Donnerstag, 4. Oktober 2012

Transmongolische Eisenbahn

Am nächsten Tag putzen wir draußen vor dem Hostel zum ersten Mal unsere Fahrräder – was dringend notwendig ist. Wir packen wieder alles zusammen, kaufen Essen ein, kochen und bereiten uns für die bevorstehende Bahnfahrt nach Ulaan Baatar in die Mongolei vor. Am Nachmittag gehen wir noch eine neue Digitalkamera für Steffi kaufen. Nach langer Recherche und verschiedenen Abwägungen ist es nun doch eine schicke kleine "Megazoom"kamera (10fach optisch) von Sony geworden. 
Unsere "Instrumente": Ein "Schlagzeug" und ein "Kontrabass"
Our "Instruments": One "drumset" and one "contrabass"
Am Abend verlassen wir endgültig das Nerpa Hostel und radeln den knappen Kilometer bergab zum Bahnhof. Dort treffen wir wieder auf die spanische Familie und auch Christian und Carsten aus Köln die wir auch von unserer Olchon-Tour kennen. Wir alle fahren im selben Zug, ja sogar im selben Waggon in die Mongolei. Sie alle wollen uns helfen, damit wir das gesamte Gepäck (incl. Fahrräder) ohne Probleme an Bord bekommen. Zusammen mit Maniolo und Steffi zerlege ich unsere Fahrräder so klein wie möglich um sie gut im Abteil verstauen zu können und keinen Stress mit dem Schaffner zu bekommen.

Unser Gepäckhaufen
Our pile of luggage
Jedes Fahrrad wird dann noch in ein Bettlaken eingewickelt – man erkennt kaum noch was es ist. Wir scherzen über die verpackten Gepäckstücke: Es sind keine Räder! Wir sind Musiker - das eine ist ein Schlagzeug und das andere ein Kontrabass. Alle 5 Bekannten haben ein Paar Packtaschen mit an Bord genommen, sodass wir weniger Gepäck hatten. Doch den Schaffner hat es überhaupt nicht interessiert – mit einem Lächeln winkt er uns in den Zug. Wir sind sehr positiv überrascht. Der "Kontrabass" und ein paar Radtaschen kommen im Abteil von Maniolo und Maribel unter, das "Schlagzeug" und der Rest bei uns. Wir freuen uns das alles so gut geklappt hat, wir an Bord sind und stoßen gemeinsam mit einem Bier an. Mitten in der Nacht geht es am Ufer des Baikalsees entlang, dann durch Ulaan Ude und bis zur mongolischen Grenze, die der Zug am Vormittag erreicht.




Einblick in unser Abteil
Insight in our cabin
Typische mongolische Landschaft zieht vorbei
Typical mongolian landscape passes by








"Auf Wiedersehen" zu den Schweizer Radfahrern
"Good bye" to the cyclists from Switzerland
Unser einelner Waggon an einer riesen Diesellok in Nauschki
Our single waggon attached to a big diesel locomotive in Nauschki
Wir halten in Nauschki, dem Grenzort auf der russischen Seite. Dort können wir erst einmal für 2 Stunden den Zug verlassen und schlendern durch das kleine Örtchen. In Nauschki steigen auch 2 schweizer Radfahrer aus, die (fast) jeden Kilometer seit ihrem Start in Basel mit dem Rad zurückgelegt haben – Ziel Tokio. Dagegen fühlen wir uns wie Freizeitradler. Zurück am Bahnsteig ist unser Waggon mittlerweile von allen anderen Wagen abgekoppelt, wir lungern herum und machen Fotos. Leider wird Steffi mit ernster Miene von einem Offiziellen aufgefordert die soeben gemachten Bilder vom Zug wieder zu löschen. Jetzt freut sie sich erst recht, Russland, das Land der unfreundlichsten Uniformierten wieder zu verlassen. Wir steigen alle wieder ein und warten auf die Grenzpolizei und den Zoll. Die Kontrolle verläuft in militärischer Manier aber ohne Probleme. An unseren einzelnen Wagen wird jetzt eine große Diesellock angekoppelt die uns die 40 Kilometer über die Grenze in die Mongolei nach Sukhbaatar zieht. Dort eine ähnliche, wenn auch etwas freundlichere Prozedur mit den mongolischen Grenzbeamten. Wieder mussten wir aussteigen und hatten nochmals 1 Stunde Aufenthalt (in der der Waggon an einen langen mongolischen Zug angehangen wurde) bevor es endlich weiter in Richtung Ulaan Baatar geht. Die Fahrt geht durch die Nacht und am frühen Morgen kommen wir in der Hauptstadt der Mongolei an.
Ankunft mit Morgensonne in Ulaan Baatar, Mongolei
Arrival in the morning sun in Ulaan Baatar, Mongolia
Transsib Teil II:
98. Tag (26.08.): Irkutsk - Sljudjanka
99.Tag (27.08.): Ulan-Ude- Zagustaj - Gusinoe ozero - Nauschki- Suchbataar (Mongolei)
100.Tag (28.08.): Ulaan Baatar

At the next day we clean our bicycles in front of the hostels door (for the first time on the travel) – urgently needed and triggered by the mud tour we had in the beginning of this week. We again pack everything together, are buying food, cook and prepare for our train travel to Ulaan Baatar, Mongolia.
In the afternoon we go to buy a new digital camera for Steffi – we finally decided for a nice small megazoom (10x optical) camera from Sony. Later we pick up all our luggage and leave the Nerpa hostel finally. It is only one kilometer downhill to reach the train station. There we meet the spanish family we know and Christian and Carsten from Cologne that we know from our Olchon tour too. By chance we all booked the same train, even the same waggon, to Mongolia. Altogether they want to help that we get all our bike panniers and the bicycles on the train. Together with Steffi and Maniolo I disassemble the bicycles to make them as small as possible that they fit without problems into the cabin. In the end we wrap them in bed linen – now they look completely different. In fun we say that one is a “drum set” and the other is a “contrabass” and we're musicians! All our 5 friends take some bike panniers with them so that it does not appear so much for us. In the end getting on the train was very easy – the conductor let us pass with a smile. The “contrabass” and a view bike panniers find place in the cabin of Maniolo and Maribel, the “drumset” and the rest in our cabin. We are very happy being on the train and celebrate that with a beer – cheers! 

In the middle of the night the train drives along the shore of lake baikal and later through Ulaan Ude and finally we arrive at the Russian-Mongolian border (Naushki) in the morning. There we have 2 hours to spend outside while our car get's disconnected from the rest of the train. Two swiss cyclists are leaving the train here. They have been cycling almost every kilometer from Basel to this point – destination Tokio, Japan. Compared to them we feel like “leisure cyclists”. We do a short walk in the village and back at the platform we hang around and take some pictures. Unfortunately Steffi is asked from an official with an angry face to delete her lately done pictures of the train. Now she is even more happy that we leave the country with the most unfriendly officials we have been in so far. Everybody has to get back into the waggon, now the boarder police and the customs do their check. The check is executed in a military style but without any trouble for us and our bulky luggage. Now a big diesel locomotive get's connected to the single waggon and pulls it the 40 km over the border to the first mongolian settlement Sukhbaatar. Arrived there we have an equal although friendlier border check to pass. Afterwards we have to leave the train again and our car get's connected to a long mongolian train. The ride goes on trough the night to Ulaan Baatar where we arrive in the early morning.

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