Sonntag, 20. Januar 2013

Hanoi – die quirlige Hauptstadt Vietnams

Die Großtstadt mit den von hupenden Motorädern überfluteten Straßen wird uns nicht bloß als geschäftig und laut in Erinnerung bleiben, Hanoi werden wir stets auch mit Tod und Trauer assozieren. Das ist der Ort an dem wir vom so plötzlichen und unerwarteten Tod von Steffis Tante erfahren haben. Uns gehen plötzlich so viele Gedanken durch den Kopf, sollen wir die Reise abbrechen um bei der Beerdigung dabei zu sein, wie können wir den Schmerz teilen und für die Familie da sein? Einfach so weiter reisen wie bisher, danach ist uns nicht zu Mute. Nach einem langen Telefonat mit Steffis Eltern lassen wir die Idee des kurzfristigen Heimflugs fallen. Uns wird bewußt, wie kostbar jeder Tag unserer gemeinsamen Reise ist und beschließen - nun erst recht - mit weit geöffneten Augen die Schönheit der Welt zu entdecken. Brigitte war ein so lebensfroher und aktiver Mensch, mit ihrem Lachen in unserem Herzen werden wir sie auf unserer weiteren Reise mitnehmen.

Am Hoan Kiem See
At the Hoan Kiem Lake
Ngoc Son Tempel/Temple
Im Moment ist uns nicht nach einer Besichtigungstour zu Mute und so laufen wir zum Hoan Kiem See unweit unserer Unterkunft. Dort spazieren wir am Ufer entlang und auf die kleine Insel auf der sich der Ngoc Son Tempel befindet. Anschließend laufen wir durch ein paar Gassen des quirligen „Old Quarters“ und kaufen Postkarten und Reisschalen (die ersten Souveniers für uns selbst). Danach verbringen wir viel Zeit im Hotelzimmer, telefonieren mit Steffis Eltern und können Brigittes so plötzlichen Tod einfach nicht begreifen. Am Abend gehen wir noch einmal in die lebhafte Altstadt, wo wir auf dem Balkon eines Restaurants zum ersten Mal die Köstlichkeiten der vietnamesischen Küche probieren. Spät in der Nacht rufen wir noch einmal in Südfrankreich bei Dirks Schwester an, wir wollen seiner Nichte Lara zum Geburtstag gratulieren. Aufgrund der 6 Stunden Zeitverschiebung ist sie jedoch noch im Kindergarten und nicht zu sprechen. 
Als Geburtstagsgruß senden wir ihr ein paar Bilder von uns.

Fahrradrikschas in den Straßen
Bicycle-rickshaws on the streets
Die Ein-Säulen-Pagode
At the One-Pillar-Pagoda
Das inklusive Frühstück mit Rührei, Baguette und Kaffee macht uns fit für den Tag. Mit den Rädern geht es zum Ho-Chi-Minh Mausoleum. Nach ein paar Missverständnissen, ob unser kleiner Rucksack nun mitgenommen werden darf oder nicht, geben wir ihn letztendlich ab und steigen die Treppen hinauf in den massiven Bau. Was wir dort sehen erinnert uns schon stark an das Leninmausoleum in Moskau, jedoch schauen hier die Soldaten der Ehrengarde nicht so grimmig wie am Roten Platz. Danach besuchen wir die Ein-Säulen Pagode die in einem kleinen Teich steht. 
  
Es wird so langsam drückend heiß, beste Zeit sich ein Museum anzuschauen. Das Ho-Chi-Minh Museum, im „modernen“ 70er Jahre Stil ist dem Begründer des vietnamesischen Kommunismus gewidmet. Die Ausstellung reicht von der Gründung der kommunistischen Partei, deren Kampf um die Unabhängigkeit von der französischen Kolonialmacht, der Teilung des Landes in den kommunistischen Norden und den von den USA unterstützten Süden, bis hin zum Vietnamkrieg und der darauf folgenden vollständigen Einnahme des Landes durch die Kommunisten.

Ho-Chi-Minh-Museum
Anschließend radeln wir zum großen Westsee wo wir am Ufer Joghurt mit Kaffee (Sua Chua Ca Phe) und Joghurt mit Kakao (Sua Chua Cacao) trinken. Nach einer schönen Radtour am See entlang erreichen wir den „Temple of Literature“ Van Mieu. In dem Konfuziustempel, der ersten höheren Lehranstalt des Landes, feiern viele Absolventen gerade ihren Abschluss. Die jungen Frauen tragen die klassischen vietnamesischen Gewänder Áo dài, die Männer dagegen schlicht Hemd und Hose.

Vietnamesische Schulabsolventinnen posieren im Áo dai
 Vietnamese girls wearing Áo dài for graduation celebration
Im Literaturtempel Van Mieu
In the Temple of Literature
Am Abend gehen wir wieder in das Restaurant von gestern, mit dem schönen Blick vom Balkon, essen und rufen noch Opa August zu seinem Geburtstag an – damit sind wir sicher die am weitesten entferntesten Gratulanten.

Heute lassen wir es ruhig angehen. Nach einem entspannten Vormittag im Hostel fährt Dirk zum Radladen auf die andere Seite des Flusses. Er sucht nach neuen Bremsbelägen für die Scheibenbremsen. In dieser Zeit geht Steffi zum Friseur, dieser traut sich jedoch nicht so richtig ihren Pony schräg zu schneiden, so wie sie es mag. Danach treffen wir uns wieder, ich leider ohne neue Bremsbeläge in der Hand, Steffi jedoch mit neuem Haarschnitt. 
 

Am heutigen Mittwoch ist die Beerdigung von Brigitte in Hattenhof. Steffi wäre gern dabei gewesen. Um uns selbst in Ruhe von ihr verabschieden zu können, laufen wir am späten Nachmittag durch die engen Straßen zur katholischen Kirche St. Joseph. Da dort jedoch gerade eine Hochzeit stattfindet, suchen wir uns ein Kaffee und warten ein wenig. Um 17.30 Uhr gehen wir zurück in die Kirche und verabschieden uns dort gemeinsam von Brigitte. Auf dem Rückweg zum Hostel kommen wir am Hoan Kiem See vorbei, wo der Tempel jetzt schön angestrahlt ist.

Heute Vormittag heißt es aussortieren und packen. Zum Einen wollen wir ein Paket mit Weihnachtsgeschenken und nicht mehr benötigten warmen Pullovern zurück nach Deutschland schicken, zum Anderen wollen wir weiterreisen. Wir bezahlen unsere Rechnung (1,2 Millionen Dong für das Zimmer und 1,2 Millionen Dong für die Nachtzugtickets) und stellen unser Gepäck an der Rezeption ab. Dann geht es in die Stadt wo wir die letzten kleinen Geschenke kaufen. Mit vier Tüten laufen wir dann vom Hostel zur Post, wo wir das Paket packen, welches am Ende 6,5 kg auf die Waage bringt. Es ist ein wenig stressig sich für die richtige Versandgeschwindigkeit zu entscheiden, die ja am Ende auch eine Frage des Preises ist und die Zolldeklaration auszufüllen. Als das Paket dann endlich geschlossen und auf der anderen Seite des Postschalters verschwunden ist, gehen wir erst einmal einen landestypischen starken Eiskaffee mit süßer Kondensmilch (Cà phê nâu dá) trinken. Dirk schwingt sich noch einmal auf's Rad und besucht auf der Suche nach Ersatzteilen für seine Bremse einen weiteren Radladen, jedoch auch diesmal ohne Erfolg, Steffi schreibt Tagebuch. 

Im Wasserpuppen-Theater
In the Water Puppet Theatre
Um 17 Uhr treffen wir uns am Wasserpuppentheater wieder und schauen uns die interessante Aufführung an. Die Puppenspieler stehen selbst im Wasser (hinter der Bühne) und dirigieren die Puppen über einen langen Stab. In einer Straßenküche essen wir gebratene Nudeln und Reis und trinken dazu ein gezapftes „Bia Hoi“-Bier. Zurück am Hostel baut sich Dirk seine Hinterbremse von Scheibenbremse auf V-Brake um, in naher Zukunft wird es wohl keine neuen Bremsbeläge für die Scheibe geben. Dann ist es an der Zeit zum Bahnhof zu radeln, wo uns eine Frau erwartet, die uns ein Ticket für die Fahrräder, die darauf hin im Gepäckwagon ihren Platz finden, kauft. Wir fahren im 6-Bett „Hard Sleeper“ (3. Klasse) ruckelig in Richtung Norden, Ziel Lao Cai unweit der Grenze zu China.
Unsere Fahrräder im Gepäckwagen nach Lao Cai
Our bicycles in the baggage wagon to Lao Cai
Hanoi:
183.Tag (19.11.): Hanoi (Altstadt)
184. Tag (20.11.): Hanoi (Ho-Chi-Minh-Mausuleom und -museum, Westsee, Literaturtempel Van Mieu)
185.Tag (21.11.): Hanoi (St. Joseph-Kathedrale)
186.Tag (22.11.): Hanoi (Altstadt, Post, Wasserpuppentheater) – Nachtzugfahrt nach Lao Cai (0:12h, 3km)

Hanoi – the lively capital of Vietnam
The city with its streets flooded by hooting motorbikes will not only stay in our memory as being busy and loud, we will associate Hanoi always with death and sorrow. This is the place where we have been informed that Steffi's aunt passed away so suddenly and unexpected. So many thoughts come up into our minds, should we stop our journey to join the funeral, how can we mourn, share the pain and be with the family? Just to go on like before is not an option. After a long conversation with Steffi's parents we drop the idea of flying back home on short notice. Now we realize how important and valuable each single day of our journey is and therefore decide to travel on with eyes wide open for the beauty of nature. Brigitte has been such a lovely, positive and open-minded person – with her smile in our hearts she will be with us on the travel.

As we're not that much in the mood to do a big seightseeing tour we just walk to the Hoan Kiem lake near our hostel. We do a walk along the lakeside and on the small island where a small tempel is on. We visit the "old quarter" where we buy rice bowls made of bamboo (the first souvenier for ourselves) and postcards. We spend most of the afternoon at the hotel room, talk to Steffis parents and can still not understand the unexpected death of Brigitte. For dinner we go once more in the lively city center where we find a nice place on a balcony of a restaurant and try the Vietnamese kitchen for the first time. In the late evening we call Dirk's niece Lara for her birthday. Due to the 6 hours time difference she is still in the Kindergarten. Instead we send her some pictures as a birthday greeting from us.

In the morning we enjoy the included breakfast that comes to our room. The first place we want to go today is the Ho-Chi-Minh mausoleum. We follow the steps upstairs in the massive building. What we see there reminds us of what we've seen in the Lenin mausoleum in Moscow with the difference that the soldiers do not look that serious and unfriendly like they did on the red square. We visit the one pillar pagoda close by and go to the Ho-Chi-Minh museum afterwards. The museum in a "modern" 70s-style shows the life of the founder of the Vietnamese communism. The exhibition starts from the founding of the Vietnamese communism party and their fight for the independence from the french colonialism, the seperation of the country in the communist north and the south (that has been supported by the US) and covers the Vietnam war and the establishment of the socialist country of Vietnam.
Back outside in the sun we cycle to the west lake where we have a iced coffee (Ca PheNau da) and a iced chocolate (Sua Chua Cacao). We follow the way along the lakeside until we arrive at the "Temple of Literature" Van Mieu. In the confucius temple that has been the first university of the country diploma celebrations are going on at this moment. The young woman wear the traditional Vietnamese skirt, man wears shirt and trousers.
In the evening we have again dinner at the same place than yesterday and give Steffis grandfather a brithday call – this must have been the most far away greetings for him.

Today we take it easy. In the late morning I make a small tour through the city in order to find brake pads for the disk brake on my bike – without success. Steffi uses the time to go to the hair dresser – unfortunately he is too much afraid to cut her pony diagonal as she likes it but the rest is great.
Today is the day of the funeral of Steffi's aunt in her home village. As we can not participate we go to the catholic church together to find a peaceful and silent atmosphere to say goodbye to her. On the way back to the hostel we're once more at the Hoan Kiem lake that is illuminated in a beautiful way.

At todays morning we have to re-organize our bags as we want to send some warm clothes together with our Christmas presents back home. On top of that our journey will go on in the evening. We pay our bill at the reception (1,2 Million dong for the room and 1,2 Million for our night train tickets) and store all luggage at the reception. We go to the city once more to buy some last little gifts and when we're back at the hostel we take everything (4 plastic bags) and walk to the post office. Finally the cardboard box weights 6,5 kg. In the beginning we have some trouble to decide for the right postal service and the right delivery speed as everything is a matter of money! Once we filled out every form and the customs declaration the box finally changes the side of the counter and we hope for the best! To lay back and relax a bit we find a coffee where we have 2 typical strong Vietnamese coffee with sweet condensed milk (Cà phê nâu dá). While I try to find my brake pads at a different bicycle shop (without success again) Steffi writes our diary. We meet again at the water puppet theatre and watch the interesting show. The puppet actors are standing behind the stage (in the water too) and navigate their puppets on a long stick. On our way back to the hostel we have dinner at the street kitchen and a "Bia Hoi" beer. As we still have some time I change my bicycle brake from the disc brake to V-brakes as I do not expect to get new pads for the sophisticated brake in the next time. Then it's time to cycle to the train station where we meet a woman that helps us with the tickets to get our bikes in the luggage waggon. In a 6 bed "hard sleeper" compartment we drive with the train towards north, destination Lao Cai, close to the Chinese border.

Samstag, 19. Januar 2013

6 Wochen waren viel zu wenig

Lediglich im Osten des Landes waren wir unterwegs und haben auch dort nur einen kleinen Einblick in das riesige Reich der Mitte bekommen. Viele schöne und auch ein paar hilflose Momente werden uns in Erinnerung bleiben.
Gleich nach der Einreise waren wir zu Analphabeten verkommen. Das kyrillische Alphabet haben wir uns ja vor dem Start gen Osten noch ein wenig angeeignet, was uns in Russland und der Mongolei gut geholfen hat, chinesische Schriftzeichen bleiben uns jedoch vollkommen fremd. Die Fremde wurde jedoch gleich zu Beginn in Peking überwunden. Unser Gastgeber Janjie hat uns sofort ein „zu Hause“ - Gefühl gegeben, es war schön so fern von der Heimat Deutsch zu reden und mit Filterkaffee verwöhnt zu werden. :-)
Die große Mauer war sehr beeindruckend und viel steiler als wir sie uns vorgestellt haben. „Klassische“ Ziele wie Pingyao und die Terrakottaarmee möchten wir nicht missen, dennoch hat uns die Radtour an den Jangtse-Fluss, abseits von Touristenströmen, das wahre China gezeigt. Bestellung nur noch per Bilderwörterbuch – die Kommunikation mit den sehr hilfsbereiten und freundlichen Menschen war sehr eingeschränkt. Wir fühlten uns wie „Stars“ wenn wir wie so oft auf der Straße gegrüßt und fotografiert wurden.
Shanghai – ein ganz anderes China – nein! Viel mehr eine westliche Kultur in einer modernen Metropole die auch schon gern mal „New York des Ostens“ genannt wird. Hier ist der Umkehrpunkt der Reise, zumindest von den Längengraden her gesehen.
Beeindruckende Landschaft: Berge, Felsen und Reisterassen und die viele Zeit die wir rund um Guilin verbracht haben, bildeten ein gelungenes Ende der Reise durch das eindrucksvolle Land.
Die Hürden und Hindernisse die der Ein-Parteien-Staat Individualtouristen auferlegt, waren jedoch spürbar. Sei es bei der Visumsbeschaffung oder der Zensur im Internet die uns Durchschnittsnutzer bereits stark einschränkte.

6 weeks is far too less
Although we've focused our travel to the eastern part of the country only, we think that we've only got a small impression of it. Many great and some helpless moments will stay in our minds.
Immediately after our immigration we became analphabets. The cyrillic alphabet that we've learned before the journey started worked good in Russia and Mongolia but the Chinese characters will stay unexplored to us. We came over this helplessness with the great support of Janjie in Beijing. Our host gave us a feeling like "at home" – it has been amazing to speak German and enjoy good coffee so far away from our country. :-)
The great wall has been impressive and much steeper as we would have dreamt of. We haven't missed the "Classic" destinations such as Pingyao, the terracotta warriors but the bicycle tour to the Yangtse river, far away from tourist crowds, showed us China as it is. Orders only with our picture wordbook – the communication with the friendly and helpful people has been very limited but great! We felt like "Stars" when we got greetings on the roads and people asked for pictures with us which happened pretty frequent.
Shanghai – an entire different China, no! It's more the western culture in the metropolis, thus it's also called "New York of the east". It has been the return point of our travel towards east, at least if you look from a perspective of longitude.
Impressive landscape: Mountains, rocks and rice terraces and this plenty of time that we spent around Guilin have been a perfect finish of our travel through the awesome country.
The obstacles that the One-party-country throws in the way of individual travellers have been noticable. In the beginning with the visa application before entering the country and with the internet censorship that significantly restricts even an average user like we are if you are on the travel.

再见 - Auf Wiedersehen - Good bye

Montag, 14. Januar 2013

Ein verregneter Zwischenstopp

Die heutige Radtour führt uns ins rund 30 km entfernte Yangshuo. Die Stadt ist ebenfalls von Karstbergen umgeben, jedoch ein besserer Ausgangspunkt für unserer Weiterreise per Bus nach Vietnam.

Ein letztes Mal frühstücken wir auf der schönen Dachterasse des bisher tollsten chinesischen Hostels und machen uns (mit kurzem Stopp am Briefkasten und Supermarkt) auf den Weg. Die flache Etappe führt über eine sehr löchrige, staubige Straße. Dazu ist auch noch das Wetter grau und trüb und somit ein guter Blick auf die Karstlandschaft versperrt. Am Mittag kommen wir in Yangshuo an und beziehen das etwas muffig riechende Zimmer im Hostel. Jetzt knurrt der Magen und wir gehen in ein vegetarisches Restaurant essen. Danach nieselt es leider ein wenig, was uns jedoch nicht davon abhält einen kurzen Spaziergang durch die Innenstadt (Weststreet) zu wagen. Da es immer noch regnet, gehen wir doch erst einmal wieder zurück ins Zimmer. Lediglich der Appetit auf ein Stück Käsekuchen und Apfelstreusel lockt uns am Nachmittag noch einmal vor die Tür. Wir schauen uns dabei auch nach Weihnachtsgeschenken um. Abends sehen wir noch ein paar Dokumentationen auf dem Laptop an, bevor wir einschlafen.
Unterwegs in Yangshuo - A walk in Yangshuo
Bei dem Wetter schickt man keinen Hund vor die Tür
It's raining cats and dogs
Heute war eigentlich eine Radtour am Yulong-Fluss und eine Wanderung auf den Mondberg geplant, aber das fällt ins Wasser – es ist grau und regnet stark. So frühstücken wir ausgiebig mit Croissants (leider mit komischer Paprikafüllung), schreiben Postkarten, recherchieren im Internet. Obwohl es noch regnet gehen wir zu einer Reiseagentur und organisieren die Bustickets für morgen nach Nanning, wir zahlen diese zwar – bekommen jedoch keine Tickets, die erhalten wir morgen – da stinkt doch was, oder? Erst am späten Nachmittag wird es trockener, Dirk bekommt mal wieder einen Haarschnitt und kauft sich am Straßenstand ein Grillwürstchen. Leider stellt es sich als gegrillter Speck raus. Im Supermarkt besorgen wir die Zutaten für unser Abendbrot: Baguette mit Camembert und essen im Zimmer, lecker!

Als Vorbereitung auf unser nächstes Reiseland schauen wir noch 2 Dokumentationen über den Vietnamkrieg in den 70er Jahren an, sehr erschütternd!

Parorama von der Dachterrasse - Panorama from the rooftop terrace

Panorama am Lijiang Fluss in Yanshuo - Panoramic view at the Lijiang river in Yangshuo


Yangshuo von seiner sonnigen Seite
Yangshuo finally from the sunny side
Heute, an unserem Abreisetag scheint wieder die Sonne – wir können die Karstberge klar sehen. Aber zum Glück fährt der Bus erst später. Wir sitzen also auf der Dachterasse, genießen die Aussicht und schreiben Postkarten. Am Vormittag fahren wir zur Reiseagentur, die haben auch 30 Minuten vor Abfahrt noch keine Fahrkarten für uns, das passt uns nicht so richtig. Anstatt die Tickets zu besorgen, sollen wir mit den Rädern einer Mitarbeiterin auf dem Roller folgen – sie bringt uns zu einem großen Kreisverkehr. In gebrochenem Englisch bekommen wir zu verstehen, dass wir hier auf den Bus warten. Dort hält auf Ihr Handzeichen dann auch der Bus nach Nanning, und obwohl sie lang diskutiert, ist er leider schon voll und kann unsere Räder nicht mitnehmen. Wir sind verärgert das uns ohne unser Wissen eine Art „Schwarzfahrt“ unterschoben wird und das dann noch nicht mal klappt. Um 15.30 Uhr kommt der nächste Bus, da soll es dann funktionieren, wird uns versprochen. Bis dahin gehen wir zurück zum Fluss, essen Mittag (lecker geschmorte Aubergine) und ein Eis als Dessert. Die Aussicht über den Fluss auf die Landschaft ist noch einmal sehr schön, da ist der Ärger über den verpassten Bus schnell vergessen. Dirk kommt noch mit einer Gruppe von Schülerinnen ins Gespräch, die freuen sich natürlich das sie ihr Englisch praktizieren können! 15.30 Uhr ein neuer Versuch – diesmal steigen wir ganz offiziell am Busbahnhof ein! Für 40 Yuan extra können wir unsere Räder in den fast leeren Bus laden und kommen dann so gegen 21 Uhr in Nanning an und radeln gleich zum Lotusland-Hostel ganz in der Nähe des Longdan Busbahnhofs. Wir essen noch eine Kleinigkeit, buchen unsere Unterkunft für Hanoi und fallen dann müde ins Bett des schicken Hostels.

Meine Schülerinnen für Englisch, ich ihr Schüler für Chinesisch ;-)
My students for English, I am their student for Chinese ;-)
Manchmal kommt man schlecht ans Geld in China
Sometimes it's hard to reach the money in China

Im Reisepass klebt schon das schicke gelb-rote Visum für Vietnam, es kann los gehen! Da die Mitarbeiterin im Hostel noch schläft, verlassen wir ohne Frühstück das Haus. Am Busbahnhof holen wir die 2 (vom Hostel reservierten) Bustickets ab. Da es erst kurz nach 9 ist, werden wir noch schnell in den 9 Uhr Bus dirigiert, obwohl wir eigentlich für 10 Uhr reserviert hatten. Das ist alles ein wenig stressig und hat den Nachteil das wir auch hier nicht frühstücken können. So, jetzt sitzen wir zwar schon im Bus (anders als gestern sogar eher) aber auf die Hektik hätten wir auch verzichten können. Wir essen erst einmal unsere letzten Kekse als Frühstück und machen es uns gemütlich. 2,5 Stunden später hält der Bus bei Pingxiang wo uns (inklusives!) Essen serviert wird – wir sind glücklich! Reis, Sprossen, Paprika, Fleisch und gekochtes Ei, wir können uns richtig satt essen! Noch ein kurzes Stück geht es mit diesem Bus bis zur Chinesisch-Vietnamesischen Grenze. Dort müssen wir aussteigen, bauen die Räder zusammen und die Taschen dran und radeln bis zum chinesischen Grenzposten. Es folgen mehrere Kontrollen des Pass, bis wir endlich in Vietnam angekommen sind. Wir radeln zur Busstation von der es mit einem anderen Bus nach Hanoi weitergeht. In der Hauptstadt Vietnams angekommen, ist der Ausstiegspunkt glücklicherweise nur 2 Querstraßen von unserem Hostel entfernt. Dort angekommen werden wir mit Kaffee und Wassermelone zur Erfrischung begrüßt. Das „Golden Time Hostel“ ist klein aber fein. Im Zimmer strecken wir uns auf dem großen Bett so richtig aus und Dirk schreibt Blog, auf den wir jetzt wieder ungestört zugreifen können.
179.Tag (15.11.): Xingping – Yangshuo (2:00h, 29km)
180.Tag (16.11.): Yangshuo (Regentag mit Bummel auf der Weststraße)
181.Tag (17.11.): Yangshuo – Busfahrt nach Nanning (0:55h, 10km)
182. Tag (18.11.): Nanning- Busfahrt nach Pingxiang – Grenze- Busfahrt nach Hanoi (0:26h, 4km)

A rainy stopover!

Todays bicycle tour brings us to Yangsuo around 30 km away from Xingping. Yangshuo is the better starting point to continue our journey to Vietnam.

One last time we have a breakfast at the rooftop-terrace of the greatest Chinese hostel so far. The road that connects both cities is in a bad condition. Further the weather is grey and foggy today, so the scenic view into the landscape is limited. Around noon we arrive in Yangshuo, get our room and go out for lunch. Although it rains a bit, we have a walk through the city, buy some Christmas presents in the area of the weststreet and finally end up in a café for a piece of cheesecake and applecrumble. The evening in our room is just relaxing.

Originally we planned to do a day tour with the bikes along the river and a hike on the moon-hill for today but it rains heavily. So we have a long breakfast with croissants (unfortunately with a funny pepper filling), writing postcards and do some research in the internet. During the rain we go to a travel agency to organize our bus tickets to Nanning for tomorrow. We have to pay but don't get a tickets (yet), they tell us to pick them up tomorrow morning, really? In the late afternoon it get's more dry and we go out once more. Dirk get's a haircut and buys a grilled sausage what turns out to be a piece of bacon on a spit. In the supermarket we get baguette and camembert cheese for our dinner in the room – yummy! As an introduction for the next country we're travelling to, we watch 2 documentaries about the Vietnam war in the 70's – really harrowing.

Today we're leaving the town and the weather is fine again! At least we have some time to spend as the bus leaves around noon. So we sit at the rooftop-terrace, enjoy the scenery while writing postcards. At lunch time we cycle to the travel ageny, as planned. Although promised differently, they do not have tickets for us – it is 30 minutes before departure. Instead a Lady on a scooter takes us to a big roundabout where we wait for the bus. By hand signal of the Lady the bus stops but she has to learn that the bus is already full, no space for our bicycles.. We're angry that (without our notice) we should travel apparently on private bill and it does not work! The next bus should be at 3.30 p.m. and this time it should be okay, she promises. The extra time that we have now we spend at the river, get our lunch (braised eggplant) and an icecream and enjoy the great view. Dirk chats with a group of pupils, they're happy to practice some English! We catch the bus in the 2nd try in the afternoon. This time we enter (very official) at the bus station. For 40 Yuan extra we can put our bikes in the trunk of the almost empty bus. At around 9 in the evening we arrive in Nanning and cycle from the Longdan bus station to the Lotusland Hostel close by. We get a little snack for dinner, book our accomodation for Hanoi and fall asleep soon.

The passport already contains the nice red-yellow visa for Vietnam – we're prepared! It seems that we're too early for the hostel, the café is not open yet. So we have to leave without breakfast, we expect to grab something at the bus station. At the ticket counter we get 2 tickets for the bus to Hanoi. An eager assistant shows us the way out of the main building – we're confused as we still have 1 hour waiting time until it is 10 a.m. Finally we stand in front of the bus and now know why she was that much in a hurry – we enter the bus that leaves at 9 a.m. Okay – it seems we have to skip the breakfast today. Instead we eat the last cookies we have and drink the provided water. After 2,5 hours bus ride we stop in the area of Pingxiang, a stone's throw away from the border to Vietnam. All passengers of the bus get an included lunch there – we're happy! Rice, sprouts, pepper, meat and boiled eggs we eat until we're full! A short ride to the border where we have to get off the bus. We assemble the bikes, load the panniers and cycle to the Chinese border checkpoint. A few passport checks follow until we're arrived in Vietnam. Another short bike ride and we reach the Vietnamese bus which brings us to Hanoi. Arrived in the capital we are lucky since the bus stops only 2 blocks away from our hostel. The Golden Time Hostel welcomes us with coffee and watermelon as refreshment. In the room we stretch out at the big bed and are happy to have full access to our blogspot page again.

Freitag, 11. Januar 2013

Die Seele baumeln lassen in Xingping

Hier in Xingping inmitten der schönen Karstlandschaft wollen wir es uns ein wenig gemütlich machen. Dafür bleiben wir 4 Tage im "ThisOld Place" Hostel und lassen die Seele baumeln. Ganz ohne Weiterreisestress schlafen wir immer lange aus und frühstücken ausgiebig auf der Dachterasse mit Blick auf die schroffe Felslandschaft. Wir genießen es einmal nichts weiter vor zu haben, bummeln durch die Gassen des kleinen Ortes und am Flussufer des Li entlang. Dort werden wir aber ständig mit „Hello Bamboo?“ angesprochen und damit gefragt, ob wir nicht eine Rundfahrt auf dem hier typischen Bambusfloß machen wollen – wir lehnen jedoch immer genervt ab. 
Am Flussufer des "Li" - viele Touristenbooten in schöner Karstlandschaft
At the "Li" Riverside - many tourist-boats in the beautiful Karst landscape

Pommes mit Stäbchen,
wir sind geübt!
French Fries with chopsticks,
we got some training!
Dostoevsky - Crime and Punishment
Stattdessen nutzen wir die Zeit zum lesen, Postkarten, Tagebuch und Emails schreiben. Im Café des Hostels essen wir regelmäßig lokale Leckereien wie zum Beispiel karamellisierten Taro, geschmorten Tofu und frittierte Flusskrabben. Den Abend verbringen wir gern im Hostel, wo man bei Steinofenpizza selbst gewählte Filme auf einer großen Leinwand mit den anderen Travellern ansehen kann. So flimmert am ersten Abend unser Wunschfilm „Memento“, am letzten Abend „James Bond – Casino Royal“ über die Leinwand.






Ernte der Pomelo
Harvesting of the honey pomelo
Ein paar Ausflüge unternehmen wir natürlich auch. So schauen wir uns die Altstadt an und spazieren am Li-Flussufer entlang. Tags darauf macht Dirk einen Ausflug mit dem Rad auf die andere Flussseite. Während Steffi sich ausruht, schaue ich mir eine Felskletterroute und ein in einer Grotte befindliches Kloster an. Das Highlight unseres Aufenthaltes in Xingping war ohne Zweifel der Klettertag. Nachdem ich die Routen tags zuvor inspiziert hatte, leihen wir uns am Morgen das Kletterequipment des Hostels (sogar inklusive Schuhe in Dirks Größe) aus und setzten zur anderen Seite des Flusses über. Vom Flussufer führt uns ein kurzer Fußmarsch durch Pomelo- und Mandarinenplantagen zur Felswand. Dort gibt es zwei ausgebaute Routen, die wir uns auch zutrauen. Ich wage beide Strecken im Vorstieg während Steffi mich sichert, dann klettert Sie die Routen im Nachstieg. Wir merken beide ganz schön das wir lange nicht mehr klettern waren, die Kraft und Übung fehlt – wir sind beide etwas ängstlich. Die Überwindung hat sich jedoch ein jedes Mal gelohnt, der Ausblick von oben auf die Karstberge ist fantastisch. Zurück im Hostel geben wir das geliehene Material zurück und müssen dafür nicht einmal bezahlen. Ein Lächeln und ein „Thank You“ reicht, genial!
Auf dem Weg
On the way
 
Bitte die Steffi nicht übersehen - sehr, sehr wichtig!
Don't miss Steffi on this picture - very, very important!

Oben angekommen
At the top



Steffi schwingt charmant nach oben
Steffi's on the climb!
Nach der Klettertour hat Steffi sich das verdient!
After the climbing experience, Steffi deserves it!

Der nächste Tag ist leider grau und regnerisch – kein Wetter für eine Bootsfahrt. So schnappen wir uns die Räder und fahren auf unserer Flussseite über kleine Straßen zum Nine-Horse-Fresco-Hill bei Mashan. Getrennt erkunden wir die Umgebung zu Fuß: Steffi am Flussufer, Dirk im Hinterland. Aufgrund des anhaltenden Nieselwetters beschließen wir die Wanderung auf der anderen Flussseite ausfallen zu lassen und stattdessen zurück zu radeln. Unterwegs treffen wir bei einem Aussichtspunkt einen holländischen Reisenden mit dem wir uns lange unterhalten. Zurück im Ort schlendern wir durch die Souvenierläden und kaufen noch ein paar Weihnachtsgeschenke ein.

Nach 4 erholsamen Tagen geht es morgen mit dem Rad weiter.



Einkaufsbummel durch die Gassen von Xingping
Shopping tour through the alleyways of Xingping




Xingping - Die Seele baumeln lassen 
175. Tag (11.11.): Xingping (Li-Flußufer, Altstadt)
176. Tag (12.11.): Xingping (Kloster)
177. Tag (13.11.): Xingping (Klettern)
178.Tag (14.11.): Xingping (Radtour nach Mashan, Nine-Horse-Fresco-Hill)

Relax and Enjoy in Xingping

We want to make ourselves comfortable for some days in this little, beautiful town at the Li river in the in between south-China's karst mountains. 4 days we stay in "This Old Place" hostel, sleeping long and having great breakfasts at the rooftop terrace with the a beautiful scenic view. We enjoy it to have no plans, strolling around in the narrow streets and at the riverside. There we get permanently shouts with "Hello Bamboo?", locals asking if we want to make a boat tour with the traditional bamboo raft – our bugged answer is alsways "No"!

Instead we're using the time to read, writing postcards and Emails. The Café of the hostel offers great local food as for example caramelised taro, braised tofu or fried river shrimp – we visit them regularly. The evening we like to spend in the restaurant of the hostel where we eat the great pizza from the wood-fired oven and watch (own choosen) movies on a big screen with other travellers. On the first evening our choice "Momento", on the last day "James Bond – Casino Royal" is shown.

For sure, we also made some trips during that time. We're exploring the historic city center and make a walk at the riverside. The next day Dirk goes on a tour to the other side of the river. During the time when Steffi is relaxing he explores a climbing spot and visit a little monastry that is build into a grotto.
The highlight during our time in Xingping has been the rock climbing – no doubt! After I explored the routes the previous day, we rent the climbing gear and shoes (even in Dirk's size) from the hostel and take the ferry to cross the river. From there a short walk leads us through honey pomelo and mandarin plantations to the rock. 2 bolted routes do excist that we belief are in our capabilities. I'm leading both climbs and while Steffi secures me. Afterwards she takes the climbs in toprope. During the exercise we discover that we're not so much in shape for climbing, we're somewhat afraid. But it was worth the effort – the view from the top of the climb was just amazing! Back in the hostel we give back the rented equipment and find out that is has been for free! There's nothing to pay – a smile and a "Thank you" is enough – just great!

The next day is grey and rainy – not so good for a boat ride. Instead we take our bicycles and ride on our side of the river over small roads to the Nine-Horse-Fresco-Hill close to Mashan. We discover the surrounding – Dirk in the direction of the mountains, Steffi at the riverside. Since it is still raining a bit, we do not cross the river by ferry to make a walk at the other side (as we planned to do), instead we cycle back to Xingping. On our way we meet a Dutch traveller and have a nice conversation. Back in the small town we buy some souveniers that we plan to send home for Christmas.

After 4 relaxing days, we will continue our tour by bike tomorrow.

Dienstag, 8. Januar 2013

Tropfstein, Karst und Reis um Guilin

Eine etwas unruhige Nacht liegt hinter uns, vor Allem weil die Chinesen im Nachbarabteil auch um 7 Uhr schon laut sind – aber es ist ja nur eine WG auf Zeit ;-) Wir blicken aus dem Fenster, dort ist es leider grau und regnet stark, dabei sind wir doch jetzt in Südchina und hatten sonniges, warmes Wetter erhofft. 
Um 10.20 Uhr kommt unser Zug in Guilin, der Stadt bei den berühmten Karstfelsen an. Ohne Probleme bekomme ich die Fahrräder vom Gepäckschalter und wir beladen diese – zum Glück sind die Bahnsteige überdacht, es schüttet immer noch. Wir ziehen die Regenklamotten über und fahren zum Guilin Riverside Hostel, welches schön ruhig am Fluss liegt. Wir sind ein wenig enttäuscht von der Stadt: Diese ist sehr groß und ständig versperren hohe Häuser den Blick auf die Karstlandschaft. Egal! Es ist sowieso pitschpatsch-nass draußen, so machen wir es uns im Hostel gemütlich. Am Nachmittag haben sich die Wolken etwas verzogen und wir beschließen die "Reed Flute Cave" (Schilfrohrflötenhöhle), eine riesige Tropfsteinhöhle unweit des Zentrums zu besuchen. 
In der Schilfrohrflötenhöhle - In the Reed Flute Cave
Wir sehen eine beeindruckend große Höhle, die mit vielen bunten Lampen stimmungs- voll, jedoch teils auch kitschig in Szene gesetzt wird. Zusammen mit 2 anderen Besuchern werden wir durch die Höhle geführt. Bald jedoch bleiben wir zurück da wir den Reiseleiter nicht verstehen (schlechtes Englisch) und es uns viel zu schnell geht. Man ist jedoch nie allein – immer sind irgendwo Touristengruppen, deren Führer die Beleuchtungen anschalten.
Zurück in Guilin gehen wir in eine Restaurant wo Steffi sich Flusskrebse und -krabben zusammen mit einem scharfen Gurkensalat bestellt. Dirk lässt sich Bambus gefüllt mit Reis und Hackfleisch und Hundefleisch (!) servieren. Das musste ich mal probieren – schmeckt aber nicht so aufregend. Dunkel, fest – vielleicht ein wenig wie Rindfleisch. Auf dem Heimweg schlendern wir über den Nachtmarkt und kaufen süße Desserts.

Ein Happen Hundefleisch gefällig?
Dog meat - do you want to try?
Die chinesische Küche ist extrem "tierlieb": jedes Tier findet auf der Speisekarte seinen Platz! ;-)
Almost every animal can be found on the Chinese menu
Long Hair Show
Für heute haben wir einen Tagesausflug zu den Longji Reisterrassen gebucht. Leider verzögert sich die Abfahrt um 1 Stunde bis 9 Uhr, dann geht es endlich los. Im Minibus fahren wir in 2 Stunden über schlechte und holprige Straßen in Richtung Norden zu dem Dorf Huangluo der "Yao". Die Frauen dieses Stammes haben sehr lange Haare, welche für ein langes Leben, Reichtum und Glück stehen, und wir sehen eine "Long Hair Show". Es wird getanzt, gesungen und Szenen aus dem täglichen Leben dargestellt. Besonders lustig finden wir ein nachgestelltes Hochzeitsritual mit männlichen Touristen als Partner. Als Höhepunkt der Vorführung öffnen die Frauen ihre Hochsteckfrisuren – bis zu 2 m lange Zöpfe kommen zum Vorschein.
 

Im Yao-Dorf Huangluo
Im Dorf essen wir ausführlich zum Mittag: mit Reis gefüllter Bambus, frittierte Fische, gebratenes Fett, Kürbis, grüner Kohl und gebratenes Gemüse. Anschließend geht es mit dem Minibus weiter bis Ping'An, dort haben wir knapp 2 Stunden zum wandern in den Reisterrassen Zeit.





Zwischendurch regnet es stark und es ist sehr nebelig – so ist der Ausblick auf die hunderte Meter hohen Reisterrassen unmöglich. Zum Glück lockert der Himmel wieder auf und wir folgen dem Weg bis zum nächsten Aussichtspunkt und können so noch Teile der imposanten Reisterrassen sehen. Mit dem Minibus geht es in 2,5 Stunden zurück nach Guilin: Steffi schläft wärend der Fahrt, Dirk liest Dostojevski. In Guilin regnet es wieder stark, so beschließen wir im Zimmer zu bleiben und leckeres AbendBROT zu essen.
Zuerst trübt starker Nebel die Sicht...
... aber dann kommen die Reisterrassen doch zum Vorschein
Die Longji-Reisterrassen

Steffi wird früh vom Regen wach – ach nein, heute wollen wir doch mit dem Rad zum Hostel nach Xingping fahren! Zum Glück sind es nur starke morgentliche Schauer, die aufgehört haben, als wir gegen 11 Uhr die Räder beladen. Wir kaufen noch kurz Proviant ein und dann radeln wir los nach Südosten. Erst fahren wir an der Hauptstraße und nach der Kreuzung der Fernstraße auf einer ruhigeren Nebenstraße am Fluss entlang. Dort finden wir auch ein schönes Plätzchen für unser Picknick. Wir radeln weiter bis wir in Caoping ankommen – 37 km bis hier her stimmen. Aber der Rest der Strecke soll noch einmal genau so lang sein, verrät uns ein Straßenschild. Uff – das hatten wir viel kürzer gedacht. Zu allem Übel verlassen wir das Flusstal und es geht in Serpentinen den Berg hinauf. Zu allem Überfluss endet kurze Zeit später noch der Asphalt und wir befinden uns in einer großen Baustelle.
Auf dem Weg nach Xingping
On the way to Xingping
Über eine sehr schlammige Piste (es hat ja die vergangenen Tage so schön geregnet) radeln wir mehrere Kilometer bis uns eine chinesische Mountainbikerin entgegenkommt. Sie dreht spontan um und kommt uns nachgefahren. Wir unterhalten uns kurz (in Englisch) während sie mit uns ihren Proviant teilt: gefüllte Klöse, gekochte Eier, schwarzen Zucker mit Sesam, lila Wurzeln (vermutlich Süßkartoffeln) und Pomelo. Das ist sehr lustig und nett, wir schießen Erinnerungsfotos müssen jedoch bald weiter, da es in einer Stunden dunkel wird und noch knapp 20 km auf Schlammpiste vor uns liegen. 

Radlerbegegnung in der Baustelle
Cyclists meeting on the (bad and muddy) road
Eine Ortschaft vor Xingping gibt es wieder Asphalt und so kommen wir doch noch kurz vor der Dunkelheit völlig verschlammt am Hostel an. Trotz unseres Aussehens werden wir herzlich begrüßt und nach der notwendigen Dusche sehen wir einen Film in der Lounge und essen dabei leckere Pizza aus dem Steinofen.

Guilin:
172.Tag (08.11.): Guilin (Hostel, Schilfrohrflötenhöhle)
173. Tag (09.11.): Guilin – Huangluo – Longji-Reisterrassen – Gulin
174. Tag (10.11.): Guilin - Caopiing – Xingping (5.25h, 71km)

Dripstone, Karst and Rice around Guilin
The night on the train has been short and interupted, especially because our Chinese neighbours are always noisy, even at 7 in the morning – but it has been a neighbourhood for a short time only. ;-) A view out of the window offers grey and rainy weather quite opposite from what we've expected from South-China.
At 10.20 in the morning our train arrives in Guilin, the city that is famous for its karst mountains. Without any trouble I get the bikes from the luggage counter, we load them and dress ourselves in the rain gear since it is still raining heavy. A short ride takes us to the Guilin Riverside Hostel where we check into our room and make ourself comfortable. At this point we're somewhat disappointed about the city: it is fairly big and everywhere the buildings block the view to the karst landscape that surrounds this place. We relax until the afternoon when the clouds have disappeared a bit and ride to the Reed Flute Cave not far from the city center. Within 1 hour we visit this huge dripstone cave with colourful illumination that is sometimes even a bit kitschy. First we follow a guided tour, but as the guide speaks only bad English and "runs" through the cave we decide to go on our own speed and enjoy the scenery.
Back in Guilin we go into a restaurant where Steffi orders river-crab with a spicy cucumber-salad and Dirk gets filled bamboo (with rice and minced meat) and dogmeat (!). I had to try that one time and it is not too exciting. Dark, firm meat – maybe a bit like beef. On the way home we stroll over the nightmarked and get some sweet desserts for us.

For today we've booked a daytrip to the Longji rice terraces north of Guilin. As part of a small group a minibus drives us for about 2 hours to the village Huangluo where the Yao minority lives. The woman of this tribe have very long hair which means longevity, wealth and good fortune for them. We watch the "Long Hair Show" where they dance, sing and show situations of the everyday life. They perform a marriage ritual with tourists as husbands which is pretty funny to see. The highlight is when the women open their updo hairstyle and the up to 2 m long hair gets visible.
In the village we get offered a big lunch with rice filled bamboo, fried fish, fried fat, pumpkin, fried morning glory and vegetables. Next we drive on to Ping'An where we have about 2 hours time to walk in the rice terraces. In the beginning it is very foggy and it rains – not the best day to see the rice terraces that are a few hundred meters high. Furtunately the rain stops and it clears up so we can see parts of the impressive terraces on our walk. In the afternoon the minibus takes us back to Guilin. The 2,5 hour ride is a perfect time for a nap (Steffi) and for reading Dostojevski (Dirk). Back in the town it rains again so we make a relaxed evening and have dinner with the good bread (from Shanghai) in our room.

Steffi gets up early – awaken by the heavy rain on the window. Oh no! We want to ride by bike to Xingping today! Fortunately these are only showers that have finished once we are ready to leave at around 11 a.m. First we follow the main road to south-east, crossing the highway. The small road we've chosen from this point follows along the river, where we also find a nice place for our picnic-break. The tacho shows 37 km when we arrive in Caoping, that's okay. But if the road sign is correct it is once more the same distance to Xingping – damn, we thought it is much shorter. From this point we have to take a road that leaves the valley and winds up the mountain. On top of that the asphalt surface ends soon and we have to ride via a muddy road that is currently under construction. On our way we meet a Chinese girl riding a mountainbike in the opposite direction. Seeing us she spontaneously turns around and comes back to us. Together we have a short chat and she wants to share her food (dumplings, eggs, black sugar with sesame, some purple roots – maybe sweet potatoe and honey pomelo) with us. We have a lot of fun and make some pictures to remember. Unfortunately we have to hurry since we still have 20 km on bad road in front of us and it gets dark in 1 hour. One village in front of Xingping the asphalt starts again so we finally make it to the hostel during daylight. Although we're looking really dirty we get a warm welcome, take a (necessary) shower and watch a movie in the hostel lounge while having a pizza from the wood-fired oven.