Dienstag, 26. März 2013

Mit dem Rad zum Tonle Sap See

Wir werden zwar nur rund 2 Wochen in Kabodscha bleiben, haben uns dennoch vorgenommen, einen Teil des Landes zu „erfahren“ - mit dem Rad versteht sich. Warum also nicht gleich von Phnom Penh in Richtung Siem Reap fahren, zumal der Tonle Sap See mit seinen schwimmenden Dörfern auf der Strecke liegt.
Wat Phnom
Mit vollbepackten Fahrrädern schlängeln wir uns durch das Marktgetümmel unweit unserer Unterkunft um bei der Canadian Bank noch einmal Geld zu holen. Leider verliert Steffi auf der Strecke einen Radhandschuh und sie hat etwas Mühe diesen zwischen all den Menschen, Buden und Kartons wieder zu finden. Wir radeln in nördlicher Richtung, stoppen nach ein paar Kilometern am Wat Phnom und besichtigen es. 
So ist es bereits 12 Uhr mittags und die Temperaturen jenseits der 30°C als wir über die Straße NH5 die Hauptstadt verlassen. Steffi ist heute etwas schneller unterwegs als ich und so verliere ich sie aus den Augen. Ich fahre, fahre und fahre – keine Steffi in Sicht! Aber sie muss doch noch vor mir sein? 15 km später gebe ich auf ihr hinterherzujagen, fahre an den Rand und schaue auf's Telefon. Steffi hat mich dort schon mehrmals versucht zu erreichen, auch sie sucht mich und es stellt sich heraus das ich sie schon vor 12 km überholt habe, als sie unter einem Baum auf mich wartete – im dichten Verkehr hat das jedoch keiner von beiden bemerkt. So warte ich am Straßenrand und nach etwa einer Stunde sehen wir uns wieder. Steffi sitzt der Schreck noch etwas in den Knochen, sie hatte sich Sorgen gemacht - vor allem weil ich auf ihre Anrufe aus einem Internetcafé nicht reagiert habe und musste sich dann eine kambodschanische SIM Karte organisieren um mich überhaupt zu erreichen.
Auf der Strecke von Phnom Penh nach Udong
On the road between Phnom Penh and Oudong
Tempel auf dem Udong Berg
Temple at Phnom Oudong
Gebet - Prayer
Über flache Strecke geht es flott vorran (nur unterbrochen von einigen Trinkpausen) bis Udong wo wir für 12 USD ein Zimmer mit A/C finden. Zum Sonnenuntergang gehen wir zu den Stupas und Tempeln auf den Udong Berg hinauf. Dabei begleiten uns 2 nette Schuljungs, die uns für ein Trinkgeld herumführen und vieles (in gutem Englisch) erklären. Auf dem Rückweg vom Berg müssen sie uns sogar noch vor den wild gewordenen Affen schützen, die uns versuchen anzuspringen, einer der Jungs wird von dem frechem Vieh gekratzt. 
Unsere kleinen "Freunde"
Our little "friends"
Zurück am Fuß des Berges geben wir ihn ein paar Dollar und unterstützen damit ihren (privaten) Englischunterricht. Am Straßenstand essen wir Rührei mit Baguette und Obstsalat mit Kokosmilch und Eis.

Eindrücke vom Berg Udong
Impressions from the Oudong mountain
Wir und unsere Fremdenführer
We and our tourguides

Überladen? Overloaded?
Tankstelle - Gas station
Um die Mittagshitze etwas zu vermeiden, beeilen wir uns heute, damit wir eher starten können. Um 9 Uhr sind wir zurück im Sattel. Es gibt Tage, an denen rollt es einfach, aber heute kommen wir leider nur langsam voran. Steffi fühlt sich schnell schlapp und schon ein bisschen Gegenwind setzt ihr ziemlich zu. Am Straßenrand legen wir des öfteren eine Pause ein, erfrischen uns mit kalten Getränken und sehen dabei etliche, völlig überladene LKW's, Kleinbusse und Geländewagen vorbei fahren.

 Unterwegs nach Kampong Chhnang - On the way to Kampong Chhnang

Irgendwann haben wir dann doch die 64 km hinter uns gebracht und suchen uns in Kampong Chhnang ein Hotelzimmer. Anschließend bummeln wir durch die Stadt und essen an einer Garküche Nam Ca Chai (frittierter Reiskuchen mit Kräuterfüllung). Mit den Rädern geht es noch einmal zum Flussufer, wo wir auf einer Parkbank das geschäftigen Treiben am und auf dem Tonle Sap Fluss beobachten. Als Touristen fallen wir in dem kleinen Ort mal wieder sehr auf, die meisten Kinder sind ganz aus dem Häusschen, wenn sie uns sehen und winken begeistert.
Kampong Chhnang: am Tonle Sap Fluss/at the Tonle Sap river
 

Früchte vom Straßenstand
Fruits from the booth
Begegnungen - Encounters in Kampong Chhnang
Das Terassenrestaurant des Hotels ist heute ein sehr schöner Ort um den Tag zu beginnen. Um 9 Uhr sitzen wir jedoch schon wieder im Sattel und im Gegensatz zu gestern bin ich heute derjenige, der schwere Beine hat und eher langsam dahinkriecht. Der Schweiß, der (auch) an den Armen herunterinnt, macht diese zu wahren Fliegenfriedhöfen ;-).
Kleine Fahrzeuge, groß beladen!
Small vehicles, heavy load!
 






Wieder pausieren wir am Straßenrand und probieren heute mit einem (supersüßen) Erdbeer-Ginseng-Energy-Drink ein neues Getränk aus. Bei Kilometer 60 ist der Ort Krakor erreicht in dem wir bei gepackenen Bananen eine etwas längere Pause einlegen

Auf einer Piste nach Kompong Luong
On the dirt road to Kompong Luong
Von dort zweigt der Weg nach rechts zum schwimmenden Dorf Kompong Luong ab. Je nach Wasserstand des Tonle Sap Sees, liegen die schwimmenden Häuser mal 3 km mal bis zu 7 Kilometer weit weg von der Kreuzung. Wir schließen die Räder an einer scheinbar sicheren Stelle an und begeben uns auf eine 1stündige Bootstour durch die Wasserstraßen. In dem Ort schwimmt alles – nicht nur die Wohnhäuser,
auch die Tankstelle für die Boote, die Eisfabrik, sogar der buddhistische Tempel. Der Tonle Sap See dient auch als Hochwasserspeicher des Mekongs. Je nach Jahreszeit (Regen- oder Trockenzeit) ist der Pegelstand unterschiedlich – steigt der Wasserpegel zur Regenzeit im Mekong an, ändert der Tonle Sap Fluss seine Fließrichtung, bringt viel Wasser in den See und so vergrößtert sich die Fläche des Sees erheblich. In der Trockenperiode schrumpft der See wieder und so wie für unsgerade jetzt liegt Kompong Luang dann ganze 7 km von der Hauptstraße entfernt.


Schwimmende Wohnhäuser und Läden
Floating dwelling houses and shops
Alltag auf dem Wasser - Daily life on the water
Tankstelle, schwimmend natürlich
Gas station, floating of course
Wieder Land unter den Füßen radeln wir die restlichen 35 km bis Pursat. Zum Glück bekommen wir relativ schnell ein brauchbares Zimmer – der Tag war echt anstrengend und lang.
Obwohl wir uns nach der Tour schön geduscht haben werden des Nachts öfters wach – unsere Bein jucken, doch leider können wir das Ungeziefer nicht sehen und versuchen daher einfach wieder einzuschlafen. (vielleicht waren das Bettwanzen???)


Noch gestern haben wir die heutige Busfahrt nach Siem Reap klar gemacht – das heißt aber leider auch zeitig aufstehen. Um 7.30 Uhr startet der Bus für 11 USD pro Person. Über Battambang und die Nordwestspitze des Sees erreichen wir gegen 15 Uhr Siem Reap, die Stadt ganz in der Nähe zu den Tempeln von Ankor Wat. Es ist zwar ein Stück vom außerhalb gelegenen Busbahnhof zu unserem vorgebuchten Guesthouse, aber zum Glück haben wir ja die Räder! Nach den etwas einfacheren Zimmern der letzten Nächte, freuen wir uns über ein helles, sauberes und großes Zimmer im Velkommen Guesthouse – gleicher Betreiber, wie schon in Phnom Penh. Das Haus liegt etwas nördlich außerhalb des Stadtzentrums aber auf direktem Wege zu den Tempeln. Am Fluss entlang radeln wir später noch einmal in zurück in die Innenstadt, schlendern über den Markt und durch die bunten Touristenstraßen – wir sind ganz froh, etwas außerhalb zu wohnen. In einem kleinen Eckrestaurant essen wir heute „Amok“ - kambodschanisches Curry. Zum Nachtisch wird es etwas westlicher als wir bei „Swensens“ einen Eisbecher verdrücken.
Zurück im Hotel sinken wir bald tief in die Betten und Steffi schläft „komatös“ ein – wie sie selbst sagt. :)

Unterwegs zum Tonle Sap:
235. Tag (10.01.): Phnom Penh: Wat Phnom – Udong (3:23h, 52km)
236. Tag (11.01.): Udong – Kampong Chhnang (3:52h, 64km)
237. Tag (12.01.): Kampong Chhnang – Krakor – Kompong Luong – Pursat (5:32h, 108km)
238. Tag (13.01.): Pursat – Busfahrt nach Siem Reap (0:56h, 10km)


By bike to the Tonle Sap Lake

Although we have only 2 weeks time for Cambodia, we planned to cycle a piece of the travel route. The way from Phnom Penh to Siem Reap, along the Tonle Sap lake, with the floating villages on the way seems to be nice and suitable.

With our loaded bikes we make our way through the crowded market to the Canadian Bank, just around the corner from the guesthouse in Phnom Penh to draw some cash. On the way it happens that Steffi loses one of her bike-gloves and she has some trouble to find it between all the boxes, motorbikes and peoples on the market. We cycle direction north and visit Wat Phnom along the way. It is almost noon, (with temperatures above 30 degC) when we finally leave the capital on the road NH5. Today Steffi is the faster buddy and she is out of sight pretty soon. So I push my pedals harder but I do not get her. 15 km later I finally give up and stop at the roadside, check my mobile that was in one of the bags and see that she already tried to call me several times. She calls again- and so we find out that she waited for me and stopped for that reason 12 km earlier but we did not see each other, when I overtook her (in the heavy traffic). So I wait for one hour until we find us again – Steffi is still a bit shocked by the fact that we've lost each other, especially because I did not answer her calls for some time.
The remaining distance to Udong is mainly flat, we're riding on a good speed, just interupted by short breaks for drinking. In Udong we find a room for 12 USD (with A/C). Some time before sunset we climb the hill with stupas and temples not far from our accomodation. Accompanied by 2 pupils that give us some explanations of the area and the stupas in a pretty good English. On the way down from the hill the formely friendly monkeys became aggressive, the boys try to defend us with sticks and stones but one of them got scratched by an ape. Back at the foot of the hill we pay the boys with some dollars – they use the money to pay their (private) English lessons, they claim. At the roadside we get a baguette with scrambled eggs and a fruit salad with coconut milk and ice cream for dinner.

In order to avoid the heat of the noon, we (try to) start early and at 9 a.m. we're back on the bikes. There are days when the kilometers just fly away but today every piece is a fight, especially for Steffi. During our breaks along the road we watch some heavy (over)loaded vehicles that are passing by. It took a while but at some point we arrived in Kampong Chhnang and get our hotel room for tonight. Back in the streets we have Ca Chai (fried rice cake with herbs) and by bike we discover the area at the Tonle Sap river. We watch people doing their daily business, childrens play and waving towards us – the locals watching us suspicious, no other tourists around. :)

The terrace of the restaurant is a great place to start into the day. But as early as 9 a.m. we are back on the bikes and in contradiction to yesterday, I am the weak part of the group today. With heavy legs and sweating a lot I try to follow Steffi. Always wet, my arms collect a lot of flies during the ride and thus develop to a cemetery for flies ;-). Again we do a lot of stops at the roadside and get a strawberry-ginseng energy drink – which turns out to be supersweet but we've tried something new! After 60 km we reach Krakor, where we have a break with some baked bananas. From there we follow a small road to the floating village Kompong Luong. Depending on the water level of the Tonle Sap lake, the floating village is sometimes 3 and sometimes up to 7 km away from the crossing. Arrived at the lake, we lock our bikes and get on a boat for a 1 hour tour through the village. In this settlement everything floats – not only the dwelling houses, also the gas station for the boats, the ice factory and even the Buddhist temple is floating. The water level of the lake depends on the season (wet or dry) – if the water level of the Mekong river rises during the rainy season, the Tonle Sap river changes it's direction and fills up the Tonle Sap lake. Back on land we continue for the last 35 km of todays ride up to Pursat. Fortunately it takes not long to get a room – this day has been long and exhausting!
Although we should be washed (we had a nice shower), we wake up a lot during the night – our legs are itching, but we can't see any bugs and thus try to fall asleep again. (did we had bed bugs???)

Already yesterday we organized the bus ride to Seam Reap, thus we have to get up pretty early. At 7.30 a.m. the bus starts and drives via Battambang and the north-west corner of the lake to Siem Reap (11 USD per person). Our pre-booked guesthouse is a short ride away from the city center. We are happy about the clean, spacious and bright rooms at the Velkommen guesthouse (the rooms of the last days have been much more basic). The guesthouse is located north of the city center, on the way to the temples of Ankor Wat, which will be of our main interest for the next days. After check in we go back to the center, stroll around on the tourist streets (we are happy that our accomodation is a bit more outside) and get „Amok“ a Cambodian style curry in a nice little restaurant for dinner. For dessert we decide for „western style“ with a sundae at „Swensens“. Back in the hotel room Steffi falls into a soundly sleep, almost comatose, like she used to say. :)

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