Dienstag, 26. März 2013

Mit dem Rad zum Tonle Sap See

Wir werden zwar nur rund 2 Wochen in Kabodscha bleiben, haben uns dennoch vorgenommen, einen Teil des Landes zu „erfahren“ - mit dem Rad versteht sich. Warum also nicht gleich von Phnom Penh in Richtung Siem Reap fahren, zumal der Tonle Sap See mit seinen schwimmenden Dörfern auf der Strecke liegt.
Wat Phnom
Mit vollbepackten Fahrrädern schlängeln wir uns durch das Marktgetümmel unweit unserer Unterkunft um bei der Canadian Bank noch einmal Geld zu holen. Leider verliert Steffi auf der Strecke einen Radhandschuh und sie hat etwas Mühe diesen zwischen all den Menschen, Buden und Kartons wieder zu finden. Wir radeln in nördlicher Richtung, stoppen nach ein paar Kilometern am Wat Phnom und besichtigen es. 
So ist es bereits 12 Uhr mittags und die Temperaturen jenseits der 30°C als wir über die Straße NH5 die Hauptstadt verlassen. Steffi ist heute etwas schneller unterwegs als ich und so verliere ich sie aus den Augen. Ich fahre, fahre und fahre – keine Steffi in Sicht! Aber sie muss doch noch vor mir sein? 15 km später gebe ich auf ihr hinterherzujagen, fahre an den Rand und schaue auf's Telefon. Steffi hat mich dort schon mehrmals versucht zu erreichen, auch sie sucht mich und es stellt sich heraus das ich sie schon vor 12 km überholt habe, als sie unter einem Baum auf mich wartete – im dichten Verkehr hat das jedoch keiner von beiden bemerkt. So warte ich am Straßenrand und nach etwa einer Stunde sehen wir uns wieder. Steffi sitzt der Schreck noch etwas in den Knochen, sie hatte sich Sorgen gemacht - vor allem weil ich auf ihre Anrufe aus einem Internetcafé nicht reagiert habe und musste sich dann eine kambodschanische SIM Karte organisieren um mich überhaupt zu erreichen.
Auf der Strecke von Phnom Penh nach Udong
On the road between Phnom Penh and Oudong
Tempel auf dem Udong Berg
Temple at Phnom Oudong
Gebet - Prayer
Über flache Strecke geht es flott vorran (nur unterbrochen von einigen Trinkpausen) bis Udong wo wir für 12 USD ein Zimmer mit A/C finden. Zum Sonnenuntergang gehen wir zu den Stupas und Tempeln auf den Udong Berg hinauf. Dabei begleiten uns 2 nette Schuljungs, die uns für ein Trinkgeld herumführen und vieles (in gutem Englisch) erklären. Auf dem Rückweg vom Berg müssen sie uns sogar noch vor den wild gewordenen Affen schützen, die uns versuchen anzuspringen, einer der Jungs wird von dem frechem Vieh gekratzt. 
Unsere kleinen "Freunde"
Our little "friends"
Zurück am Fuß des Berges geben wir ihn ein paar Dollar und unterstützen damit ihren (privaten) Englischunterricht. Am Straßenstand essen wir Rührei mit Baguette und Obstsalat mit Kokosmilch und Eis.

Eindrücke vom Berg Udong
Impressions from the Oudong mountain
Wir und unsere Fremdenführer
We and our tourguides

Überladen? Overloaded?
Tankstelle - Gas station
Um die Mittagshitze etwas zu vermeiden, beeilen wir uns heute, damit wir eher starten können. Um 9 Uhr sind wir zurück im Sattel. Es gibt Tage, an denen rollt es einfach, aber heute kommen wir leider nur langsam voran. Steffi fühlt sich schnell schlapp und schon ein bisschen Gegenwind setzt ihr ziemlich zu. Am Straßenrand legen wir des öfteren eine Pause ein, erfrischen uns mit kalten Getränken und sehen dabei etliche, völlig überladene LKW's, Kleinbusse und Geländewagen vorbei fahren.

 Unterwegs nach Kampong Chhnang - On the way to Kampong Chhnang

Irgendwann haben wir dann doch die 64 km hinter uns gebracht und suchen uns in Kampong Chhnang ein Hotelzimmer. Anschließend bummeln wir durch die Stadt und essen an einer Garküche Nam Ca Chai (frittierter Reiskuchen mit Kräuterfüllung). Mit den Rädern geht es noch einmal zum Flussufer, wo wir auf einer Parkbank das geschäftigen Treiben am und auf dem Tonle Sap Fluss beobachten. Als Touristen fallen wir in dem kleinen Ort mal wieder sehr auf, die meisten Kinder sind ganz aus dem Häusschen, wenn sie uns sehen und winken begeistert.
Kampong Chhnang: am Tonle Sap Fluss/at the Tonle Sap river
 

Früchte vom Straßenstand
Fruits from the booth
Begegnungen - Encounters in Kampong Chhnang
Das Terassenrestaurant des Hotels ist heute ein sehr schöner Ort um den Tag zu beginnen. Um 9 Uhr sitzen wir jedoch schon wieder im Sattel und im Gegensatz zu gestern bin ich heute derjenige, der schwere Beine hat und eher langsam dahinkriecht. Der Schweiß, der (auch) an den Armen herunterinnt, macht diese zu wahren Fliegenfriedhöfen ;-).
Kleine Fahrzeuge, groß beladen!
Small vehicles, heavy load!
 






Wieder pausieren wir am Straßenrand und probieren heute mit einem (supersüßen) Erdbeer-Ginseng-Energy-Drink ein neues Getränk aus. Bei Kilometer 60 ist der Ort Krakor erreicht in dem wir bei gepackenen Bananen eine etwas längere Pause einlegen

Auf einer Piste nach Kompong Luong
On the dirt road to Kompong Luong
Von dort zweigt der Weg nach rechts zum schwimmenden Dorf Kompong Luong ab. Je nach Wasserstand des Tonle Sap Sees, liegen die schwimmenden Häuser mal 3 km mal bis zu 7 Kilometer weit weg von der Kreuzung. Wir schließen die Räder an einer scheinbar sicheren Stelle an und begeben uns auf eine 1stündige Bootstour durch die Wasserstraßen. In dem Ort schwimmt alles – nicht nur die Wohnhäuser,
auch die Tankstelle für die Boote, die Eisfabrik, sogar der buddhistische Tempel. Der Tonle Sap See dient auch als Hochwasserspeicher des Mekongs. Je nach Jahreszeit (Regen- oder Trockenzeit) ist der Pegelstand unterschiedlich – steigt der Wasserpegel zur Regenzeit im Mekong an, ändert der Tonle Sap Fluss seine Fließrichtung, bringt viel Wasser in den See und so vergrößtert sich die Fläche des Sees erheblich. In der Trockenperiode schrumpft der See wieder und so wie für unsgerade jetzt liegt Kompong Luang dann ganze 7 km von der Hauptstraße entfernt.


Schwimmende Wohnhäuser und Läden
Floating dwelling houses and shops
Alltag auf dem Wasser - Daily life on the water
Tankstelle, schwimmend natürlich
Gas station, floating of course
Wieder Land unter den Füßen radeln wir die restlichen 35 km bis Pursat. Zum Glück bekommen wir relativ schnell ein brauchbares Zimmer – der Tag war echt anstrengend und lang.
Obwohl wir uns nach der Tour schön geduscht haben werden des Nachts öfters wach – unsere Bein jucken, doch leider können wir das Ungeziefer nicht sehen und versuchen daher einfach wieder einzuschlafen. (vielleicht waren das Bettwanzen???)


Noch gestern haben wir die heutige Busfahrt nach Siem Reap klar gemacht – das heißt aber leider auch zeitig aufstehen. Um 7.30 Uhr startet der Bus für 11 USD pro Person. Über Battambang und die Nordwestspitze des Sees erreichen wir gegen 15 Uhr Siem Reap, die Stadt ganz in der Nähe zu den Tempeln von Ankor Wat. Es ist zwar ein Stück vom außerhalb gelegenen Busbahnhof zu unserem vorgebuchten Guesthouse, aber zum Glück haben wir ja die Räder! Nach den etwas einfacheren Zimmern der letzten Nächte, freuen wir uns über ein helles, sauberes und großes Zimmer im Velkommen Guesthouse – gleicher Betreiber, wie schon in Phnom Penh. Das Haus liegt etwas nördlich außerhalb des Stadtzentrums aber auf direktem Wege zu den Tempeln. Am Fluss entlang radeln wir später noch einmal in zurück in die Innenstadt, schlendern über den Markt und durch die bunten Touristenstraßen – wir sind ganz froh, etwas außerhalb zu wohnen. In einem kleinen Eckrestaurant essen wir heute „Amok“ - kambodschanisches Curry. Zum Nachtisch wird es etwas westlicher als wir bei „Swensens“ einen Eisbecher verdrücken.
Zurück im Hotel sinken wir bald tief in die Betten und Steffi schläft „komatös“ ein – wie sie selbst sagt. :)

Unterwegs zum Tonle Sap:
235. Tag (10.01.): Phnom Penh: Wat Phnom – Udong (3:23h, 52km)
236. Tag (11.01.): Udong – Kampong Chhnang (3:52h, 64km)
237. Tag (12.01.): Kampong Chhnang – Krakor – Kompong Luong – Pursat (5:32h, 108km)
238. Tag (13.01.): Pursat – Busfahrt nach Siem Reap (0:56h, 10km)


By bike to the Tonle Sap Lake

Although we have only 2 weeks time for Cambodia, we planned to cycle a piece of the travel route. The way from Phnom Penh to Siem Reap, along the Tonle Sap lake, with the floating villages on the way seems to be nice and suitable.

With our loaded bikes we make our way through the crowded market to the Canadian Bank, just around the corner from the guesthouse in Phnom Penh to draw some cash. On the way it happens that Steffi loses one of her bike-gloves and she has some trouble to find it between all the boxes, motorbikes and peoples on the market. We cycle direction north and visit Wat Phnom along the way. It is almost noon, (with temperatures above 30 degC) when we finally leave the capital on the road NH5. Today Steffi is the faster buddy and she is out of sight pretty soon. So I push my pedals harder but I do not get her. 15 km later I finally give up and stop at the roadside, check my mobile that was in one of the bags and see that she already tried to call me several times. She calls again- and so we find out that she waited for me and stopped for that reason 12 km earlier but we did not see each other, when I overtook her (in the heavy traffic). So I wait for one hour until we find us again – Steffi is still a bit shocked by the fact that we've lost each other, especially because I did not answer her calls for some time.
The remaining distance to Udong is mainly flat, we're riding on a good speed, just interupted by short breaks for drinking. In Udong we find a room for 12 USD (with A/C). Some time before sunset we climb the hill with stupas and temples not far from our accomodation. Accompanied by 2 pupils that give us some explanations of the area and the stupas in a pretty good English. On the way down from the hill the formely friendly monkeys became aggressive, the boys try to defend us with sticks and stones but one of them got scratched by an ape. Back at the foot of the hill we pay the boys with some dollars – they use the money to pay their (private) English lessons, they claim. At the roadside we get a baguette with scrambled eggs and a fruit salad with coconut milk and ice cream for dinner.

In order to avoid the heat of the noon, we (try to) start early and at 9 a.m. we're back on the bikes. There are days when the kilometers just fly away but today every piece is a fight, especially for Steffi. During our breaks along the road we watch some heavy (over)loaded vehicles that are passing by. It took a while but at some point we arrived in Kampong Chhnang and get our hotel room for tonight. Back in the streets we have Ca Chai (fried rice cake with herbs) and by bike we discover the area at the Tonle Sap river. We watch people doing their daily business, childrens play and waving towards us – the locals watching us suspicious, no other tourists around. :)

The terrace of the restaurant is a great place to start into the day. But as early as 9 a.m. we are back on the bikes and in contradiction to yesterday, I am the weak part of the group today. With heavy legs and sweating a lot I try to follow Steffi. Always wet, my arms collect a lot of flies during the ride and thus develop to a cemetery for flies ;-). Again we do a lot of stops at the roadside and get a strawberry-ginseng energy drink – which turns out to be supersweet but we've tried something new! After 60 km we reach Krakor, where we have a break with some baked bananas. From there we follow a small road to the floating village Kompong Luong. Depending on the water level of the Tonle Sap lake, the floating village is sometimes 3 and sometimes up to 7 km away from the crossing. Arrived at the lake, we lock our bikes and get on a boat for a 1 hour tour through the village. In this settlement everything floats – not only the dwelling houses, also the gas station for the boats, the ice factory and even the Buddhist temple is floating. The water level of the lake depends on the season (wet or dry) – if the water level of the Mekong river rises during the rainy season, the Tonle Sap river changes it's direction and fills up the Tonle Sap lake. Back on land we continue for the last 35 km of todays ride up to Pursat. Fortunately it takes not long to get a room – this day has been long and exhausting!
Although we should be washed (we had a nice shower), we wake up a lot during the night – our legs are itching, but we can't see any bugs and thus try to fall asleep again. (did we had bed bugs???)

Already yesterday we organized the bus ride to Seam Reap, thus we have to get up pretty early. At 7.30 a.m. the bus starts and drives via Battambang and the north-west corner of the lake to Siem Reap (11 USD per person). Our pre-booked guesthouse is a short ride away from the city center. We are happy about the clean, spacious and bright rooms at the Velkommen guesthouse (the rooms of the last days have been much more basic). The guesthouse is located north of the city center, on the way to the temples of Ankor Wat, which will be of our main interest for the next days. After check in we go back to the center, stroll around on the tourist streets (we are happy that our accomodation is a bit more outside) and get „Amok“ a Cambodian style curry in a nice little restaurant for dinner. For dessert we decide for „western style“ with a sundae at „Swensens“. Back in the hotel room Steffi falls into a soundly sleep, almost comatose, like she used to say. :)

Montag, 18. März 2013

Phnom Penh – die Hauptstadt Kambodschas

Seit gestern nun sind wir in Kambodscha, einem Land mit einer bewegten Vergangenheit. Das aus dem Reich Kambuja hervorgegangene Land „(...) liegt am Golf von Thailand zwischen Thailand, Laos und Vietnam“. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kambodscha) Die Spuren der Vergangenheit durch die Kolonialmacht Frankreich (bis 1953) und das Regime Pol Pots (1975 – 1979) sind noch allgegenwärtig. Die Roten Khmer haben die Hauptstadt 1975 innerhalb von wenigen Tagen fast vollkommen entvölkert und die Bürger aufs Land vertrieben. Kambodscha und die Stadt Phnom Penh haben sich seit der Vertreibung der Roten Khmer durch die vietnamesischen Truppen im Januar 1979 langsam wieder erholt. Seit 1993 wird das Land von einer konstitutionellen Monarchie regiert. Heute ist die 2 Millionen Einwohner-Stadt eines der wichtigsten touristischen Ziele des Landes.

Silhouette des Königspalastes - Silhouette of the Royal Palace

Vor dem Velkommen Guesthouse
In front of the Velkommen Guesthouse
Die Nacht war etwas unruhig, da mein Husten den ich mir bei der Bootsfahrt im Mekong-Delta eingefangen habe, richtig schlimm geworden ist und ich dadurch auch Steffi um einen erholsamen Schlaf gebracht habe. Noch vor dem Frühstück erledigen wir ein paar Wege: Am Geldautomaten der „Canadian Bank“ holen wir frisches Bargeld (auch wieder nur US Dollar) da es zumindest dort keine extra Gebühr kostet und im Reisebüro beantragen wir ein 60tägiges Visum für Thailand, was uns 53 USD p.P. wert sein muss. In einer nahegelegenen Bäckerei kaufen wir Körnerbrot und Croissants und frühstücken später im Zimmer.
Den Vormittag ruhen wir uns noch ein wenig von der Reiserei der letzten Tage aus, trinken gemütlich Kaffee vor dem Velkommen Guesthouse und schreiben Tagebuch und Blog.
Eingang des Königspalast: Geschlossen
Entrance of the Royal Palace: Closed
Eine der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist der Königspalast mit der Silberpagode. Als wir am Nachmittag davor stehen um ihn zu besichtigen, müssen wir feststellen, dass er für Besucher gesperrt ist. Da der König vor 2 Monaten (!) gestorben ist, herrscht immer noch eine Trauerzeit in der der Palast geschlossen bleibt (insgesamt 3 Monate). So laufen wir die Uferpromenade am Tonle Sap Fluss entlang, lachen über Schilder der „World Toilet Association“ und essen ein Eis bei Diary Queen. Später gehen wir wieder im leckeren Restaurant von gestern essen, diesmal bestellen wir einen Fisch-Amok, ein im Bananenblatt gedämpftes Fisch-Curry.
Verkehr in Phnom Penh: Motorräder, Rikschas, Autos
Traffic in Phnom Penh: Motorbikes, Trishaws and cars
Komische Ministerien gibt es...
Funny ministry...

Das Unabhängigkeitsdenkmal
The Independence-Monument
Gegenüber unserer Unterkunft gibt es einen Fahrrad-Tourenanbieter, Grashopper. Die bieten auch einen Fahrrad-Wasch-Service für 2 Dollar pro Rad an – das ist doch mal was für uns! Sie nehmen die Bikes leider nicht sofort an, aber wir können sie heute Abend vorbeibringen. Mit den Drahteseln machen wir uns vorbei am Unabhängigkeitsdenkmal auf den Weg zum Genozid-Museum. Das Tuol-Sleng-Museum (auch als S21 bekannt) ist ein Schulgebäude, welches von den Roten Khmer als Foltergefängnis genutzt wurde. Es ist sehr erschütternd durch die, zu Zellen umgebauten Klassenräume zu gehen und Fotos von gefolterten Häftlingen zu sehen, von denen fast keiner überlebt hat. Trotz Sonnenschein und Tageslicht schaudert es uns beim Rundgang. Selbst vor Familien mit kleinen Kindern hat das grausame Regime nicht halt gemacht. 
Tuol-Sleng (S21)-Museum


 Zurück im Gästehaus legen wir eine (Mittags) Pause ein. Am Abend geht es zu einer Yikeoper, eine Art Oper mit Gesang, Tanz und Theater im Garten des Nationalmuseums. Das Stück heißt „Mak Therng" und wird im Rahmen des Projekts "Plae Pakaa“ aufgeführt, von den Schülern der Kunsthochschule der Stadt. Die Aufführung unter freiem Himmel mit ihren bunten, traditionellen Kostümen hat uns gut gefallen. Auf dem Heimweg gehen wir noch etwas essen und rufen am Abend noch Steffis Döt zum Geburtstag an.
Mak Therng und Pangkiya in der Yike-Oper
Mak Therng and Pangkiya in the Yike opera


Unsere blitzblanken Räder
Our sparkling clean bikes
Nach einem ausführlichem Frühstück auf der Terasse vor dem Guesthouse holen wir unsere blitzblank geputzten Fahrräder von Grashopper Adventures ab und fahren damit zu den „Killing Fields Choeng Ek“, rund 12 km südwestlich der Hauptstadt. Die Straßen sind sehr löchrig und staubig – das erinnert mich irgendwie an Ulaan Bataar in der Mongolei.
Unterwegs auf den Straßen Phnom Penhs
On the road in Phnom Penh

Gedenkstupa
Memorial stupa
In der Hinrichtungsstätte des Pol Pot Regimes angekommen, erhalten wir für 5 USD Eintritt pro Person einen Audioguide, der uns informativ über das weitläufige Gelände führt. Wir nehmen uns viel Zeit und hören an jeder Station die Erklärungen und Berichte der Zeitzeugen an. Während der Herrschaft der Roten Khmer wurden hier rund 20000 Menschen umgebracht und in 128 Massengräbern verscharrt. Die Roten Khmer wollten einen „kommunistisch-primitivistischen“ Bauernstaat errichten. Alle Intellektuellen und auch ihre Familien wurden daraufhin ermordet. Um als intellektuell zu gelten, genügte es bereits eine Brille zu tragen oder eine Fremdsprache zu sprechen - wir hätten sicherlich dazu gezählt. Besonders erschütternd ist, dass die Menschen hier bestialisch erschlagen wurden um „wertvolle“ Munition zu sparen. Erwachsene erschlug man mit stumpfen Gegenständen, direkt an der Grube, die später ihr Grab sein sollte. Kleinkinder wurden an den Füßen gepackt und mit dem Kopf gegen einen Baum geschmettert. Damit man die Schreie der Opfer in der Umgebung nicht hörte, wurde das Gelände mit Propagandareden und -musik beschallt. Auch heute noch kommen (vor allem nach längeren Regenperioden) Knochen- und Kleiderreste an die Oberfläche der Massengräber. Viele exhumierte Knochen und Schädel sind als Mahnmal in einer neu gebauten Gedenkstupa aufgebahrt. Diese Gedenkstätte ist ein erschütterndes Erlebnis für uns - auch mit dem Wissen, dass das Regime unter Pol Pot von der Weltgemeinschaft als legitime Regierung mit Sitz in den Vereinten Nationen bis 1991 anerkannt war. 
 Massengräber und der "Killing Tree", an dem die Kleinkinder erschlagen wurden
Mass grave and the "Killing Tree" an which the babies have been stiked dead
 
Bewegt von den Eindrücken radeln wir am späten Nachmittag zurück in die Stadt. Zum Abschluss unseres Besuches in Phnom Penh gehen wir am Abend noch einmal im Restaurant „Laughing Fat Man“ lecker essen.

Phnom Penh:
232. Tag (07.01.): Phnom Penh: Stadtbummel, Königspalast
233. Tag (08.01.): Phnom Penh: Tuol-Sleng-Museum (S 21) (0:45h, 9km)
234.Tag (09.01.): Phnom Penh: Killing fields Choeung Ek (1:47h, 27km)

Phnom Penh – the capital of Cambodia

Since yesterday evening we are in Cambodia, a country with a touching history. The countries origin goes back to the Khmer empire Kambuja. Situated at the gulf of Thailand it has boarders with Thailand, Laos and Vietnam. Traces of the countries colonial history (by France until 1953) as well as the cruel regime of the Red Khmers or Khmer Rouge (1975 – 1979) are visible up to today. When the Red Khmers took over the power, they banished almost everybody out of the city within a few days. Cambodia and Phnom Penh slowly recovered since the Vietnamese army arrived in Januar 1979 and established a new socialist goverment. Since 1993 a constitutional monarchy has been established. Today the 2 million city is again the economic center and one of the tourist attractions of the country.

It has been a disturbed sleep tonight as the cough, that I catched up in the Mekong delta became worse and thus Steffi woke up too. Before breakfast we went out to complete some of the important tasks: At the ATM of the „Canadian Bank“ we draw money (without any fees) and in a travel agency close by we apply for a 60 day visa for Thailand (53 US$ per person). At the bakery we get some fresh whole grain bread (yes!) and croissants and have breakfast in our room.
The rest of the morning is a relaxed one to recover from the last days travel with a second breakfast in front of the Velkommen guesthouse.
One of the numerous sights of the city is the royal palace with the silver pagoda. Once we arrive at the place in the afternoon we have to assert that the whole palace is closed for visitors. The king of Cambodia died 2 month (!) ago and that's why it is still mourning period (3 month in total). Instead of visiting the royal palace we make a walk along the river promenade, have some fun with a poster of the „World Toilet Association“ and get an ice cream at Diary Queen. We decide to go back into the same restaurant like yesterday for dinner and order fish-amok, a fish curry that is steamed in a banana leave.

Across the street of our guesthouse is a shop called Grasshopper adventure. They offer a professional bicycle cleaning for just 2 Dollar. We think that this is what our bikes do deserve and we'll bring them in the evening. Via the independence monument we cycle to the genocide museum Tuol Sleng. The museum that has been also known as „S21“ prison is an old school that has been used as a torture prison by the Red Khmers. It is shocking to walk through the classrooms that have been converted into prison cells, watching pictures of the prisoners of which almost nobody survived. Although it is daytime and the sun shines into the building we shudder during the visit. Even families with small children have been imprisoned by the Khmer rouge.
Back in our room we make a break. In the evening we return into the streets and walk to the garden of the national museum where the Yike-opera, a kind of opera with singing, dance and theater is staged. The piece carries the name „Mak Therng“ and is performed by the students of the local university of arts. The opera, performed open air, with all it's colourful, traditional costumes is a great experience.

In the morning we get the bikes back from the shop – they have never been that clean during our trip!
The „Killing Fields Choeng Ek“ - another cruel historic site of the Pol Pot regime, situated 12 km south-west of the capital. It take some time to get there by bicycle, as some parts of the road are very dusty and full of road holes – that reminds me of Ulaan Bataar, Mongolia.
Arrived at the execution site of the Red Khmer we get an Audioguide (for the 5 US$ entrance fee) and explore the area by ourselves. Carefully we listen to all the explanations and statements of the contemporary witnesses. During the time of the Red Khmer, 20000 people have been killed here, burried in 128 mass graves. „The Khmer Rouge subjected Cambodia to a radical social reform process that was aimed at creating a purely agrarian-based Communist society.“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Khmer_Rouge) All intellectuals and their families have been murdered. To be among an intellectual it could have been enough to wear glasses or to speak a foreign language – we would have been among this group. It is very shattering to learn that the victims have been striked dead to save „valuable“ ammunition. Adults have been striked dead with a blunt item while standing directly next to the pit that should be their grave, small children have been beaten with their head against a tree. To ensure that nobody from outside could hear the screams of the victims, music and propaganda has been played at the area during the executions.
Up to today (expecially after heavy rainfalls) bones and fragments of clothes appear at the surface of the mass graves. Many of the disinterred bones and skulls are preserved in a new built memorial stupa. The memorial place is a shattering experience for us, although the United Nations treated the Red Khmer as the legitimate representation of the country until 1991.
Deeply impressed by what we've seen we cycle back to the city in the afternoon. To conclude our visit of Phnom Penh, we go another time to the Laughing Fatman restaurant for a tasty dinner.