Wir werden zwar nur rund 2
Wochen in Kabodscha bleiben, haben uns dennoch vorgenommen, einen
Teil des Landes zu „erfahren“ - mit dem Rad versteht sich. Warum
also nicht gleich von Phnom Penh in Richtung Siem Reap fahren, zumal
der Tonle Sap See mit seinen schwimmenden Dörfern auf der Strecke
liegt.
Wat Phnom |
Mit vollbepackten Fahrrädern
schlängeln wir uns durch das Marktgetümmel unweit unserer
Unterkunft um bei der Canadian Bank noch einmal Geld zu holen. Leider
verliert Steffi auf der Strecke einen Radhandschuh und sie hat etwas
Mühe diesen zwischen all den Menschen, Buden und Kartons wieder zu
finden. Wir radeln in nördlicher Richtung, stoppen nach ein paar
Kilometern am Wat Phnom und besichtigen es.
So ist es bereits 12 Uhr
mittags und die Temperaturen jenseits der 30°C als wir über die
Straße NH5 die Hauptstadt verlassen. Steffi ist heute etwas
schneller unterwegs als ich und so verliere ich sie aus den Augen.
Ich fahre, fahre und fahre – keine Steffi in Sicht! Aber sie muss
doch noch vor mir sein? 15 km später gebe ich auf ihr
hinterherzujagen, fahre an den Rand und schaue auf's Telefon. Steffi
hat mich dort schon mehrmals versucht zu erreichen, auch sie sucht
mich und es stellt sich heraus das ich sie schon vor 12 km überholt
habe, als sie unter einem Baum auf mich wartete – im dichten
Verkehr hat das jedoch keiner von beiden bemerkt. So warte ich am
Straßenrand und nach etwa einer Stunde sehen wir uns wieder. Steffi
sitzt der Schreck noch etwas in den Knochen, sie hatte sich Sorgen
gemacht - vor allem weil ich auf ihre Anrufe aus einem Internetcafé
nicht reagiert habe und musste sich dann eine kambodschanische SIM
Karte organisieren um mich überhaupt zu erreichen.
Auf der Strecke von Phnom Penh nach Udong On the road between Phnom Penh and Oudong |
Tempel auf dem Udong Berg Temple at Phnom Oudong |
Gebet - Prayer |
Über flache Strecke geht es
flott vorran (nur unterbrochen von einigen Trinkpausen) bis Udong wo
wir für 12 USD ein Zimmer mit A/C finden. Zum Sonnenuntergang gehen
wir zu den Stupas und Tempeln auf den Udong Berg hinauf.
Dabei begleiten uns 2 nette Schuljungs, die uns für ein Trinkgeld
herumführen und vieles (in gutem Englisch) erklären. Auf dem
Rückweg vom Berg müssen sie uns sogar noch vor den wild gewordenen
Affen schützen, die uns versuchen anzuspringen, einer der Jungs wird
von dem frechem Vieh gekratzt.
Unsere kleinen "Freunde" Our little "friends" |
Zurück am Fuß des Berges geben wir
ihn ein paar Dollar und unterstützen damit ihren (privaten)
Englischunterricht. Am Straßenstand essen wir Rührei mit Baguette
und Obstsalat mit Kokosmilch und Eis.
Eindrücke vom Berg Udong Impressions from the Oudong mountain |
Wir und unsere Fremdenführer We and our tourguides |
Überladen? Overloaded? |
Tankstelle - Gas station |
Um die Mittagshitze etwas zu
vermeiden, beeilen wir uns heute, damit wir eher starten können. Um
9 Uhr sind wir zurück im Sattel. Es gibt Tage, an denen rollt es
einfach, aber heute kommen wir leider nur langsam voran. Steffi fühlt
sich schnell schlapp und schon ein bisschen Gegenwind setzt ihr
ziemlich zu. Am Straßenrand legen wir des öfteren eine Pause ein,
erfrischen uns mit kalten Getränken und sehen dabei etliche, völlig
überladene LKW's, Kleinbusse und Geländewagen vorbei fahren.
Unterwegs nach Kampong Chhnang - On the way to Kampong Chhnang
Irgendwann haben wir dann doch die 64 km hinter uns gebracht und
suchen uns in Kampong Chhnang ein Hotelzimmer. Anschließend bummeln
wir durch die Stadt und essen an einer Garküche Nam Ca Chai
(frittierter Reiskuchen mit Kräuterfüllung). Mit den Rädern geht
es noch einmal zum Flussufer, wo wir auf einer Parkbank das
geschäftigen Treiben am und auf dem Tonle Sap Fluss beobachten. Als
Touristen fallen wir in dem kleinen Ort mal wieder sehr auf, die
meisten Kinder sind ganz aus dem Häusschen, wenn sie uns sehen und
winken begeistert.
Kampong Chhnang: am Tonle Sap Fluss/at the Tonle Sap river |
Früchte vom Straßenstand Fruits from the booth |
Begegnungen - Encounters in Kampong Chhnang |
Kleine Fahrzeuge, groß beladen! Small vehicles, heavy load! |
Wieder pausieren wir am Straßenrand und probieren heute mit einem (supersüßen) Erdbeer-Ginseng-Energy-Drink ein neues Getränk aus. Bei Kilometer 60 ist der Ort Krakor erreicht in dem wir bei gepackenen Bananen eine etwas längere Pause einlegen
Auf einer Piste nach Kompong Luong On the dirt road to Kompong Luong |
auch die Tankstelle für die Boote, die Eisfabrik, sogar der buddhistische Tempel. Der Tonle Sap See dient auch als Hochwasserspeicher des Mekongs. Je nach Jahreszeit (Regen- oder Trockenzeit) ist der Pegelstand unterschiedlich – steigt der Wasserpegel zur Regenzeit im Mekong an, ändert der Tonle Sap Fluss seine Fließrichtung, bringt viel Wasser in den See und so vergrößtert sich die Fläche des Sees erheblich. In der Trockenperiode schrumpft der See wieder und so wie für unsgerade jetzt liegt Kompong Luang dann ganze 7 km von der Hauptstraße entfernt.
Schwimmende Wohnhäuser und Läden Floating dwelling houses and shops |
Alltag auf dem Wasser - Daily life on the water |
Tankstelle, schwimmend natürlich Gas station, floating of course |
Obwohl wir uns nach der Tour
schön geduscht haben werden des Nachts öfters wach – unsere Bein
jucken, doch leider können wir das Ungeziefer nicht sehen und
versuchen daher einfach wieder einzuschlafen. (vielleicht waren das
Bettwanzen???)
Noch gestern haben wir die
heutige Busfahrt nach Siem Reap klar gemacht – das heißt aber
leider auch zeitig aufstehen. Um 7.30 Uhr startet der Bus für 11 USD
pro Person. Über Battambang und die Nordwestspitze des Sees
erreichen wir gegen 15 Uhr Siem Reap, die Stadt ganz in der Nähe zu
den Tempeln von Ankor Wat. Es ist zwar ein Stück vom außerhalb
gelegenen Busbahnhof zu unserem vorgebuchten Guesthouse, aber zum
Glück haben wir ja die Räder! Nach den etwas einfacheren Zimmern
der letzten Nächte, freuen wir uns über ein helles, sauberes und
großes Zimmer im Velkommen Guesthouse – gleicher Betreiber, wie
schon in Phnom Penh. Das Haus liegt etwas nördlich außerhalb des
Stadtzentrums aber auf direktem Wege zu den Tempeln. Am Fluss entlang
radeln wir später noch einmal in zurück in die Innenstadt,
schlendern über den Markt und durch die bunten Touristenstraßen –
wir sind ganz froh, etwas außerhalb zu wohnen. In einem kleinen
Eckrestaurant essen wir heute „Amok“ - kambodschanisches Curry.
Zum Nachtisch wird es etwas westlicher als wir bei „Swensens“
einen Eisbecher verdrücken.
Zurück im Hotel sinken wir bald
tief in die Betten und Steffi schläft „komatös“ ein – wie sie
selbst sagt. :)
Unterwegs
zum Tonle Sap:
235. Tag (10.01.): Phnom Penh:
Wat Phnom – Udong (3:23h, 52km)
236. Tag (11.01.): Udong –
Kampong Chhnang (3:52h, 64km)
237. Tag (12.01.): Kampong
Chhnang – Krakor – Kompong Luong – Pursat (5:32h, 108km)
238. Tag (13.01.): Pursat –
Busfahrt nach Siem Reap (0:56h, 10km)
By bike to the Tonle Sap Lake
Although
we have only 2 weeks time for Cambodia, we planned to cycle a piece
of the travel route. The way from Phnom Penh to Siem Reap, along the
Tonle Sap lake, with the floating villages on the way seems to be
nice and suitable.
With
our loaded bikes we make our way through the crowded market to the
Canadian Bank, just around the corner from the guesthouse in Phnom
Penh to draw some cash. On the way it happens that Steffi loses one
of her bike-gloves and she has some trouble to find it between all
the boxes, motorbikes and peoples on the market. We cycle direction
north and visit Wat Phnom along the way. It is almost noon, (with
temperatures above 30 degC) when we finally leave the capital on the
road NH5. Today Steffi is the faster buddy and she is out of sight
pretty soon. So I push my pedals harder but I do not get her. 15 km
later I finally give up and stop at the roadside, check my mobile
that was in one of the bags and see that she already tried to call me
several times. She calls again- and so we find out that she waited
for me and stopped for that reason 12 km earlier but we did not see
each other, when I overtook her (in the heavy traffic). So I wait for
one hour until we find us again – Steffi is still a bit shocked by
the fact that we've lost each other, especially because I did not
answer her calls for some time.
The
remaining distance to Udong is mainly flat, we're riding on a good
speed, just interupted by short breaks for drinking. In Udong we find
a room for 12 USD (with A/C). Some time before sunset we climb the
hill with stupas and temples not far from our accomodation.
Accompanied by 2 pupils that give us some explanations of the area
and the stupas in a pretty good English. On the way down from the
hill the formely friendly monkeys became aggressive, the boys try to
defend us with sticks and stones but one of them got scratched by an
ape. Back at the foot of the hill we pay the boys with some dollars –
they use the money to pay their (private) English lessons, they
claim. At the roadside we get a baguette with scrambled eggs and a
fruit salad with coconut milk and ice cream for dinner.
In
order to avoid the heat of the noon, we (try to) start early and at 9
a.m. we're back on the bikes. There are days when the kilometers just
fly away but today every piece is a fight, especially for Steffi.
During our breaks along the road we watch some heavy (over)loaded
vehicles that are passing by. It took a while but at some point we
arrived in Kampong Chhnang and get our hotel room for tonight. Back
in the streets we have Ca Chai (fried rice cake with herbs) and by
bike we discover the area at the Tonle Sap river. We watch people
doing their daily business, childrens play and waving towards us –
the locals watching us suspicious, no other tourists around. :)
The
terrace of the restaurant is a great place to start into the day. But
as early as 9 a.m. we are back on the bikes and in contradiction to
yesterday, I am the weak part of the group today. With heavy legs and
sweating a lot I try to follow Steffi. Always wet, my arms collect a
lot of flies during the ride and thus develop to a cemetery for flies
;-). Again we do a lot of stops at the roadside and get a
strawberry-ginseng
energy
drink – which turns out to be supersweet but we've tried something
new! After 60 km we reach Krakor, where we have a break with some
baked bananas. From there we follow a small road to the floating
village Kompong Luong. Depending on the water level of the Tonle Sap
lake, the floating village is sometimes 3 and sometimes up to 7 km
away from the crossing. Arrived at the lake, we lock our bikes and
get on a boat for a 1 hour tour through the village. In this
settlement everything floats – not only the dwelling houses, also
the gas station for the boats, the ice factory and even the Buddhist
temple is floating. The water level of the lake depends on the season
(wet or dry) – if the water level of the Mekong river rises during
the rainy season, the Tonle Sap river changes it's direction and
fills up the Tonle Sap lake. Back on land we continue for the last 35
km of todays ride up to Pursat. Fortunately it takes not long to get
a room – this day has been long and exhausting!
Although
we should be washed (we had a nice shower), we wake up a lot during
the night – our legs are itching, but we can't see any bugs and
thus try to fall asleep again. (did we had bed bugs???)
Already
yesterday we organized the bus ride to Seam Reap, thus we have to get
up pretty early. At 7.30 a.m. the bus starts and drives via
Battambang and the north-west corner of the lake to Siem Reap (11 USD
per person). Our pre-booked guesthouse is a short ride away from the
city center. We are happy about the clean, spacious and bright rooms
at the Velkommen guesthouse (the rooms of the last days have been
much more basic). The guesthouse is located north of the city center,
on the way to the temples of Ankor Wat, which will be of our main
interest for the next days. After check in we go back to the center,
stroll around on the tourist streets (we are happy that our
accomodation is a bit more outside) and get „Amok“ a Cambodian
style curry in a nice little restaurant for dinner. For dessert we
decide for „western style“ with a sundae at „Swensens“. Back
in the hotel room Steffi falls into a soundly sleep, almost comatose,
like she used to say. :)
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