Dienstag, 5. März 2013

Weihnachten am Strand

Eigentlich haben wir es ja schon bei Antritt unserer langen Reise gewusst: Weihnachten wird dieses Jahr für uns Beide etwas ganz anderes. Zum Einen sind wir sehr weit weg von unseren Familien, nur zu Zweit in einem fernen Land, zum Anderen wird die fremde Kultur um uns herum vielleicht keine so richtige Weihnachtsstimmung aufkommen lassen. Was wird uns also erwarten, an Heilig Abend und den Tagen danach?

Weihnachten am Strand - Christmas at the beach
Um dennoch bei Euch, den Familien und Freunden zu sein, sind wir „baden“ gegangen. Mit einer Nikolausmütze auf dem Kopf und der wasserdichten Kamera ausgerüstet, hüpfen wir am Vormittag des Heiligen Abends in den Wellen und schießen ein paar Weihnachtsfotos, die wir dann als kleinen Weihnachtsgruß per Email verschicken. Wir telefonieren mit Dirks und Steffis Eltern bevor wir am frühen Abend eine kleine Bescherung bei uns auf dem Balkon machen. Steffi bekommt eine Schneemanntorte, die wir bald verputzt haben und Dirk ein Tank-Top. 
Ein kleiner Gabentisch
Our little Christmas table
Dieses Weihnachten ist nicht das Fest der großen Geschenke – wir müssen ja alles per Fahrrad weiter transportieren. Stattdessen singen wir Weihnachtslieder auf dem Balkon, was eine weihnachtliche Stimmung verbreitet, bevor wir mit allen anderen Gästen zum Abendessen gehen.

Der Besitzer Vladimir lässt sich nicht lumpen und tischt allerlei Köstlichkeiten auf: Shrimps, Lachs- und Pastetencanapés als Vorspeise, Fisch „Bo“ und Straußensteaks als Hauptgericht. Dazu gibt es viel Alkohol mit Wein, Pina Colada, klarem Schnaps – das sorgt für eine lockere Stimmung unter den Gästen. Weihnachten ist also nicht ausgefallen, juchu!

Weihnachtkrippe mit Tiger im Hintergrund (gesehen in Nha Trang)
Christmas crib with a tiger in the back (discovered in Nha Trang)
Es ist ein trüber und windiger 1. Weihnachtsfeiertag, wir hatten uns eigentlich mehr Sonne erhofft. Die hohen Wellen laden uns dennoch zum Baden und Surfen mit dem „Bodyboard“ ein. Ein Strandspaziergang bis zum nächsten Fischerdorf zeigt uns wie die Einheimischen wohnen – leider aber auch wie verschmutzt die Strände dort sind. Am Abend gibt es (ziemlich untypische) Nudeln mit Reibekäse, da wir das jedoch eine Weile nicht mehr hatten, finden wir es sehr lecker und packen uns viel auf die Teller. :-)
Zusammen mit den 2 französisch sprechenden Pärchen und 2 Flaschen Bordeaux Wein wird es ein lustiger Abend.

Wer hat die Kokosnuss geklaut?
Drinking the Coconut-juice
Auch heute ist das Wasser im Meer noch immer wild wie gestern, zirka 1 m hohe Wellen türmen sich auf und brechen kurz vor dem Strand. Auf diesen Wellen mit dem Bodyboard zu surfen hat gestern hat so viel Spaß gemacht, so ziehen wir wieder die Badesachen an und laufen zum Strand. Nach ein paar schönen Wellenritten vom Break (dort wo die Welle bricht) bis fast an den Strand, wird Dirk auf einmal von einer Welle nach unten gedrückt, unter Wasser herumgewirbelt und schrammt dabei den Meeresgrund. Es war zwar einfach wieder hoch zu kommen, da er dort schon stehen konnte, jedoch hat er sich die Stirn aufgeschrammt und die Schulter geprellt. Noch etwas geschockt läuft er aus dem Wasser. Nach einer kurzen „Begutachtung“ glauben wir das nichts schlimmeres passiert ist, nur das Rumtollen im Wasser ist jetzt erst einmal beendet.
Gegen 17 Uhr gehen wir beide für 1 Stunde zur Ganzkörpermassage, was sicherlich auch gut für die gezerrte Schulter ist. Frisch durchgeknetet sitzen wir dann beim Abendessen und lernen 2 Paare aus Deutschland kennen. Mit Christian und Birgit sowie Henning und Britta verbringen wir einen gemütlichen Abend und tauschen unsere Reisegeschichten aus.

Da wir gestern Abend feststellen mussten, dass alle (geeigneten) Unterkünfte über Silvester am Strand in Mui Ne ausgebucht sind, planen wir um. Die neue Idee ist jetzt die Jahreswende in Saigon (Ho Chi Minh Stadt) zu verbringen. Für den heutigen Tag planen wir auch um - eigentlich wollten wir uns ja heute wieder auf die Räder schwingen und auf den Weg nach Nha Trang machen, doch während wir frühstücken, überzeugt uns die Sonne, noch einen Tag länger hier am Strand zu bleiben – die vergangenen Tage waren ja leider ziemlich trüb.

Die Einheimischen Fischer paddeln durch die brechenden Wellen
Local Fisherman paddle through the breakers
So geht es wenig später zum Strand. Dort wartet jedoch eine böse Überraschung: im Meer schwimmen unzählige Tüten und anderer Plastikmüll herum – unschön hier zu baden. Aus dem „Paradise Beach“ ist ein Strand des Plastikmülls geworden. Zusammen mit allen anderen Gästen packen wir an, waden durch die Brandung und fischen per Hand jede Menge Müll aus den Wellen. Ein Stück weiter draußen helfen auch kleine Boote mit Netzen, die Plastikplage zu beseitigen. Bei mittelmäßig sauberen Wasser (da man gegen den immer wieder antreibenden Müll fast auf verlorenen Posten kämpft) gehen wir dann doch noch baden. Später am Nachmittag wechsele ich noch den Schlauch an Steffi's Hinterrad, mit neuem, ungeflickten Schlauch kommen wir hoffentlich pannenfrei weiter. Steffi überlegt sich währendessen einen groben Reisplan für ihre Eltern, die uns im Januar in Thailand besuchen möchten und bespricht diesen mit Ihnen. Mittlerweile hat sich ein deutschsprachiger Tisch mit den 2 Kielern und 2 Augsburgern, die wir gestern beim Abendessen kennengelernt haben gebildet und alle haben viel zu erzählen. Auch das Skype funktioniert endlich mal wieder gut und so rufen wir noch in Chemnitz an, schreiben Blog und packen.
Strandpromenade Nha Trang
Beach esplanade Nha Trang

Reisetag 222 - es ist wieder grau und wolkig, das haben wir ja mal absolut richtig gemacht, gestern noch hier am Strand von Doc Let zu bleiben. Nun soll es aber weiter gehen. Nachdem wir alles zusammen gepackt haben, hüpfen wir noch einmal kurz in das ruhige Meer, doch von oben fängt es schon wieder an zu nieseln. Gegen Mittag starten wir die heutige relativ kurze Tagestour, die uns nach Nha Trang führen wird. Unterwegs wird es auch noch mehrmals richtig regnen, bei Ninh Hoa flüchten wir uns in ein Kaffee am Straßenrand und warten in den Liegestühlen, bis das Gröbste vorbei ist - ein anderes Mal, kurz vor dem Tagesziel, stellen wir uns bei einer Bäckerei unter. So richtig will der zweite Schauer nicht abklingen und wir fahren im warmen Regen das letzte Stück in die Stadt. 
Strand von Nha Trang mit hohen Wellen
Nha Trang beach with it's breakers
Wir beziehen ein Zimmer im Truong Giang Hotel und laufen dann zum Bahnhof wo es ein wenig dauert, bis wir Tickets für den morgigen Nachtzug nach Saigon haben.
Am Strand finden wir das Veranda Restaurant mit einem sehr schönem Ambiente und leckerem Essen.

Nach dem Frühstück im Hotelzimmer laufen wir erst einmal an der Strandpromenade entlang und bestaunen die vom Wind aufgepeitschten, hohe Wellen. Schon ist es wieder Zeit zusammenzupacken, das Zimmer zu räumen und wir lagern den Großteil unseres Gepäcks im Foyer des Hotels. Per Rad geht es dann über die große Brücke, die eine Bucht überspannt, zu den Cham -Türmen „Po Nagar“. Das Königreich der Cham erstreckte sich vom 7. Jahrhundert bis 1832 auf der Fläche die in etwa dem heutigen Vietnam entspricht. Am Fuße des Heiligtums stärken wir uns am Straßenstand mit Ban Mi (vietnamesisches gefülltes Baguette), bevor es die Treppen zu den Türmen hinauf geht. Bei einem Ca Phe Sua De (Eiskaffee) genießen wir von dort den Ausblick über den Hafen voller kleiner Fischerboote. 

Die Cham Türme "Po Nagar" und der Ausblick über den Hafen
The Cham towers "Po Nagar" and the view over the harbour
Um 14 Uhr fahren geht es per Rad zum Bahnhof, wo wir diese zum Gepäcktransport abgeben. Auf dem Weg zurück zum Strand machen wir noch einen kurzen Abstecher zur großen Buddha Statue des Long Son Tempels. Der Sandstrand hier in Nha Trang fällt steil ins Meer ab und die Wellen sind sehr hoch, so ist es ziemlich anstrengend dort im Meer zu schwimmen, wir trauen uns trotzdem.
Long Son Tempel
Buddha im Long Son
Buddha at Long Son
Am Strand treffen wir zufällig Christian und Birgit aus Augsburg wieder, die wir vom Doc-Let-Strand kennen und plauschen nett. In einer öffentlichen Dusche spülen wir das Salzwasser ab und kehren zu unserem Hotel zurück. Von dort geht es wenig später per Taxi und all unseren Radtaschen zum Bahnhof. Gerade, als wir in das Auto einsteigen wollen, kommen Henning und Britta die Straße entlang – Zufälle gibt es! :-) Wir müssen los, verabschieden uns und fahren zum Bahnhof. Um 21.30 Uhr verlässt unser Schlafzug Nha Trang – wir teilen uns das Hardsleeper (3. Klasse) Schlafabteil mit einer vietnamesischen Familie – die Kommunikation ist sehr eingeschränkt, aber ein Lächeln hilft oft. :-)
Wo bitte geht es hier lang ???
Sorry - what is the right way ???
Weihnachtsgans auf vietnamesische Art?
Is this the way how Vietnamese have their Christmas goose?
Weihnachten am Strand:
218. Tag (24.12.): Doc Let Strand, Weihnachts-bade-bilder, Bescheerung, Weihnachtsessen (0km)
219. Tag (25.12.): Doc Let Strand, Body Board surfen, Strandspaziergang (0km)
220. Tag (26.12.): Doc Let Strand, Massage (0km)
221. Tag (27.12.): Doc Let Strand, Meer und Sonne (0km)
222. Tag (28.12.): Doc Let – Nha Trang (2:52h, 55km)
223. Tag (29.12.): Nha Trang – Nachtzugfahrt nach Saigon/Ho Chi Minh Stadt (0km)

Christmas at the Beach

Of course we have known already at the start of our journey that Christmas will be something different for us this year. At first we are very far away from our beloved ones, just by ourselves in a foreign country, secondly we might not feel the Christmas time that much while being in a different culture. So what experiences will we have at the Christmas eve and the days afterwards?

The day of Christmas eve we started with a dip in the ocean. Not that ordinary as we had St Nicholas hats on and made a series of pictures to create a Christmas post on the blog and send an email a little later. (you might have seen it during Christmas time?)
In the afternoon we call at home and make a little gift giving on our balcony. Steffi get's a cake with 2 snowman on top and I get a sleeveless shirt. This is not the Christmas of big gifts as we have to transport them all way long. Instead we sing some Christmas carols and by that spread some atmosphere.
In the evening the owner Vladimir serves his big Christmas dinner to all the guests. Among the specialities are shrimps, salmon- and pastry-canapés for starter, fish „Bo“ and ostrich-steak as the main course. Everything comes together with a huge choice of drinks (Wine, Pina Colada, liquor) and all the guests have a lot of fun. So Christmas has not been forgotten this year – yippee!

It is a windy and grey Christmas day – we´ve hoped to have a bit more sun. Even though the high waves at the beach are appealing to us to have a swim and do surfing with the bodyboard.
We can see how the local fishermans are living during a walk along the beach to the next village. Unfortunately we also see how polluted with all sorts of waste the beach is.
In the evening the dinner is noodles with grated cheese and tomato-sauce – nothing really special but great for us (we didn't had that for a long time), we really enjoyed it!
Together with two French speaking couples and 2 bottles of red Bordeaux wine it becomes a funny evening.

The next day the ocean is still wild as the day before – around 1m high waves are breaking in front of the beach. Good conditions to take the hotel's body board again and play in the waves. I manage a few good rides from the break almost to the sand of the beach. One time a wave catches me, twists and pushes me to the ground. It had been easy to get back to the top, since the water has been shallow enough but I scratched my forehead and bounced my shoulder on the ground. A little bit shocked I go out of the water – fortunately no serious damages. For today, the game is over.
Before it is time for dinner we enjoy a full body massage for one hour, which helps both of us to relax and cures my shoulder. With Christian, Birgit, Henning and Britta we meet 2 German couples during dinner, exchange our travel stories and have a nice evening together.

As we had to learn that all suitable places to stay at the beach in Mui Ne during new year's eve are booked we have to change our plans. Instead going to this surfing spot we decide to go to Ho Chi Minh City (Saigon) to celebrate the new year. For today we change the plan too: Originally we planned to continue our journey towards south to Nha Trang, but as the sun shines from a blue sky (what had not been the case the last days) we decide to stay a day longer at the beach.
What a bad surprise, once we arrived at the beach: The strong wind of the last days had blown a lot of swimming waste to the shore and there's still enough in the waves – not nice to take a swim here. „Paradise Beach“ turned into a garbage beach. Together with all the other guests we tackle the problem and pick the waste out of the waves. A bit more out on the water small boats are pulling fishing nets to get the plastic waste out of the ocean. One hour later a big chunk is done, although the water is still not clean we go for a swim. Later in the afternoon I change the tube in Steffis tire again, the patched one by an unpatched one just to do the best to have a long journey without flat tire. During this time Steffi works out a travel plan for the time when her parents will visit us in January in Thailand and discuss the plan with them.
With the 2 couples, one from Augsburg and one from Kiel, that we met yesterday we spend again the evening, make a call at my parents place, write some lines in the Blog and start to pack our belongings.

Today is day number 222 of our journey – again it is grey and cloudy, so we have done exactly the right thing yesterday and now it is time to go. Before leaving the place we have another quick swim in the ocean, during that it rains a bit. At noon we hit the road for the (relatively) short ride of today that will terminate in Nha Trang. A heavy shower goes down 2 time on our way. One hits us near Ninh Hoa, where we find a nice coffee stall at the roadside, the other one some kilometer in front of Nha Trang - this time a bakery is our shelter. The last shower did not really liked to stop so we continue the last piece to the city during rain. We get a room in the Truong Giang hotel and buy our train tickets for tomorrow evening at the train station. Back at the beach we find the restaurant „Veranda“, that offer some great food and a nice ambience for our dinner.

After breakfast we go to the beach promenade (not far away), watching the high waves and back to the room to pack our things, put the luggage down to the front desk and check out. We still have the whole afternoon in front of us before we have to get on our night-train to Saigon. By bike we ride over a long bridge that overstretches a bay to the Cham towers „Po Nagar“. „The kingdom of Champa (...) controlled what is now Vietnam from approximately the 7th century through to 1832.“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Champa) On the foot of the temple we get some Ban Mi (Filled baguette, Vietnamese style) before we start to climb the steps to the towers. With an iced coffee (Ca Phe Sua De) in our hands we enjoy the scenery and the view over the bay with all the small fisherboats.
At 2 o'clock we return to the town, going to the train station to check in our bicycles at the luggage counter for their transportation in our train tonight. On the way back to the beach we have another stop at the Long Son temple, where a big Buddha statue is erected on the top of the hill. Back at the beach the ocean still breaks with somehow scary high waves, but we both give it a try and go for a short swim. By chance we meet Christian and Birgit from Augsburg again and have a cosy chat. Thanks to the public showers at the beach we get rid of the salty water and return to our hotel in the evening. With all our luggage we take a taxi to the train station later on. While entering the car by a fluke we meet Henning and Britta again! No time – we have to leave, say goodbye to them and get to the train station. At 9.30 p.m. the night-train to Ho Chi Minh City (Saigon) starts to move. We share a hardsleeper cabin with a Vietnamese family – the communication is very limited, but a smile says a lot. :-)

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