Wir
sagen „Tschüß“ zur Insel Cat Ba, wir hatten ein paar sehr
schöne Tage hier in der Halong Bucht, auch wenn das Wetter nicht so
mitgespielt hat. In den nächsten Tagen wollen wir in die so genannte
„Trockene Halong Bucht“ bei Ninh Binh radeln, wo wir wieder ein
paar Tage Station machen werden. Dieses Fleckchen erhält seinen
Namen da dort Karstfelsen (ähnlich der Halong-Bucht) aus den grünen
Reisfeldern herausragen – auch der geologische Ursprung ist
identisch – früher war dort ebenfalls das Meer.
Panorama der Trockenen Halong Bucht - Panorama view of the Dry Halong Bay |
Fahrt über eine schwimmende Brücke Crossing via a floating bridge |
Für
die Fährüberfahrt nach Haiphong müssen wir wieder den Preis
aushandeln. Heute fährt das Tragflächenboot leider nicht so
schnell, so kommen wir erst um 11.45 Uhr auf dem Festland an. An
einem Copyshop werden die Karten für die heutige Tour ausgedruckt –
jetzt kann es los gehen. Nur kurz verfahren wir uns im Straßengewirr
Haiphongs, dann geht es über kleine, zum Teil sehr schlammige
Straßen in den Süden. Steffi freut sich als wir wieder auf die
stärker befahrene Straße QL 10 kommen, nun ist sie sich sicher, das
Dirk mit dem Kompass richtig navigiert. Kurz vor der Dunkelheit
treffen wir in Thai Binh ein und suchen eine Unterkunft und werden
schnell fündig.
Sozialistische Propaganda am Wegesrand Socialist propaganda by the side of the road |
Wir gehen in die benachbarten Straßen zu den
Garküchen. In einer sehen wir Tofu und Frühlingsrollen – so
lassen wir uns gerne hereinwinken. Dort werden uns kalte Reisnudeln,
Salat und eingelegte Gurken serviert. Statt den angebotenen
Fleischspießen bestellen wir Tofu und Frühlingsrollen und alles
wird einer Fisch-Chilli-Erdnusssoße getunkt gegessen. Das ist mit
50.000 Dong (2 EUR) samt Bier sehr günstig, so gönnen wir uns noch
eine Packung "Danish Butter Cookies" als Nachtisch.
Reisanbau Growing rice |
Nikolaus St Nicholas |
Einheimische mit dem Hut "Nón lá" Locals with the "Nón lá" hat |
Heute
ist Nikolaus! Kurz nach dem aufstehen möchte Steffi noch schnell
ihre Schuhe putzen, aber es ist zu spät. Der gute Mann ist noch
nicht einmal vor Ihren dreckigen Schuhen zurück geschreckt und hat
uns Beiden Schokolade gebracht. Bevor wir gegen 11.30 Uhr losradeln
putzen wir auch noch die Räder – die gestrige Schlammstrecke hat
ihre Spuren hinterlassen.
Am Copyshop machen wir wieder eine kurze
Pause um die heute Strecke auszudrucken. Auf dem Weg zur Chua Keo
Pagode kaufen wir Baguette, Tomaten, frittierten Tofu und
Frühlingsrollen ein und machen damit ein Picknick an der Strecke. Dabei werden wir von den Einheimischen neugierig beäugt.
Anschließend geht vorbei an Gemüsefeldern durch ländliches Gebiet
– hier begegnen uns wieder vermehrt Fahrradfahrer. Oft tragen sie
den traditionellen kegelförmigen
Basthut "Nón
lá“.
Wir durchqueren ländliche Gebiete mit vielen Kirchen We cross rural areas with many churches |
Wie schon so oft zuvor fühlen wir uns auf dem Lande wie Superstars As many times before we feel like superstars in the countryside |
Besichtigung der Chua Keo Pagode Visiting the Chua Keo pagoda |
Wir
besichtigen die aus Holz erbaute Chua Keo Pagode, die von einem Park
mit Teichen umgeben ist. Auf der stark befahrenen Straße QL 10 geht
es weiter bis Nam Dinh, wo wir am späten Nachmittag ankommen. Wir
radeln quer durch die quirlige Stadt, essen Kuchen und beschließen
heute hier zu übernachten.
Ein Altar mit Coca Cola Dosen An altar with Coce cans |
Das
Frühstück soll heute auf dem Zimmer stattfinden – wir schleppen
schließlich immer noch Aufstrich und Marmelade mit uns rum. Nur
leider findet sich in der Nähe kein Laden, der Baguette oder irgend
ein anderes Brot im Angebot hat. So trinken wir nur einen Kaffee,
packen unsere Sachen, bezahlen das Zimmer und radeln los. Ein paar
Kilometer weiter in Richtung Ninh Binh gibt es dann doch Baguette und
so frühstücken wir am Flussufer – auch nicht schlecht. Flott geht
es über die glatte Asphaltstraße voran
und so erreichen wir am Mittag Ninh Binh. Auf der Suche nach
einem Hotel finden wir auch einen großen Supermarkt, wo es endlich
mal wieder Käse gibt. In der lauten und wenig einladenden Stadt
finden wir kein schönes Hotelzimmer und beschließen daher weiter
bis Tam Coc zu radeln. Nach weiteren 10 km erreichen wir die
Ortschaft die mitten in den Karstbergen der trockenen Halong-Bucht
liegt. Dort sind viele Tagestouristen unterwegs und wir radeln weiter
bis wir etwas abseits das schöne Tuan Ngoc Hotel finden – klasse
Zimmer mit großem Balkon und Ausblick auf die Karstberge für 170000
Dong (8,50 EUR), das Weiterradeln und harte Verhandeln des Preises
hat sich gelohnt!
Viele Ruderboote für Ausflüge in die nähere Umgebung am Anleger von Tam Coc Rowing boats at the landing of Tam Coc for excursions in the surrounding area |
Markt von Tam Coc Market of Tam Coc |
Chua Bich Dong |
Nachdem
wir uns eingerichtet haben knurrt der Magen. Zurück im Ort Tam Coc
essen wir und laufen anschließend noch einmal über den Markt ,auf
dem uns die noch lebenden Fische aus den viel zu kleinen Bottichen
vor die Füße hüpfen. Wir radeln noch zur idyllisch gelegenen
Pagode Chua Bich Dong bevor wir ins Hotel zurückkehren.
Wir
schlafen lange in dem bequemen Bett und frühstücken anschließend
ausgiebig auf dem großen Balkon mit Blick in die Landschaft. Erst
gegen Mittag brechen wir zu der von unserer Hotelbesitzerin
empfohlenen Radtour in die Umgebung auf. Der erste Halt ist der Den
Thai Vi Tempel.
Die 450 Stufen den Berg hinauf 450 steps up the mountain |
Bei unserer Besichtigung sehen wir einen Mann die
"Dàn
bầu“ eine traditionelle 1-Saiten-Gitarre
spielen, welches über einen Verstärker gut hörbar gemacht worden
ist. Er fordert Dirk auf es auch einmal auszuprobieren, aber bei ihm
klingt es wie eine schräge E-Gitarre.
"Huang Mua" Höhle / Cave |
Blick von ganz oben View from the top |
"Lau" - Vietnamesisches Brühfondue "Lau" - Vietnamese Fondue |
Einen LKW anzuschieben Push-start a truck |
Die
französische Reisegruppe ist leider ziemlich laut und weckt uns
heute schon um 8 Uhr!!! Während Dirk weiter Blog schreibt, radelt
Steffi ins Dorf um Baguette zu kaufen. Leider ist alles ausverkauft –
bestimmt wegen den Franzosen ;-). Stattdessen lassen wir uns mit
Toast, Tomatenrührei und Pfannkuchen ein leckeres Frühstück vom
Hotel zubereiten. Wir genießen den Morgen auf dem Balkon und radeln
um 11 Uhr zum Bahnhof nach Ninh Binh. Auf dem Weg dorthin helfen wir
mit einen LKW anzuschieben. Am Bahnhof gibt es für den morgigen
Nachtzug leider keine Schlafplätze, auch der Tagzug ist ausgebucht.
Wir überlegen hin und her und erkundigen uns dann nach einem Bus
nach Hué. Für 330.000 Dong pro Person und (leider auch) pro Fahrrad
buchen wir dann den Schlafbus für morgen Abend. Über Trang'An
radeln wir bis Hua Lo, wo wir die alten Tempel besichtigen und einen
benachbarten Berg erklimmen. Über kleine Dörfer geht es zurück zum
Hotel, dort unterhalten wir uns nach dem Abendessen noch nett mit der
Besitzerin Tuy und lernen dabei neue vietnamesische Vokabeln.
In Hua Lo |
Ab ins Boot Entering the boat |
Wir
schlafen lange und genießen den Sonnenschein beim Frühstück auf
dem Balkon. Gut, dass wir die Bootstour immer wieder verschoben haben
und erst heute um 10.30 Uhr starten. Draußen ist es schön warm und
die Sicht auf die Karstfelsen ist endlich einmal klar und ungetrübt.
Rudern auf Vietnamesisch Rowing Vietnamese style |
Tuy fährt uns mit dem Boot durch die 3 Grotten von Tam Coc – mal
rudert sie mit den Armen, mal mit den Beinen.
Durch die Höhlen Through the caves |
Es ist sehr schön auf
dem flachen Wasser durch die beeindruckende Landschaft
dahinzugleiten. Da wir nach der Bootsfahrt noch nicht auschecken
müssen bleiben wir noch im Tuan Ngoc Hotel. Wir essen zu Mittag,
schreiben Blog und lesen auf der Terrasse. Im Sonnenschein waschen
wir unsere Räder und Dirk wartet sie. Erst gegen 17 Uhr radeln wir
nach Ninh Binh, wir kaufen im Supermarkt ein und Dirk will Geld
abheben. Aber an jedem Geldautomaten ist eine lange Schlange.
Gedränge vor dem Geldautomat Crowd in front of the ATM |
Beim 3.
Automaten stellt Dirk sich mit in die Reihe – besser gesagt, er
quetscht sich mit in das kleine Häuschen – von einem
Disketrionsabstand haben die Leute hier wohl noch nie gehört. Leider
haben die Vietnamesen gleich immer mehrere Geldkarten dabei und heben
Unmengen an Geld ab (wahrscheinlich für die ganze Familie). Dabei
sind die einzelnen Karten immer fein säuberlich in ein Papier gelegt
auf welchem die Geheimzahl (PIN) steht. (Ordnung muss sein!) ;-)
Irgendwie gelingt es Dirk dann doch noch Geld abzuheben und wir gehen
noch einmal ausgiebig Essen, bevor wir um 20 Uhr in den Schlafbus
nach Hué einsteigen. Die Fahrt im Schlafbus ist leider nicht so
bequem wie im Nachtzug. Wir haben nur Plätze auf der oberen Etage
der Doppelstockbetten bekommen und werden dort sehr durchgeschaukelt.
Das Platzangebot ist (für uns riesige Europäer) bescheiden. Die
Lehne des Sitzes ist nur teilweise umklappbar, da sich darunter die
Nische für die Füße des Hintermannes befindet. Drehen und Wenden
ist kaum möglich, doch irgendwie schlafen wir beide kurz nach
Mitternacht ein. Es ist erst 6 Uhr als wir mit lauter Eurodance-Musik
wieder geweckt werden. „It's a beautiful day“ von Ace of Base
schallt durch die Lautsprecher – schöner kann ein Morgen doch
nicht beginnen, oder?
Nachtbus - Sleeper bus |
Trockene
Halong Bucht:
199.
Tag (05.12.): Cat Ba- Hydrofoilfahrt nach Haiphong- Thai Binh (4:38h,
73km)200. Tag (06.12.): Thai Binh- Chua Keo Pagode – Nam Dinh (3:25h, 50km)
201. Tag (07.12.): Nam Dinh – Ninh Binh – Tam Coc (3:20h, 48km)
202. Tag (08.12.): Tam Coc – Den Thai Vi Tempel – Ninh Tang – Ninh Tang – Huang Mua Höhle – Trang'An – Ninh Binh – Tam Coc (2.20h, 35km)
203. Tag (09.12.): Tam Coc – Ninh Binh – Trang'An - Hua Lo – Tam Coc (2:33h, 38km)
204. Tag (10.12.): Tam Coc – Bootstour durch die Tam Coc-Grotten – Ninh Binh - Nachtbusfahrt nach Hué (1:03h, 14km)
Dry
Halong Bay
Now
we say "goodbye" to the Halong bay and the island of Cat Ba
where we had some beautiful days although the weather was not always
like we wished it should be. During the next days we want to cycle to
the so called "Dry Halong bay" next to Ninh Binh, where we
stop again for some days. This area with its karst mountains is
similar to the Halong bay as it has the same geologic origin,
in past times there used to be the ocean too.
Again
we have to negotiate the price for the ferry boat back to the main
land. Today the hydrofoil isn't that quick, so it is already 11.45
a.m. when we finally arrive in Haiphong. Another quick stop at a copy
shop to print the maps for todays tour and we're ready to go. Only
one time we get lost in the streets of the big city after that we
continue over small, partially muddy roads towards south. Once we get
back to the main road QL 10 Steffi is happy and convinced that we are
on the right way. It is almost dark when we arrive in Thai Binh and
at this place it's easy to find an accomodation. For dinner we go to
the street kitchens in the neighbourhood. One offers spring rolls and
tofu so we take a place. We get cold rice noodles, salad and
cucumbers for starter. Additional we order spring rolls and tofu that
are served with a fish-chilli-peanut dip which tastes great. For
everything including beer we only have to pay 50000 Dong (2 EUR) –
what a great deal! As the dinner has been so inexpensive today, we
get a box of Danish Butter Cookies as dessert, yummie!
Once
we made ourselves comfortable our stomach asks for food. Back in the
village we find a nice restaurant for a late lunch. Today is market
day too and the fish they sell jumps out from the baskets directly in
front of our feet. On our way back we visit the Chua Bich Dong
pagoda, surrounded by fields and mountains.
We
make some shopping in the supermarked and try to get money from the
ATM. We check 3 different places but everywhere there is a long queue
in front of it so I get in the line. Soon I have to learn that the
locals do not respect some discrete distance between the one on the
ATM and the ones that are waiting. So I have to adapt and squeeze
myself too in the small box where already 6 other people are. It
takes a while since many of the Vietnamese in front of me have much
more than one bankcard (maybe they get money for the whole family).
Every card is folded into a piece of paper that has the PIN written
on it – very organised! ;-)
After
a while I am the first too, get my money and get out of the box as
quick as I can – uaaah! Before we enter the bus to Hué we have a
big dinner. Then we have to learn that the sleeper bus is not at all
as comfortable as the sleeper train. The space we have is very small
(at least for us, tall Europeans). The seat does not allow to be
fully flat, as the passenger behind has already his feet below my
backrest, it is almost impossible to turn or move. It is past
midnight when we somehow fall aspleep. As early as 6 o'clock we got
waken up by loud "Eurodance" music. "It's a beautiful
day" from Ace of Base get's through the loudspeaker – that's
how a beautiful morning must begin, right?
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