinken Kaffee und sammeln neue Kraft. Jetzt verziehen sich auch die letzten Wolken vom Himmel und die restlichen Kilometer nach Long Xuyen fahren wir in praller Sonne. Angekommen in der Stadt steht eine längere Hotelsuche an. Das Erste ist uns zu teuer, das Zweite gefällt uns nicht, im Dritten stinkt es, erst im Vierten Versuch haben wir ein akzeptables Zimmer und ziehen ein. Nach der obligatorischen Erfrischung unter der Dusche geht es zurück in die Straßen, zum Supermarkt und in die Straßenküchen, wo wir Tintenfisch und Garnelen essen und uns ein Bier dazu schmecken lassen. Zurück im Zimmer telefonieren wir mit Matze zum Geburtstag und auch lang mit Steffi's Eltern.



Entspannen am Straßenrand - Relax at the roadside

Steffis Bauch geht es immer noch nicht so gut und ich bin stark erkältet, so schlafe ich dadurch ausnahmsweise mal länger als Steffi! Das Cornflakesfrühstück soll es richten und macht uns wieder fit für die heutige Tour nach Chau Doc. Wieder führt uns der Weg entlang an den Flussarmen und über zahlreiche Brücken, begleitet von zahlreichen „Hello“-rufen, die uns heute aber ein wenig nerven. Ungefähr 20 km vor unserem Tagesziel pausieren wir wieder in den Hängematten eines Straßenkaffees. Diesmal reicht es sich 2 Hotelzimmer anzusehen um ein nettes dabei zu haben – wir checken für 18 USD ins Nguyen Trung Hotel ein. Dann kaufen wir für morgen 4 Tickets für die Fahrt mit dem Boot nach Phnom Penh (Kambodscha). Für das langsame Boot (slow boat) bezahlen wir 4 x 10 USD, da wir auch je ein Ticket für die Räder lösen müssen. Abends essen gibt Fisch im Tontopf und einen Fisch-Hotpot (Feuertopf) – beides schmeckt uns sehr gut! An der Uferpromenade schreiben wir (endlich mal wieder) Postkarten, bis uns die heranfliegende Scharr von Mücken zurück ins Hotel treibt. Dort telefonieren wir noch mit Bianca zum Geburtstag und wünschen auch Berthold ein gutes neues Jahr.


Auf der Straße sieht man immer wieder schwer beladene Fahrräder
On the road one can discover heavy loaded bicycles

„Nicht schon wieder“ denke ich, als der Wecker um 5.15 Uhr klingelt. Aber viel länger hätten wir auch nicht schlafen können, da bereits laute Musik und Staatspropaganda über die großen Lautsprecher durch die Straßen hallt – es lebe der Sozialismus! Schnell noch was gefrühstückt und um 6 Uhr stehen wir an der Rezeption bereit, wo wir abgeholt werden sollen. Wir warten bis 6.30 Uhr und werden langsam ungeduldig bis dann 6.45 endlich jemand zum Abholen vorbeikommt. Mit den Rädern fahren wir dem Moped bis zum Bootsanleger hinterher, verladen Räder und Gepäck in das Long-Tail-Boot und um 7.30 Uhr legen wir ab. 
Fischzucht auf dem Mekong-Fluss
Fish farm on the Mekong river
Dorf der Cham Volksgruppe
Village of the Cham minority




 















Die nächsten 2 Stopps auf dem Weg in Richtung kambodschanische Grenze sind an einer Fischzucht und in einem Dorf der Cham Volksgruppe, wo wir und die anderen Fahrgäste vieles erklärt bekommen. Wir sind etwas überrascht mit der Bootsfahrt nach Phnom Penh auch gleich eine informative Tour durch das Mekong-Delta gebucht zu haben, wir haben jedoch Zeit und genießen es. Mit dem (wirklich langsamen Boot) geht es anschließend über schmale Kanäle bis zur Grenze. 
 Eindrücke der Mekongfahrt - Impressions of the Mekong cruise

 



Grenzüberquerung Vietnam - Kambodscha
Boarder crossing Vietnam - Cambodia
Dort essen wir zu Mittag und geben dabei unsere restlichen vietnamesischen Dong aus um danach die Fahrräder über sandige Pfade bis zur Grenze zu schieben. (Manchmal kommt uns das ganze Vorgehen schon ein wenig so vor, als ob wir bei Schleusern gelandet sind, doch bald stehen wir vor dem hochoffiziellen Grenzbeamten.) Für 24 USD bekommen wir unser Visum für Kambodscha und dann geht es für 2 Stunden im Minibus weiter bis in die Hauptstadt Phnom Penh. Es ist 16 Uhr als wir im (von uns vorgebuchten) Velkommen Guesthouse ankommen und unser schönes Zimmer beziehen. Abends gehen wir ins Restaurant „Laughing Fatman“ - spaßiger Chef, nette Atmosphäre und tolles Essen. Wir sind ein wenig überrascht, dass alle Preise nur in US Dollar angegeben sind und wir selbst am Geldautomaten keine kambodschanischen Riel, sondern US Dollar bekommen.


Mekong-Delta 
227. Tag (02.01.): Vinh Long – Can Tho (2:20h, 43km)
228. Tag (03.01.): Bootstour im Mekong-Delta: Schwimmende Märkte Cai Rang und Phong Dien
229. Tag (04.01.): Can Tho – Long Xuyen (3:37h, 64km)
230. Tag (05.01.): Long Xuyen – Chau Doc (3:18h, 58km)
231. Tag (06.01.): Chau Doc – Bootsfahrt zur kambodschanischen Grenze – Minibusfahrt nach Phnom Penh

In the Mekong Delta
During the next days we like to cycle from Vinh Long towards north to the border with Cambodia. The densely populated river mouth is much bigger than what we will cycle through and covers an area of about 39000 km². (http://en.wikipedia.org/wiki/Mekong_Delta)

This morning Steffi likes to sleep a bit longer and I use the time to translate another blog post into English. We have breakfast, clear the room but before we leave the homestay we relax some more time in the hammocks and play with the kids that just discovered our equipment as great toys.
It is past noon when we start with the bicycles. First to the local Coop supermarket and then the major road QL1 towards Can Tho. Like we have read before, the Mekong delta is „flat like a pancake“, that is why the highest elevation of today's tour is the big suspension bridge over one of the Mekongs' arms. Arrived in Can Tho, we find the Viva Hotel with nice rooms and move in. In the early afternoon we take a walk along the river promenade and eat wafers, scrambled eggs on rice paper, grilled vegetables on a spit and fried shrimps. While we eat this specialities at the riverbank, we are offered a boat tour to the floating markets for tomorrow morning for 15 USD per person which we book. To be well rested for the tour tomorrow morning we go to bed early.


It is as early as 5 a.m. when our alarm clock rings. (Who made decicision to start a tour at that time of day- that is much too early!!!) At 5.30 the boatdriver picks us up and we walk to the riverbank around the corner, where we get on board of the small boat. Together with her little dog we ride over the big river-arm, passing big cargo ships as well as small ships like ours. We leave the big stream and turn into smaller channels and finally arrive at the floating market of Cai Rang. During a coffee we watch how the wholesale dealers load their vegetables and fruits into smaller boats of the tradespeople. Our next stop is a rice paper and rice-noodle manufactory. The production is very interesting and it requires many process stages, thus employs a lot of people. With the boat we ride to the (not so busy) floating market of Phong Dien – only small rowboats meet on the water to make their trades. Through small channels the ride continues – although it is only 10 a.m. we're happy to make a stop at a restaurant to get some food. On the way back our boatdriver prepares some funny bracelets, rings and a crown out of reed for us. The rest of the day we rest a bit, walk through the city, go shopping and eating and go early to bed too. ;-)

This morning I go for a little shopping tour and get baguette and coffee for our breakfast in the room. Unfortunately Steffi has stomach ache and so she rests a bit longer and we hit the road later in the morning. I attach the crown made of reed to my helmet – funny eh' (?), Steffi thinks it's a bit foolish! It takes some kilometers until the heavy traffic disappears more and more and the fun to ride this smooth road towards north increases. It is a very relaxed coffee shop at the side of the road where we make a break and relax in the hammocks at lunchtime. The clouds disappear and the rest of the distance to Long Xuyen we ride in bright sun. Arrived in the city we have to search for a long time to find the right hotel. The first one is too expensive, we don't like the second one, the third room we look into stinks, only the fourth one is acceptable - so we make ourselves comfortable. After the mandatory shower we go back into the streets, to the supermarket and into the street kitchens. There we enjoy shrimp and squid together with a cold beer. Back in the room we call my buddy Matze for his birthday and Steffi's parents.

My dearest has still some trouble with her stomach and now I got a serious cold. But the breakfast with cornflakes and milk will strengthen us for the tour to Chau Doc. Like the days before the way passes along the water channels over many bridges and we're accompanied by many „Hello“ shouts from the locals we pass. Around 20 km in front of Chau Doc we enjoy a coffee at the roadside and relax in hammocks. This time we only need 2 approaches to get a good hotel room – for 18 USD we check in to the Nguyen Trung Hotel. In the afternoon we buy 4 Tickets (2 for the bicycles, 2 for us) for the slow boat to Phnom Penh, Cambodia tomorrow. For dinner we order a Vietnamese Hotpot and a fish in claypot – both very delicious! Back at the riverbank we write some postcards until we get forced by a swarm of mosquitos to go back to the hotel room. From there we make a birthday call to Bianca and send some seasons greetings to Berthold, Steffis uncle.

Again that early - the alarm clock rings at 5.15 a.m.! It would not have been possible to sleep longer as some Vietnamese propaganda hymns and speaches are send along the streets by loudspeakers this morning – long live the Socialism! But we have to get ready to take the boat to Cambodia. A quick breakfast, we check out and from 6 on we wait for someone who is supposed to pick us up and guide us to the harbour. We wait until 6.30 and get nervous – finally at 6.45 the driver shows up and we follow his motorbike until we reach the boat landing. All the baggage and the bikes get loaded into the longtail-boat, together with some more passengers the cruise starts at 7.30 a.m. The next two stops on our way to the Cambodian boarder are at a fish farm and a village of the Cham tribe. In both locations we get a informative tour by our boat driver – we are surprised to have a guided tour included, but as we have time, we enjoy it. With the (really slow) boat we ride on to the boarder where we disembark. A cafeteria at the landing offers lunch – so we use the possibility to spend our last Vietnamese Dong's. After that, we have to push our bicycles over sandy, unpaved trails to the boarder. (To us it appears to do a illegal boarder cross but after a while we arrive at an official checkpoint). For 24 USD we get our Cambodian Visa and we continue the journey for 2 more hours by minibus to the capital Phnom Penh. It is 4 in the afternoon when we finally arrive at the (pre booked) Velkommen Guesthouse and get a nice room there. For dinner we go to the „Laughing Fatman“ restaurant – funny boss, great atmosphere and great food. We're a little bit surprised that all prices (in shops and restaurants) are announced in USD and the ATM's give us US Dollar too, instead of Cambodian Riel.

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