Natürlich
ist das nicht wirklich der Grund, warum wir die letzte Nacht im
Schlafzug verbracht haben. Der Norden Vietnams beheimatet eine
Vielzahl von unterschiedlichen Bergvölkern, deren Traditionen,
farbenfrohen Trachten und Märkte wir kennenlernen wollen.
Vietnamesischer Kaffee mit süßer Kondensmilch Vietnamese coffee with sweet condensed milk |
Um
7.30 Uhr am Morgen steigen wir in Lao Cai, kurz vor der chinesischen
Grenze, aus dem Zug aus. Problemlos bekommen wir die Fahrräder aus
dem Gepäckwaggon zurück, in dem auch Motorräder transportiert
werden. Sie sind unversehrt, wir hängen unsere Taschen daran und
rollen vom Bahnhofsgelände. Am Platz vor dem Bahnhof sehen wir zwei
unserer Mitfahrer aus dem Zugabteil (Tony und Lynn) wieder und
frühstücken gemeinsam die hier typische Nudelsuppe. Dann ziehen wir
Radsachen an und kaufen Proviant für die heutige Tour ein. Es ist
noch früh am Morgen (und damit etwas kühler) als wir uns auf die
Fahrt ins 45 km entfernte Bac Ngam machen. Es geht flach im
Tal entlang, die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Als wir um 12 Uhr
an unserem Zwischenziel ankommen sind es bereits 30 °C im Schatten. Wir machen uns noch einmal locker und erfrischen uns bei Eiskaffee, bevor der knifflige Teil der heutigen Etappe kommt.
Wo die Einheimischen unterwegs sind On the way with locals |
Die
nächsten 27 km gehen kontinuierlich bergauf, teilweise steil. Die
Bedingungen sind nicht ganz so optimal, das Thermometer ist bei über
30 Grad im Schatten und unsere Räder sind voll bepackt und wiegen
damit so einiges... Des öfteren stoppen wir am Straßenrand und
trinken was die Flaschen hergeben. Zwischendurch wird der
Wasservorrat auch einmal an einer Quelle aufgefüllt, dank einer
kurzen Behandlung mit AquaVenture (Wasserdesinfektion) ist es gut bekömmlich. Das plätschernde Wasser fließt auch
über Füße, Nacken und Gesicht und kühlt damit wunderbar! Es ist
eine ziemliche Quälerei die 600 Höhenmeter bei dieser schwülen
Hitze zurückzulegen, doch irgendwann ist es geschafft und wir stehen
in Bac Ha, einer kleinen Stadt in den Bergen.
Gerade dort angekommen
treffen wir zufällig Tony und Lynn (aus dem Zug) wieder und buchen
uns in das gleiche Hostel ein, da die beiden diese Unterkunft ganz
gut finden. Das spart viel Zeit für die Suche, so können gleich
abpacken und nach dem wir das Zimmer bezogen haben etwas essen gehen.
Später trinken wir mit Tony und Lynn ein Gläschen auf einer
Straßenterrasse – wir verstehen uns auf Anhieb gut und führen
wirklich interessante Gespräche mit den Beiden!
Unterwegs im Tal nach Bac Ngam In the valley on the way to Bac Ngam |
Angehörige der Volksgruppe der Blumen Hmong Minority tribe Flower Hmong |
Um 10 Uhr kommen wir am Markt an. Dieser ist sehr farbenfroh, was nicht zuletzt an den bunten Trachten der hier ansässigen Volksgruppe der „Blumen-Hmong“ liegt. Hier wird alles gehandelt. Von Reis, Gemüse und Gewürzen über Trachten bis hin zu Fleisch – auch einen großen Tiermarkt gibt es. Dort werden unter anderem Wasserbüffel, Ziegen und Schweine angeboten.
Spaziergang über den Markt in Can Cau mit Tony Walk across the market in Can Cau with Tony |
Frauen auf Shoppingtour / Women on shoppingtour |
Hier fährt auch das neu gekaufte Huhn Motorroller The recently bought chicken on it's special motorbike seat |
Wir laufen ein Mal durch die bunte Herde und dann zurück zum (nicht lebenden) Markt, wo viel für die Bergbewohner und nur wenig für Touristen angeboten wird, das ist schön und ursprünglich. Um 12 Uhr geht es im propevollen Bus zurück nach Bac Ha und wir machen erst einmal ein Nickerchen im Zimmer. Heute Abend treffen wir leider nicht Tony und Lynn – es war so lustig mit ihnen. Stattdessen verbringen wir die Zeit im Hotelzimmer, schreiben Blog und skypen mit Chemnitz.
Verkauf von Gemüse Selling vegetables |
Verkauf von Fisch Selling fish |
Markt in Bac Ha - Bac Ha market |
Rasant geht es zurück ins Tal Back to the valley at a tearing pace |
Frisches Wasser aus der Quelle Fresh water from the spring |
Als
wir vom lauten Straßenverkehr vor dem Zimmer aufwachen, haben die
Würmer schon fertig gegessen, jetzt sind wir aber hungrig,
frühstücken Schokomüsli auf dem lauten Balkon und packen unsere 7
Sachen. Der Bäcker hat schon offen, so kaufen wir Brot für die
Reise. Leider hat der Omlette-Stand von gestern Abend noch
geschlossen, aber wir haben ja immer noch ein wenig Aufstrich für's
Brot in der „Küchen“-Tasche dabei. Der Tag begann so früh, so
sind wir schon relativ zeitig im Sattel – heute erwartet uns auch
eine lange Strecke, fast 100 km, dass passt.
Auf hügeliger Strecke kommen wir gut vorran, überqueren 2 Bergrücken und nähern uns damit immer mehr der Hauptstadt Hanoi. Die in Schuluniform gekleideten Schüler sind immer ganz aufgeregt wenn sie uns mit den 2 vollbepackten Rädern sehen und winken hastig.
Auf hügeliger Strecke kommen wir gut vorran, überqueren 2 Bergrücken und nähern uns damit immer mehr der Hauptstadt Hanoi. Die in Schuluniform gekleideten Schüler sind immer ganz aufgeregt wenn sie uns mit den 2 vollbepackten Rädern sehen und winken hastig.
Begegnungen mit Schülern - Meeting pupils on the way |
An einer Hängebrücke am Fluss picknicken wir und beobachten dabei im Flussbett Wasserbüffel und Kinder die ihr Rad waschen – unsere hätten das auch mal wieder nötig. Die Fahrt ist heute abwechslungsreich – ab und zu begleiten uns Schulkinder auf ihren Fahrrädern für ein Stück und liefern sich Rennen mit uns. Auch kommt unsere Eurasien-Karte zum Einsatz, so können wir zeigen, wo wir herkommen.
Dirk erklärt den Schülern unsere Reise Dirk explains our travel story to the pupils |
Die Nacht war (im Gegensatz zu gestern) ruhig und entspannt. Das Wetter hat sich verbessert, ab und zu ist sogar die Sonne zu sehen. Den Rest der Strecke zurück in die Hauptstadt wollen wir per Bus zurück legen. An einer Straßenecke werden wir von einem alten Mann in ein Café gewunken, dort sollen wir warten. Wir müssen etliche kleine Busse ohne Dachgepäckträger ziehen lassen, da unsere Räder da einfach nicht rein passen. Dabei fahren doch so viele Busse mit Dachträger nach Norden, in Richtung Süden klappt das leider nicht. Wärend wir bei Rührei mit Gemüse warten, hält ein Taxifahrer an – er will uns für 500.000 Dong nach Hanoi fahren – jedoch passen wir mit unseren Fahrräder nie und nimmer in einen Kleinwagen, auch wenn er anscheinend darin kein Problem sieht, müssen wir ihn weg schicken. Als der große Schlafbus, der aus SaPa kommt und in Richtung Hanoi fährt, uns auch nicht mitnimmt muss ein anderer Plan her, denn so klappt das nicht.
Wir warten an der Straßenecke auf den Bus Waiting for the bus on the corner of the street |
Nordvietnam:
187. Tag (23.11.): Lao Cai - Bac Ngam – Bac Ha (6:00h, 69km)
188.
Tag (24.11.): Bac Ha - Marktbesuch in Can Cau - Bac Ha
189.
Tag (25.11.): Bac Ha – Markt, Vua Meo (Palast des Katzenkönigs)
190.
Tag (26.11.): Bac Ha – Bac Ngam – Pho Rang (4:00h, 65km)
Since it is already too late to continue our journey today, we cycle to the well known Golden Time Hostel in the city center. Unfortunately they are fully booked but they organise us a room at a different hotel close to the Hoan Kiem lake that is nice too.
191.
Tag (27.11.): Pho Rang – Lang Dat (6:12h, 95km)
192.
Tag (28.11.): Lang Dat – Busfahrt nach Hanoi (1:30h, 23km)
It's
too hot in Hanoi – let's go north!
Well,
this is not the only reason as you might imagine. Northern Vietnam is
home for a lot of different hill tribes and we want to see their way
of living, traditions, their colourful traditional costumes and the
markets.
At
7.30 a.m. our night-train arrives in Lao Cai, as settlement in front
of the Chinese border. We get our bikes back from the luggage waggon,
that also carries motorbikes. Everything is operational but before
starting we have a breakfast together with Tony and Lynn from the
train. The small kitchen provides the typical noodle soup for
breakfast. It's not too late today (and thus not that hot) when we
hit the road towards Bac Ngam, which is 45 km away. The way follows
the valley and the sun shines from a blue sky when we arrive at our
stopover Bac Ngam at noon. Arrived there the the thermometer shows
already 30 degC and we have our "lunch-break" where we
relax a bit and refresh with an iced coffee. Now the difficult part
of the day starts: the next 27 km the road is contineously going
upwards, partially steep, in this hot conditions...
More
than once we have to stop at the side, drinking from all the bottles
we have. Finally we even refill them with water of a little spring on
our way up (thanks to the water treatment Aqua Venture the water is
good and safe). It is really a torment to climb this 600 m of height
in the hot and humid air but at one point we managed and got to Bac
Ha, a small city in the mountains.
Just
arrived it happens that we meet Tony and Lynn again. Upon their
recommendation we take a room in the same hotel which saves a lot of
time. So we can have a meal, a drink and relax. The evening we spend
with Tony and Lynn and some drinks – we get along with them and
have really intersting discussions.
It
is as early as 7.35 a.m. when my alarm clock rings and I whisper to
Steffi that this is the last chance to get up to join Tony and Lynn
on the tour to the market in Can Cau. Spontaneous we decide to get
up. We have to hurry to catch the bus that leaves at 8 o'clock.
Fortunately we meet Tony and Lynn at the reception and together we go
to the bus stop. The small bus drives over a bad and small road that
winds up further into the mountain range along rice terraces and
tropical vegetation. At 10 we arrive at the colourful market where
the mountain dwellers "Flower Hmong" offer their goods.
Almost everything get's traded: vegetables, rice, spices, traditional
costumes and meat. There is also a big market for animals such as
water buffalos, goats and pigs next to each other. Back at the (not
living part of the) market we enjoy that the main trades are done
with local products, not with tourist souviniers, which is nice and
keeps the original flair. At 12 o'clock we return all together with a
heavy loaded bus to Bac Ha - this has been a great and very
intersting morning. Unfortunately we do not meet Tony and Lynn in the
evening again, to have a dinner together. Instead we use the time for
writing diary and blog and calling home.
We
got waken up by the noise of a busy street this morning – it is
Sunday and therefore market day here in Bac Ha. Before breakfast we
take a walk over the market. The trading area is much bigger (in
comparison to yesterday) and the same things of food, animals
traditional clothes and this time also many souviniers get offered.
At this time of the day it is still quiet, soon many busses with
day-trip tourists will arrive and fill up the ways between the
booths. In comparison what we've seen and experienced yesterday, Bac
Ha is not at all impressive, so our little walk comes to an early
end. Back in the hostel we meet Tony and Lynn and enjoy a coffee
together.
As
it now starts to rain, nobody wants to go to the market once more and
we spend the time indoors. In the afternoon we say good-bye to the
nice couple from Canada, they will continue to SaPa today and we do
another walk to the animal market that takes place on a small hill
from where we have a good view over the village. During the walk on
through the village streets we visit the Vua Meo palace (cat-king
house) that is a crazy construction combining European and Asian
architectural styles.
Today
we go on! - but not too early, we take it easy today. Around 11.30
a.m. we're ready for departure and get on our way back into the main
valley from which we came 4 days ago. On the next 27 km downhill we
do some stops not only to take pictures of the beautiful landscape,
it is also helpful to cool down the brakes of the bicycles. Back on
the main road the traffic get's more dense but the intervals of
"Hello" shouts get's shorter too – we still enjoy that
:). In the afternoon we arrive in Pho Rang, todays final destination.
I have to look in many hotel rooms – the decision is not easy today
as I like none. In the end we decide for a room with a balcony to the
street, so there is light. The downside is the "medium"
cleanness and the hard bed – that should be okay for one night. It
is already dark when we get back into the streets to look for a
restaurant – this is not so always easy with an Vegetarian. At
first we try it in a small side street but as they do not have an
English menue, we go away again. In the end we take a seat at a place
on the main road where we get pulled from the street with a loud
"Hello", something we do not like soo much. Our food (fried
noodles and omelette) has been surprisingly good and I got offered a
Schnaps from our Vietnamese on the neighbouring table. Back at the
hotel room and finally being in the bed we hear stranges noise from
the direction of the wardrobe. Steffi believes there is a mouse in or
behind the board. As I look closer to the wooden cubicle I discover
many little holes and sawdust at the floor – it reminds me of our
old flat, these are timber worms! There is nothing I can do about it
and so we finally fall asleep with the creaky sound of the eating
timber worms.
When
we wake up from the noisy street and the timber worms finally stopped
to eat – now we're hungry and get some chocolate muesli on the
balkony. Todays day started early so we are early on the bikes too –
that's great as todays trip is almost 100 km long. We have a good
speed on the hilly road, crossing the back of the mountains two times
and by that getting closer to the capital Hanoi. Frequently we meet
pupils in their school dress on the road that are waving with great
excitement once they see us with our heavy loaded bicycles. Next to a
suspension bridge that connects both sides of the river we have a
break and watch water buffalos in the riverbed and children washing
their bikes – our bikes should get that too. Todays bike ride is
interesting and diversified – every now and then pupils follow on
their bicycles for a while and sometimes make small races with us. At
one point we explain them where we come from with the help of our map
of Europe and Asia. As it starts to rain we stop and and order an
iced coffee with yoghurt (Sua Chua Ca Phe), but instead of a blend of
both we get a iced coffee and an frozen yoghurt today, funny! There
are still 20 km to go to the settlement Lang Dat but it does not stop
to rain. Finally we decide to get our rain-jacket on and cycle the
last 20 km of the trip. I ask for rooms in various hotels but for
250.000 Dong the rooms very simple furnished and thus (for local
conditions) expensive. So we decide for a hotel room for 300.000 Dong
(15 USD) which is at least nicer furnished and also offers a big bath
tub that we will use later that evening.
In
comparison to yesterday the night has been relaxed and quiet. The
weather is nice again and we want to continue the last bit of the
road to the capital by bus. At the corner of the street we get
pointed into a small café to wait for the next bus. We have to skip
many small busses without a rack on top, so they could not take our
bikes. Towards north, we see so many small busses with a rack on top
but for some reason busses with direction Hanoi do never have a rack.
So we sit and wait. During this time a taxi driver speaks to us and
provides a ride to Hanoi for 500.000 Dong, but his small 4 seater car
we will never be able to take our bikes and 3 passengers. As the big
sleeper bus that comes from SaPa does not want to take us on bord
too, we have to make new plans. We cycle to the next village Yen Bai,
they have a bus terminal. Immidiately we get offered a bus that
should bring us to Haiphong (for 800000 Dong), a town at the Halong
bay our next point of visit. As this sounds convinient for us we pay
and take this connection. At 8 p.m. we arrive in the capital Hanoi
where we get told that we have to change the bus quickly, since the
bus to Haiphong leaves soon. As the bus assistant whom we gave the
all the money for the trip to the coast does not want to bring us to
the connection bus, we're getting suspicious. As he starts to run
away, we follow him by bicycle. As he jumps into a bus that is about
to leave, Steffi holds the bus with her arm in the door. Finally we
make the bus to stop and place our bikes in front of it. An angry
discussion with the assistant follows and the line of busses that are
blocked behind us get's longer and longer. Finally he get's off and
we continue our conflict at the walkway, always being nerveous that
he might do another attempt to escape. We threat to call the police
if he does not give us some money back, since we did not got what we
paid for. Finally he returns 300.000 Dong (we asked for 500.000).
Although we are really mad we agree on this compromise and let him
go.
At
the bus station we ask for the next bus to Haiphong and learn that
from this station, the northern bus station, there is no connection
at all to Haiphong (located further south) – now we finally know
that he tried to rip us off! That's the end of our little criminal
story.
Since it is already too late to continue our journey today, we cycle to the well known Golden Time Hostel in the city center. Unfortunately they are fully booked but they organise us a room at a different hotel close to the Hoan Kiem lake that is nice too.
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