Sonntag, 30. Dezember 2012

Kreuzfahrt auf dem Jangtsekiang (長江, langer Fluss)

Unser heutiger Vormittag in Wushan am Jangtse-Fluss steht ganz im Zeichen unserer Weiterfahrt per Schiff. Im Hotel erkundigen wir uns, worauf ich gleich mit dem Motoroller zum Hafen gefahren werde, wo es nähere Infos gibt. Wie immer gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder mit einem Schnellboot in ein paar Stunden bis zur Staumauer des 3 Schluchten Staudamms oder mit einem langsameren Boot über Nacht, sodass wir am nächsten Morgen ankommen. Da wir uns die Landschaft anschauen möchten, entscheiden wir uns für das langsame Boot. Durch die Sprachbarriere dauert es etwas bis ich das verständlich gemacht habe (Google Translate auf dem Smartphone des Chinesen hilft das sehr). Zurück im Hotel spreche ich kurz mit Steffi, als ich jedoch in die Lobby zurückkomme, ist der Mopedfahrer schon weg. Es dauert ein Weilchen, bis ich herausfinde, dass wir um 14 Uhr zurück am Hafen sein sollen – dort treffen wir dann jemanden. Klingt irgendwie komisch – wird auch so werden ...! Bei strömenden Regen rollen wir den Berg hinunter zum Hafen. Dort erwartet uns dann tatsächlich ein Mann, der uns zwar kein Ticket für 200 Yuan p.P., jedoch aber einen Schlüssel gibt und uns den Weg zur 2er Kabine auf dem Schiff zeigt. Wir ziehen dort ein und stellen die Räder ans Heck des Flusskreuzers. Da noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt ist, gehen wir noch in ein Restaurant an der Uferstraße essen. In den Abenddämmerung um 17 Uhr legt das Schiff (mittlerweile voller chinesischer Touristen) ab. 
In der beginnenden Dunkelheit fahren wir durch die "Wu-Schlucht" (Hexenschlucht), die zweite der 3 Schluchten. Auf den 44 km ragen die Steilwände bis zu 1000m links und rechts in die Höhe. Durch die Breite des Flusses wirkt es dennoch bei weitem nicht so imposant wie die gestrige Fahrt auf dem Daning-Fluss. In der Kabine schlürfen wir Instantnudeln und schauen einen Tatort.


Mit dem Boot durch die Wu-Schlucht (Hexenschlucht)
By boat trough the Wu-Canyon (Witch-Canyon)
Als wir am Morgen aufwachen, liegt unser Boot im Hafen von Xiangxi einem Ort zwischen der zweiten und dritten Schlucht, und die Sonne scheint an die steilen Felswände vor unserem Fenster. Die Touristen der chinesischen Reisegruppen kommen bereits von ihrem morgendlichem Ausflug an Land zurück, als wir in der Kabine frühstücken. Dann legt das Boot ab und fährt durch die Xiling Schlucht, die letzte auf dem Weg zur Staumauer. Wieder sehen wir hohe Felswände, aber auch jede Menge andere Flusskreuzfahrtsschiffe. Eine Fahrt auf dem Jangtse ist zwar bei vielen China-Reisen ein Höhepunkt, im Vergleich zu der Fahrt auf dem Daning-Fluss konnte sie uns aber nicht begeistern.
Xiling Canyon
In Zigui verlassen wir das Boot
We leaving the ship in Zigui

Um 10 Uhr steigen wir in Zigui, kurz vor der großen Staumauer aus. Weiter geht es mit dem Rad auf der Südseite des Flusses durch die Stadt, an dem großen Besucherparkplatz vorbei bis unterhalb des Staudammes. Dort finden wir einen kleinen privaten Aussichtspunkt von dem wir den riesigen 3-Schluchten-Staudamm überblicken, dessen Wasserkraftwerk mit einer installierten Leistung von 18,2 GW das größte der Welt ist
Energie für Steffi und Energie für China
Energy for Steffi and Energy for China
Überquerung des Jangtse
Crossing the Yangtze
Am Flussufer entlang geht es durch bergiges Gelände für weitere rund 55 km bis nach Yichan weiter. Zunächst passieren wir ein heruntergekommenes Hafenviertel, bevor wir in der Innenstadt ein nettes und sauberes "Home Inn" Hotelzimmer beziehen. Wir genießen die heiße Dusche und laufen zur "Foodstreet" und holen uns an den verschiedenen Essensständen Appetit.
Auf einem kleinen Platz stehen viele Garküchen- und Barbequestände. Dort suchen wir uns aus einer großen Auswahl an Spießen die leckeresten heraus, welche dann frisch für uns auf den Holzkohlegrill gelegt werden. Das schmeckt uns so gut, dass wir uns noch zweite eine Schale voller Grillspieße heraussuchen. Inklusive 2 Bier ist der Spaß mit 40 Yuan sehr preiswert.




Grillspieße auf dem Nachtmarkt in Yichan
BBQ in the Food Street of Yichan
Eine Nacht ohne Motorengegrummel mit breiten Betten nutzen wir zum schön lange Ausschlafen. Erst um 12 Uhr verlassen wir das Hotel und fahren zum Busbahnhof. Dort ist es relativ einfach Tickets nach Wuhan zu besorgen. Die noch verbleibende Zeit bis zur Abfahrt verbringen wir in der Sonne in einem etwas heruntergekommenen Park. Auf der Rückfahrt zum Busbahnhof decken wir uns am Straßenrand noch mit Bratkartoffeln und -nudeln ein. Leider müssen wir für unsere Räder noch 100 Yuan teuere Gepäcktickets lösen (das 1. Mal in China), damit sie auch mit im Gepäckfach verschwinden. Der Bus ist sehr leer und wir genießen die stille Fahrt ohne Actionfilmbeschallung. Kurz nach 18 Uhr kommen wir etwas außerhalb, in der Nähe des Stadions in Wuhan an. Es wird etwas hektisch, da wir schnell in einen anderen Bus umsteigen sollen. Dieser bringt uns dann zum Fujiapo Busbahnhof in der Innenstadt, unweit von unserem Guesthouse. Um 20 Uhr checken wir in das vorgebuchte Hostel ein und essen im benachbarten Straßenbistro verschiedene Sorten Nudeln.



Eingang zur Gelben Kranichpagode
Entrance to the Yellow Crane Tower
Beim morgendlichem Wäschewaschen lerne ich den netten Schotten John kennen, mit dem wir später durch Wuhan laufen wollen. Doch zunächst organisieren wir erst einmal unsere Weiterreise. Wir klären mit dem Hostel, das wir dort die Fahrräder und einige Taschen einlagern können und kaufen über eine Agentur Zugtickets nach Shanghai. Gemeinsam mit John und einem etwas seltsamen Amerikaner schlendern wir durch die Straßen zum Yellow Crane Tower. Für den 80 (40) Yuan teueren Eintritt können wir den Turm besteigen und genießen den Ausblick auf die Stadt. 


Wuhan Panorama

Das Gelände der Kranichpagode vom Turm aus gesehen
The area of the Yellow Crane Tower (seen from the tower)
Schwer für mich ein Ticket zu bekommen
Hard for me to get a ticket ;-)
Leider muss uns der nette Schotte schon verlassen, so fahren wir mit dem Ami per Bus zum Guiyan-Tempel. Dies ist ein aktiver Tempel wo noch viele Gläubige beten. Wir finden vor Allem die 500 goldenen Heiligen-Statuen mit stets unterschiedlicher Mimik und Gestik beeindruckend. Auf der Suche nach einem vegetarischen Restaurant finden wir einen "Carrefour" Supermarkt in dem wir ausgiebig Lebensmittel (vor allem Käse – hehe!) einkaufen. Weiter geht es zur "Foodstreet" wo wir Nudeln, Bratkartoffeln, gefüllte Klöße und gebackene Bananen verspeisen. 
Zurück im Hostel treffen wir die letzten Vorbereitungen für unseren Ausflug (ohne Räder) nach Shanghai.
Im Guiyan Tempel, Wuhan
In the Guiyan temple, Wuhan



Fressmeile - Foodstreet in Wuhan

Jangtse und Wuhan
162.Tag (29.10.): Wushan – Schifffahrt auf dem Jangtse-Fluss (0:13h, 2km)
163.Tag (30.10.): Schifffahrt auf dem Jangtse-Fluss – Zigui – Yichang (5:20h, 69km)
164.Tag (31.10.): Yichang- Busfahrt nach Wuhan (1:04h, 10km)
165.Tag (01.11.): Wuhan (Yellow Crane Tower, Guiyan-Tempel)

A rivercruise on the Yanktzekiang (long river)
Todays morning is enterily designated to organise the further travel by boat on the Yangtze river. So we speak with the hotel reception and a driver takes me down to the river by motorbike a bit later. It appears that we have different choices. A fast boat can bring us to the dam within a few hours or we take a slow boat overnight, so we arrive next morning. As we want to see the landscape (and hope it is not too dark in the evening) together with Steffi I decide for the slow boat, once I am back in the hotel. Unfortunately the agent on the motorbike already went away without letting us know where to meet at 2 p.m. (or has it been due to the language barrier?) However – we cycle down to riverfront at the suggested time where somebody (I never saw before) picks us up and for 200 Yuan per person we get a key to a 2 bed cabin on the ship (but nothing else...). We get our belongings on board and park the bikes at the rear of the boat. We still have some time until departure at 5 p.m. so we go back on land to eat in a restaurant close by. In the dusk our cruise starts and we seem to be the only westerners on board - all other guests are apparently Chinese tourists :)
It starts to get dark when we go trough the „Wu-gorge“ (Witch gorge) which is the 2nd of the 3 gorges. On the next 44 km there are cliffs as high as 1000 m left and right of us. But due to the broad (dammed) river they do not appear so spectecular as the cliffs during the cruise on the Daning river yesterday. Back in our cabin we eat some instant-noodles and watch a „Tatort“.

When we wake up in the morning, the ship is in the harbour of Xiangxi, a settlement between the 2nd and the 3rd gorge and the sun shines on the steep cliffs in front of our window. All the other tourists coming back from their morning tour when we have breakfast in our cabin. As everybody is on bord again the ship starts. On our way through the 3rd gorge, the Xiling gorge, we can see rocky-mountains and cliffs again. Although a cruise on the Yangtze is a highlight in many China tours, we have been not so much excited about it (compared to the cruise on the Daning).
At 10 a.m. we get off the boat in Zigui, a town next to the big 3 gorges dam. From here we go on by bike along the south side of the river. First through the city, then along the big 3 gorges visitor car park until we are below the dam where we find a small viewpoint. From there we have a good view on the huge 3 gorges dam with the biggest hydropower station (18,2 GW installed capacity) worldwide.
The remaining 55 km of todays tour goes through a mountainous area until we reach Yichan. First we cross the dirty harbour area until we reach the city center where we find a nice „Home Inn“ hotel. In the evening we go to the foodstreet for dinner. On a small place with different booths we find a BBQ place with a huge selection of grill-spits. We take a great selection, order 2 beer and have a delicious dinner!

What a great night, without engine sound that has been! It it already noon when we leave the hotel and cycle to the long distance bus station for tickets to Wuhan. There is still some time until the bus leaves that we spend in a run-down parc. On our way back to the bus station, we get some food (fried potatoes and -noodles) for the journey. For the first time in China we have to pay for the bikes (100 Yuan together), we do not have any choice - we pay. The bus is very empty and we enjoy a relaxed journey without any action movies. At around 6 we arrive outside of Wuhan at the stadium. It get's a little chaotic there when the bus driver pulls our bikes out of the trunk and gets them into a second bus. We hope that we understood him right and this bus brings us to the city center. It will happen like that and we arrive at the Fujiapo bus terminal not far from our guesthouse half an hour later. We check in and have dinner in a close by street restaurant with different sorts of noodles.

During my (cloth)-washing session this morning I meet the nice Scottish guy John and we want to walk together to the city later on. But first we have to organise our further travel. The hostel agrees in taking our bicycles and some luggage into their storage rooms for the next days and we buy train tickets to Shanghai for tomorrow morning. Together with John and a weird American from the hostel we walk the city center ending up at the Yellow Crane Tower. For 80 (40) Yuan we buy entrance tickets, watch the area and climb the tower which gives a great view on the city. We have a great conversation with John but unfortunately he get's a call and has to leave our sightseeing-trip. By city bus we continue by 3 to the Guiyan temple. We enjoy this buddhist temple that is also used by many believers for praying. Although it is great to watch all the activities going on we feel a little bit discplaced. The 500 holy, golden statues – all with different mimes and gestures do impress us. On the search for a vegetarian restaurant we find a french „Carrefour“ supermarked instead – so it's time for (cheese) shopping :)! Afterwards we go on to the foodstreet where we have noodles, fried potatoes, filled dumplings and baked bananas – yummy!
Back in the hostel we do the last preparations for our tour to Shanghai (without bicycles) the next days.

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