Am Hoan Kiem See At the Hoan Kiem Lake |
Ngoc Son Tempel/Temple |
Im
Moment ist uns nicht nach einer Besichtigungstour zu Mute und so
laufen wir zum Hoan Kiem See unweit unserer Unterkunft. Dort
spazieren wir am Ufer entlang und auf die kleine Insel auf der sich der Ngoc Son Tempel befindet. Anschließend laufen wir durch ein paar Gassen
des quirligen „Old Quarters“ und kaufen Postkarten und
Reisschalen (die ersten Souveniers für uns selbst). Danach
verbringen wir viel Zeit im Hotelzimmer, telefonieren mit Steffis
Eltern und können Brigittes so plötzlichen Tod einfach nicht
begreifen. Am Abend gehen wir noch einmal in die lebhafte Altstadt,
wo wir auf dem Balkon eines Restaurants zum ersten Mal die
Köstlichkeiten der vietnamesischen Küche probieren. Spät in der
Nacht rufen wir noch einmal in Südfrankreich bei Dirks Schwester an,
wir wollen seiner Nichte Lara zum Geburtstag gratulieren. Aufgrund
der 6 Stunden Zeitverschiebung ist sie jedoch noch im Kindergarten
und nicht zu sprechen.
Als Geburtstagsgruß senden wir ihr ein paar
Bilder von uns.
Fahrradrikschas in den Straßen Bicycle-rickshaws on the streets |
Die Ein-Säulen-Pagode At the One-Pillar-Pagoda |
Das
inklusive Frühstück mit Rührei, Baguette und Kaffee macht uns fit
für den Tag. Mit den Rädern geht es zum Ho-Chi-Minh Mausoleum. Nach
ein paar Missverständnissen, ob unser kleiner Rucksack nun
mitgenommen werden darf oder nicht, geben wir ihn letztendlich ab und
steigen die Treppen hinauf in den massiven Bau. Was wir dort sehen
erinnert uns schon stark an das Leninmausoleum in Moskau, jedoch
schauen hier die Soldaten der Ehrengarde nicht so grimmig wie am
Roten Platz. Danach besuchen wir die Ein-Säulen Pagode die in einem
kleinen Teich steht.
Es wird so langsam drückend heiß, beste Zeit
sich ein Museum anzuschauen. Das Ho-Chi-Minh Museum, im „modernen“
70er Jahre Stil ist dem Begründer des vietnamesischen Kommunismus
gewidmet. Die Ausstellung reicht von der Gründung der
kommunistischen Partei, deren Kampf um die Unabhängigkeit von der
französischen Kolonialmacht, der Teilung des Landes in den
kommunistischen Norden und den von den USA unterstützten Süden, bis
hin zum Vietnamkrieg und der darauf folgenden vollständigen Einnahme
des Landes durch die Kommunisten.
Ho-Chi-Minh-Museum |
Anschließend
radeln wir zum großen Westsee wo wir am Ufer Joghurt mit Kaffee (Sua
Chua Ca Phe) und Joghurt mit Kakao (Sua Chua Cacao) trinken. Nach
einer schönen Radtour am See entlang erreichen wir den „Temple of
Literature“ Van Mieu. In dem Konfuziustempel,
der ersten höheren Lehranstalt des Landes, feiern viele Absolventen
gerade ihren Abschluss. Die jungen Frauen tragen die klassischen
vietnamesischen Gewänder Áo dài, die Männer dagegen schlicht Hemd und
Hose.
Vietnamesische Schulabsolventinnen posieren im Áo dai Vietnamese girls wearing Áo dài for graduation celebration |
Im Literaturtempel Van Mieu In the Temple of Literature |
Am
Abend gehen wir wieder in das Restaurant von gestern, mit dem schönen
Blick vom Balkon, essen und rufen noch Opa August zu seinem
Geburtstag an – damit sind wir sicher die am weitesten
entferntesten Gratulanten.
Heute
lassen wir es ruhig angehen. Nach einem entspannten Vormittag im
Hostel fährt Dirk zum Radladen auf die andere Seite des Flusses. Er
sucht nach neuen Bremsbelägen für die Scheibenbremsen. In dieser
Zeit geht Steffi zum Friseur, dieser traut sich jedoch nicht so
richtig ihren Pony schräg zu schneiden, so wie sie es mag. Danach
treffen wir uns wieder, ich leider ohne neue Bremsbeläge in der
Hand, Steffi jedoch mit neuem Haarschnitt.
Am
heutigen Mittwoch ist die Beerdigung von Brigitte in Hattenhof.
Steffi wäre gern dabei gewesen. Um uns selbst in Ruhe von ihr
verabschieden zu können, laufen wir am späten Nachmittag durch die
engen Straßen zur katholischen Kirche St. Joseph. Da dort jedoch
gerade eine Hochzeit stattfindet, suchen wir uns ein Kaffee und
warten ein wenig. Um 17.30 Uhr gehen wir zurück in die Kirche und
verabschieden uns dort gemeinsam von Brigitte. Auf dem Rückweg zum
Hostel kommen wir am Hoan Kiem See vorbei, wo der Tempel jetzt schön
angestrahlt ist.
Heute Vormittag heißt es aussortieren und packen. Zum Einen
wollen wir ein Paket mit Weihnachtsgeschenken und nicht mehr
benötigten warmen Pullovern zurück nach Deutschland schicken, zum
Anderen wollen wir weiterreisen. Wir bezahlen unsere Rechnung (1,2
Millionen Dong für das Zimmer und 1,2 Millionen Dong für die
Nachtzugtickets) und stellen unser Gepäck an der Rezeption ab. Dann
geht es in die Stadt wo wir die letzten kleinen Geschenke kaufen. Mit
vier Tüten laufen wir dann vom Hostel zur Post, wo wir das Paket
packen, welches am Ende 6,5 kg auf die Waage bringt. Es ist ein wenig
stressig sich für die richtige Versandgeschwindigkeit zu
entscheiden, die ja am Ende auch eine Frage des Preises ist und die
Zolldeklaration auszufüllen. Als das Paket dann endlich geschlossen
und auf der anderen Seite des Postschalters verschwunden ist, gehen
wir erst einmal einen landestypischen starken Eiskaffee mit süßer
Kondensmilch (Cà phê nâu dá) trinken. Dirk schwingt sich noch
einmal auf's Rad und besucht auf der Suche nach Ersatzteilen für
seine Bremse einen weiteren Radladen, jedoch auch diesmal ohne
Erfolg, Steffi schreibt Tagebuch.
Im Wasserpuppen-Theater In the Water Puppet Theatre |
Um 17 Uhr treffen wir uns am
Wasserpuppentheater wieder und schauen uns die interessante
Aufführung an. Die Puppenspieler stehen selbst im Wasser (hinter der
Bühne) und dirigieren die Puppen über einen langen Stab. In einer
Straßenküche essen wir gebratene Nudeln und Reis und trinken dazu
ein gezapftes „Bia Hoi“-Bier. Zurück am Hostel baut sich Dirk
seine Hinterbremse von Scheibenbremse auf V-Brake um, in naher
Zukunft wird es wohl keine neuen Bremsbeläge für die Scheibe geben.
Dann ist es an der Zeit zum Bahnhof zu radeln, wo uns eine Frau
erwartet, die uns ein Ticket für die Fahrräder, die darauf hin im
Gepäckwagon ihren Platz finden, kauft. Wir fahren im 6-Bett „Hard
Sleeper“ (3. Klasse) ruckelig in Richtung Norden, Ziel Lao Cai
unweit der Grenze zu China.
Unsere Fahrräder im Gepäckwagen nach Lao Cai Our bicycles in the baggage wagon to Lao Cai |
Hanoi:
183.Tag
(19.11.): Hanoi (Altstadt)184. Tag (20.11.): Hanoi (Ho-Chi-Minh-Mausuleom und -museum, Westsee, Literaturtempel Van Mieu)
185.Tag (21.11.): Hanoi (St. Joseph-Kathedrale)
186.Tag (22.11.): Hanoi (Altstadt, Post, Wasserpuppentheater) – Nachtzugfahrt nach Lao Cai (0:12h, 3km)
Hanoi
– the lively capital of Vietnam
The
city with its streets flooded by hooting motorbikes will not only
stay in our memory as being busy and loud, we will associate Hanoi
always with death and sorrow. This is the place where we have been
informed that Steffi's aunt passed away so suddenly and unexpected.
So many thoughts come up into our minds, should we stop our journey
to join the funeral, how can we mourn, share the pain and be with the
family? Just to go on like before is not an option. After a long
conversation with Steffi's parents we drop the idea of flying back
home on short notice. Now we realize how important and valuable each
single day of our journey is and therefore decide to travel on with eyes wide open for the beauty of nature. Brigitte has been such a
lovely, positive and open-minded person – with her smile in our
hearts she will be with us on the travel.
As
we're not that much in the mood to do a big seightseeing tour we just
walk to the Hoan Kiem lake near our hostel. We do a walk along the
lakeside and on the small island where a small tempel is on. We visit
the "old quarter" where we buy rice bowls made of bamboo
(the first souvenier for ourselves) and postcards. We spend most of the
afternoon at the hotel room, talk to Steffis parents and can still
not understand the unexpected death of Brigitte. For dinner we go
once more in the lively city center where we find a nice place on a
balcony of a restaurant and try the Vietnamese kitchen for the first
time. In the late evening we call Dirk's niece Lara for her birthday.
Due to the 6 hours time difference she is still in the Kindergarten.
Instead we send her some pictures as a birthday greeting from us.
In
the morning we enjoy the included breakfast that comes to our room.
The first place we want to go today is the Ho-Chi-Minh mausoleum. We
follow the steps upstairs in the massive building. What we see there
reminds us of what we've seen in the Lenin mausoleum in Moscow with
the difference that the soldiers do not look that serious and
unfriendly like they did on the red square. We visit the one pillar
pagoda close by and go to the Ho-Chi-Minh museum afterwards. The
museum in a "modern" 70s-style shows the life of the
founder of the Vietnamese communism. The exhibition starts from the
founding of the Vietnamese communism party and their fight for the
independence from the french colonialism, the seperation of the
country in the communist north and the south (that has been supported
by the US) and covers the Vietnam war and the establishment of the
socialist country of Vietnam.
Back
outside in the sun we cycle to the west lake where we have a iced
coffee (Ca PheNau da) and a iced chocolate (Sua Chua Cacao). We
follow the way along the lakeside until we arrive at the "Temple
of Literature" Van Mieu. In the confucius temple that has
been the first university of the country diploma celebrations are
going on at this moment. The young woman wear the traditional
Vietnamese skirt, man wears shirt and trousers.
In
the evening we have again dinner at the same place than yesterday and
give Steffis grandfather a brithday call – this must have been the
most far away greetings for him.
Today
we take it easy. In the late morning I make a small tour through the
city in order to find brake pads for the disk brake on my bike –
without success. Steffi uses the time to go to the hair dresser –
unfortunately he is too much afraid to cut her pony diagonal as
she likes it but the rest is great.
Today
is the day of the funeral of Steffi's aunt in her home village. As
we can not participate we go to the catholic church together to find
a peaceful and silent atmosphere to say goodbye to her. On the way
back to the hostel we're once more at the Hoan Kiem lake that is
illuminated in a beautiful way.
At
todays morning we have to re-organize our bags as we want to send
some warm clothes together with our Christmas presents back home. On
top of that our journey will go on in the evening. We pay our bill at
the reception (1,2 Million dong for the room and 1,2 Million
for our night train tickets) and store all luggage at the reception.
We go to the city once more to buy some last little gifts and when
we're back at the hostel we take everything (4 plastic bags) and walk
to the post office. Finally the cardboard box weights 6,5 kg.
In the beginning we have some trouble to decide for the right postal
service and the right delivery speed as everything is a matter of
money! Once we filled out every form and the customs declaration the
box finally changes the side of the counter and we hope for the best!
To lay back and relax a bit we find a coffee where we have 2 typical
strong Vietnamese coffee with sweet condensed milk (Cà phê nâu
dá). While I try to find my brake pads at a different bicycle shop
(without success again) Steffi writes our diary. We meet again at the
water puppet theatre and watch the interesting show. The puppet
actors are standing behind the stage (in the water too) and navigate
their puppets on a long stick. On our way back to the hostel we have
dinner at the street kitchen and a "Bia Hoi" beer. As we
still have some time I change my bicycle brake from the disc brake to
V-brakes as I do not expect to get new pads for the sophisticated
brake in the next time. Then it's time to cycle to the train station
where we meet a woman that helps us with the tickets to get our bikes
in the luggage waggon. In a 6 bed "hard sleeper"
compartment we drive with the train towards north, destination Lao
Cai, close to the Chinese border.
Ich bewundere eure Ausdauer und die Kraft weiter zu machen. Respekt!
AntwortenLöschenNichts scheint so schön zu sein wie das was ihr gerade seht und erlebt! Macht weiter auf eurer Reise! Dazu wünsche ich euch viele schöne Momente!
Viele liebe Grüße,
der Karsten aus dem weit entfernten München
Merci !
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